W-Lan-Access-Point im notwendigen Flur: Seite 2

W-Lan-Access-Point im notwendigen Flur

Benutzer_822

ich danke für die Blumen, die nachgetragen wurden. Und beleidigt bin ich nicht, denn die Debatten sind das ernsthafte Ringen um eine gute, einvernehmliche Lösung. Und da war der Router nur ein kleines Beispiel.

Wir haben gut 2.000 Sturztote, 3.300 Verkehrstote, 384 Morde und Totschläge aber wirklich nur noch 348 "Feuer und Rauch Tote". Wir sind in einem glücklichen Land ! mfg Franz Schächer

Benutzer_203

Hallo Zusammen,

war die letzen Wochen etwas außer Gefecht daher erst jetzt mein Kommentar dazu.

In meiner Nachbargemeinde gibt es ein 7-geschossiges Gebäude bei welchem zwischen 2 Treppenräumen an einem notwendigen Flur 8 Wohnungen (glaube ich mich zu erinnern) liegen.

Für das Ablesen der Heizungen wurden entsprechende Access-Points auf den einzelnen Fluren der Etagen installiert. Einer von diesen geriet in Brand.

Nach Aussagen der dortigen Feuerwehrkollegen war bei deren eintreffen der gesamte Flur voller Rauch, so das die Sichtweite nur wenige cm betrug.

Beste Grüße

Wolfgang Cordier

frank_borgert

Hallo Herr Cordier,

ich sehe hier baurechtlich kein Problem. Hätte der Access-Point in einer angrenzenden NE gebrannt und die dichtschließende Tür in der F30-Wand wäre offen gewesen, hätte es die gleiche Verrauchung gegeben. Auch Treppenräume verrauchen, wenn die angrenzende Whg brennt und die dichtschließende Tür offen steht oder weggebrannt ist.

Die grundlegende Frage ist aus meiner Sicht eher, ob der notwendige Flur als einziger horizontaler Rettungsweg nicht im Baurecht zu gering gewertet wird.

Viele Grüße,

Frank Borgert

Benutzer_1388

Gerade baurechtlich sehe ich ein Problem, wenn das elektrische Gerät nicht dem Fluchtweg dient wie eine Leuchte oder die zugehörige Leitung.

Rechtlich kann man sich kaum damit herausreden, was passiert ist kann sowieso immer passieren. Genau das soll ja eigentlich mit der Vorschrft vermieden werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass die dichtschließende Wohnungstür zu war, ist doch hoch. Ein bestimmtes Gerät, das im Flur nicht sein durfte, hat einen Schaden verursacht. Der Jurist könnte denjenigen suchen und haftbar machen, der das Gerät montiert hat.

G.Karstens

vonhof

Schöne Diskussion. Aber zurück zu den Basics:

Ein W-Lan-Router ist kein Bauteil im Sinne der Bauordnung, jedenfalls dann nicht, wenn er nicht dauerhaft eingebaut ist:

Art. 2 Abs. 10 MBO: "Bauprodukte sind 1. Produkte, Baustoffe, Bauteile und Anlagen sowie Bausätze [...], die hergestellt werden, um dauerhaft in bauliche Anlagen eingebaut zu werden".

Wenn kein Bauprodukt vorliegt, unterliegt es nicht der Bauordnung und damit auch nicht der MLAR. Ein Staubsauger ist auch kein Bauprodukt, auch dann nicht, wenn er in die Steckdose im Flur eingestöpselt wird.

Wenn der Router ein Bauprodukt wäre, nur dann fiele er unter die MLAR, dann bräuchte er aber auch einen bauaufsichtlichen Verwendbarkeitsnachweis, also ein abP, abZ etc. (zumindest zum Nachweis, dass er normalentflammbar ist). Es dürfte schwer sein, so einen zu finden... oder hat jemand hier im Forum schon mal einen bauaufsichtlichen Verwendbarkeitsnachweis für einen Router gesehen? Ich jedenfalls nicht. Kein Verwendbarkeitsnachweis - kein fester Einbau zulässig.

@jucksnjo: "Ich gehe bei meinen Konzepten sogar so weit und lasse Sitzecken oder Empfangsthresen (mit PC, Drucker, usw. ...gaaaaanz böse ;-) ) in notwendigen Fluren zu, wenn"...

Das Problem bei dieser Vorgehensweise ist, dass dann die Widmung als Flur dahin ist. Ein Flur ist ein (langer) Gang, der ausschließlich als Verkehrsweg dient. Wenn Sie solche Dinge "zulassen", handelt es sich bei dem Flur nicht mehr um einen Flur, sondern einen Aufenthaltsraum, und damit ist das Brandschutzkonzept aus der Bauordnung evtl. aufgehoben. Und ja, ich bin mir auch im Klaren, so etwas oft gemacht, wie etwa die Spielflure in den Kindergärten. Aber ein Spielflur ist eben auch kein "reiner" Flur mehr und wird daher nur mit Auflagen genehmigt.

Gruß

Alexander Vonhof

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