Hallo Zusammen,
ich erfreue mich gerade mal wieder (nach meinem Urlaub) an dieser sachliche Diskussion.
Thema Aufzüge:
Als Mitglied des Lenkungsausschusses vorbeugende Gefahrenabwehr beim VdF-NRW hatte man mich gebeten, mich dieses Themas anzunehmen.
Leider gibt es auf der Feuerwehrseite nur eine Person, welche in dem Normenausschuss für Feuerwehr- und Evakuierungsaufzüge sitzt. Mit diesem Kollegen habe ich ausführlich gesprochen. Insbesondere unter dem Aspekt gerade für solche Pflegeeinrichtungen im Bestand etwas zu machen.
Die Norm für Evakuierungsaufzüge ist für Pflegeeinrichtungen, besonders im Bestand, auf Grund der hohen Anforderungen auch organisatorischer Art, in der Regel nicht umzusetzen. Bei der Entstehung dieser Norm war unser Mann noch nicht Mitglied des Gremiums.
Mein Ansatz eine kleine Empfehlung für die Feuerwehren herauszugeben, welche Mindestanforderungen ein vorhandener Aufzug erfüllen sollte um ihn im Brandfall weiter nutzen zu können erwies sich im ersten Anlauf auch negativ. Es gibt sehr viele Dinge, auch Einsatztaktischer Art zu beachten.
Beispiel:
Mein Gedanke war eine vom Objekt unabhängige Einspeisemöglichkeit für die Energieversorgung des Aufzuges vorzusehen. Dabei gibt es schon eine Menge technischer Probleme. Selbst wenn diese gelöst sind ist das keine Sicherheit für einen sicheren Betrieb. Kommt z.B. Löschwasser in den treppenraum mit dem Aufzug und ggf. sogar an technische Teile (z. b. Türschaltkontakte) fürht auch das zu einem Versagen. Schlimm wenn das gerade im Rettungsbetrieb passiert.
Thema Evakuierung:
Wir haben mit verschiedenen Pfegeheimen über deren Möglichkeiten gesprochen und mal theoretisch verschiedene Evakuierungsszenarien durchgespielt. An Wochenenden und in den Nachtstunden scheitert das in der Regel am verügbaren Personal und der Umsetzung. Es ist nicht wirklich einfach eine Persone über den Flur, mit welchem Hilfsmittel auch immer, in einen sicheren Bereich zu ziehen (haben wir ausprobiert und waren bei den Pflegekräften recht schnell an der Leistungsgrenze).
Daher schon mal wieder der Ansatz von den Kollegen aus Bonn, den sicheren Verbleib in Zimmern zu propagieren. Und damit wäre ich auch wieder bei der Kombination Brandmeldeanlage und Sprinkler.
Die Brandmeldeanlage brauche ich um rasch die Feuerwehr zu alarmieren und ebenso schnell organisatorische Maßnahmen (schließen von Zimmertüren, öffnen eines Flurfenster etc.) in die Wege zu leiten.
Ich persönlich glaube derzeit nicht daran, dass wir mit organisatorischen Maßnahmen bei einem Zimmerbrand in einem Pflegeheim die im betroffenen Bereich befindlichen sicher horizontal retten können und halte es daher für notwendig über andere Alternativen nachzudenken. Damit sollten wir jetzt einfach mal anfangen.
mfg Cordier