Hallo Norbert,
ich merke schon, dass du die Seiten von der Behörde zum SV gewechselt hast. Das erlaubt dir ein anderes Denken :-)...- wobei ich das nicht als Gegnerschaft verstehe, sondern wir inzwischen einfach andere Rollen übernommen haben.
Folgendes Beispiel zu Rettungswegen fällt mir ein:
Berlin erlaubt den Sicherheitstreppenraum light, also abgespeckter Sicherheitstreppenraum ohne zweiten Rettungsweg aus den Nutzungseinheiten.
Als SV kannst du das entweder gut finden und diese Lösung auch woanders umzusetzen versuchen, oder du lehnst es ab.
Du erinnerst dich sicher an unser tägliches Geschäft im Amt, wo wir Argumenten von SV, dass ihre gewählte Lösung woanders möglich ist, nur in M. nicht, von uns nicht akzeptiert wurde.
Diese Gründe zählen auch in meiner jetzigen Dienststelle nicht, d.h. die Behörde muss nah am Gesetz handeln, also ist der Landesbauordnung verpflichtet. Das heißt ja nicht, dass in besonderen Einzelfällen auch Abweichungen zugelassen werden.
Aber wenn ich deinen Gedanken folge, drehst du das große Rad, grundsätzlich auf Anforderungen zu Rettungswegen verzichten zu wollen.
Deine Argumente kann ich gut nachvollziehen. Aber wir leben in einem Rechtsstaat: bedeutet aus meiner Sicht => ich kann das Baurecht insbesondere als Behörde nicht einfach zur Seite legen, weil es mir unlogisch, nicht nachvollziehbar, praxisfremd usw. erscheint.
Dass Baurecht nicht in allen Aspekten logisch ist oder selten physikalischen Grundlagen folgt, ist uns beiden bestens bekannt. Das Baurecht ist Ergebnis eines politischen Entscheidungsprozesses, das wegen eigener anderer Auffassung nicht einfach ignoriert werden darf, insbesondere nicht durch die Behörde.
Du kannst ja an den in Bayern entscheidenden Stellen versuchen, Einfluss auf die bestehende Gesetzeslage zu nehmen; aber es gibt wohl gute Gründe, warum der Gesetzgeber auch für kleine Mittelgaragen keine Erleichterungen bezüglich der Rettungswege in Garagen ins Gesetz übernommen hat...
So, genug geschwafelt (sorry an die anderen wegen unseres Privatdisputs).
Beste Grüße aus dem Homeoffice
Matthias