liebe Kollegen und Kollegeinnen,
das Thema wird doch ziemlich emotional geführt wie es scheint, das tut grundsätzlich nicht gut für eine sinnvolle Entscheidungsfindung und persönliche Beurteilung der Sache.
Die Todesraten für Brandopfer sind denkbar gering im Vergleich zu den sonstigen Todesraten. 409 Tote 2013, davon 2/3 im privaten Bereich = ca. 300 Tote in Wohnungen.
Etwa allein die Todesraten in Krankenhäusern durch Infektionen zugezogen infolge unzureichender Hygienmaßnahmen müssten Aufschreie folgen lassen (geschätzt werden da Zahlen von 20.000 bis 30.000 Menschen, Menschen die nicht sterben müssten bei korrekter Hygienmaßnahmen).
Die Gefahr, das Risiko ein Brandopfer zu werden ist in Deutschland erstmal ziemlich gering.
Sehr geehrter Herr Schächer,
Einen Zusammenhang mit der reduzierten Zahl von Rauchtoten in Verbindung mit der Einführung von Rauchwarnmeldern hinkt ziemlich.
Baden-Württemberg ist alleine hier ein sehr schönes.
BA- Wü hat erst in diesem Jahr die Nachrüstpflicht für Bestandsbauten eingeführt und hat dennoch reduzierte Brandtote.
Jetzt kommt dann natürlich die Keule, die Bewohner hätten aus Eigeninteresse nachgerüstet, auch dieser Einwand hinkt in Anbetracht der Zahlen von Berlin dort sind die höchsten Todesraten infolge Rauch nach dem statistischen Bundesamt 2013 festzustellen.
Die Zusammenhänge sind deutlich komplexer, als wie Sie es hier einem weiss machen wollen.
Todesursachen in Deutschland - Fachserie 12 Reihe 4 - 2013
Kapitel 2.1.1 ff
X00-X09 Exposition gegenüber Rauch, Feuer und Flammen
https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Gesundheit/Todesursachen/Todesursachen.html
Ich betone nochmals, den Sinn von Rauchmeldern stelle ich überhaupt nicht in Frage. Rauchwarnmelder können Leben retten, ohne Zweifel, ohne Widerspruch.
Ich stell aber die gesetzliche Pflicht in Frage in Bezug auf den volkswirtschaftlichen Nutzen und eben das erhöhte Risiko bei Missachtung für die persönlöiche Haftung.
Man kritisiert in unserem Land häufig, die Überregulierung, auch hier wohl im Forum. Die gesetzliche Verpflichtung für Rauchwarnmelder halte ich für eine solche Überregulierung.
Die reduzierten Brandtoten in den letzten 25 Jahrn haben insbesondere ihre Ursache im veränderten Verhalten (Reduzierung der Raucher)der Personen und in den technischen Veränderungen wie etwa bei Etagenfeuerstätten, Fernsehgeräte und im Bereich von Renovierungen und Sanierungen von Altbauten.
Die am meisten gefährdete Personengruppe sind die Senioren, wie man aus der angeführten Tabelle sehr gut entnehmen kann.
Hier stehen gegenüber:
> 65 Jährigen 213 Tote
< 65 Jährigen 166 Tote
Betrachtet man die Tabelle, stellt man fest, dass die Todesraten mit zunehmenden Alter erheblich ansteigen.
Zu berücksichtigen wären bei diesen Zahlen noch die Reduzierung der Todesraten ausschliesslich im Privaten Bereich, die ca.2/3 der Zahlen ausmachen, wobei bei den Senioren Zahlen von mir unterstellt wird, dass diese Zahl von 233 weitgehend absolut gesehen wird.
In Anbetracht der Überalterung unserer Gesellschaft vermute ich sogar Anstiege ggf. der Todesraten in den kommenden Jahren, eben bei Senioren.
Im Seniorenbereich würde ich einen gesetzlichen Handlungsbedarf eher noch verstehen als in der flächendeckenden gesetzlichen Verpflichtung von Installation von Rauchwarnmeldern.
Da hielte ich ein gesellschaftliches Umdenken grundsätzlich für sinnvoll.
Schaffung z.B. von Senioren gerechten Wohnungen, im bestehenden Wohnort, sodass man hier aus den meist zu großen Wohnungen und Häusern in solch kleinere Wohnungen umzieht.
Dort dann natürlich speziell für Senioren sinnvolle Sicherheitseinrichtungen vorfindet, die sich an den Unfallursachen dieser Gruppe, eben auch Brandursachen orientieren.
Bewegungsmelder etwa für Abschaltung von Kochfunktionen, ja auch Rauchwarnmelder, Behinderten gerechtes Wohnen, massive Bauweise etc.
Von meiner Seite ist alles gesagt, soweit zur Witzigkeit des Themas.