Hallo Herr Schächer,
für das was Sie schreiben, haben wohl nicht nur meine Zustimmung. Ich will ergänzen.
Meiner Meinung nach driften wir nicht in das Vorgegebene ab, sondern verlangen Vorgaben geradezu. Das war auch früher so.
Wir stehen vor Problemen, für deren Lösung wir beauftragt werden. Wir rufen nach Paragrafen und Regelungen, um die Sache schnell und einfach "abarbeiten" zu können. Weil Zeit Geld ist.
Denke man an den uralten "Nürnberger Trichter" und solche Sprüche: "Fehlt Dir an Weisheit in manchen Dingen, lass Dir den Nürnberger Trichter bringen." In Wikipedia wird zusammengefasst, dass der Nürnberger Trichter "scherzhaft eine mechanische Weise des Lernens und Lehrens bezeichnet. Damit ist vor allem die Vorstellung verbunden, ein Schüler könne sich mit dieser Form der „eintrichternden“ Beeinflussung Lerninhalte einerseits fast ohne Aufwand und Anstrengung aneignen und ein Lehrer andererseits auch dem „Dümmsten“ alles beibringen.
Das ingenieurmäßige Denken sollte durch Wissen (ja der Regeln), Nachforschungen und Fragen begleitet sein. Dazu gehört zu fragen, warum steht etwas in einer Bauordnung oder einer Norm, wie ist das entstanden? Was hat man sich dabei gedacht. Frag die Alten. Wer macht eigentlich Gesetze und Normen. Was ist Naturgesetz und was eine Grenzfestlegung? Warum wird permanent so viel geändert? Was ist im Lauf der Zeit besser oder vielleicht schlechter geworden.
Man muss trotzdem immer aufpassen, dass die Sache nicht umkippt, indem jeder meint, er könne machen, was er für richtig hielte. Das Hören der Auffassungen von anderen ist unersetzlich, nicht das einfache Übernehmen.
MfG. G.Karstens