Turnhalle = Sonderbau?: Seite 2 - brandschutzfachplaner.de

Turnhalle = Sonderbau?

clammer

Also in NRW unterscheidet die Bauordnung Schulen und Sportstätten ...

Gruß

C. Lammer

Benutzer_2858

In Brandenburg ist die Einordnung zu einem Sonderbau von der Gültigkeit einer Sonderbauverordnung getrennt. So zählen gemäß §44 der Brandenburgischen BauO "Sportstätten" prinzipiell zu den Sonderbauten.

@firefly

"Welche Konsequenzen ergeben sich denn aus einer Definition "Versammlungsraum" für den Brandschutzplaner? Spannend wird´s doch erst, wenn der Versammlungsraum als Versammlungsstätte nach VStättV gilt. Und auf nichts anderes habe ich hinweisen wollen."

Auch hier ist auf Brandenburg zu verweisen. Eine Versammlungsstätte ist unabhängig von der Einstufung in die Versammlungsstättenverordnung ein Sonderbau. Dies hat zur Folge, daß der Nachweis durch einen Prüfer geprüft werden muß. Gehen in diesen Sonderbau mehr als 200 Leute rein, müssen dann die Anforderungen der Versammlungsstättenverordnung eingehalten werden.

clammer

@Meyexx

Vielleicht sollten Sie auch einmal die "Verwaltungsvorschrift zur Brandenburgischen Bauordnung" zu Rate ziehen ;-))

"44 Sonderbauten (§ 44)

...

44.2 Zu Absatz 2

Der nicht abschließende Katalog nennt Vorhaben, bei denen es sich in der Regel um Sonderbauten handelt. ... Bei der Entscheidung, ob es sich bei dem Vorhaben um einen Sonderbau handelt, können folgende, im Katalog der Musterbauordnung enthaltene Konkretisierungen herangezogen werden:

...

7. Versammlungsstätten

a) mit Versammlungsräumen, die insgesamt mehr als 200 Besucher fassen, wenn diese Versammlungsräume gemeinsame Rettungswege haben,

b) im Freien mit Szenenflächen und Freisportanlagen, deren Besucherbereich jeweils mehr als 1 000 Besucher fasst und ganz oder teilweise aus baulichen Anlagen besteht,

..."

Gruß

C. Lammer

Benutzer_2858

@clammer

Danke für die kostenlose Nachhilfe. ;-))

Benutzer_230

Noch eine Info dazu (Schule; Aula, Turnhalle, Veranstlatungen) als Hinweis (siehe Seite 14)

http://www.brandschutz-forum-muenchen.de/fileadmin/user_upload/Vortraege2012/Vortrag05-Hazebrouck_21-9-2012_copyright_by_hazebrouck.pdf

Gruß

Rupi

Benutzer_2664

Hallo Rupi,

danke für den Hinweis. Finde ich übrigens eher bedenklich! Das heisst, dass Veranstaltungen von deutlich mehr als 200 Personen in irgend einer Sporthalle abgehalten werden dürfen ohne dass mal jemand auf die Rettungswege schaut. Zeigt wieder mal wie politisch orientiert die Oberste in Bayern ist und wie fahrlässig man mit solchen Dingen umgeht wenn es sich um Einrichtungen der Landkreise und des Freistaates geht. Jedem privaten Bauherrn würde man auf die Finger hauen. Passt aber zu der allgemeinen Haltung wenn es z.B. um die Sanierung von Schulen geht, weil man früher sämtliche Augen zugedrückt hat und sich heute die Sanierungskosten sparen will ...

Gruss PF

Benutzer_822

solche Interpretationen der Verwaltung sind ganz hilfreich - wenn sie Gefahren wegdiskutieren aber auch gefährlich. Die Gerichte sind an das gesetz gebunden, nicht an Verwaltungsauslegungen. Daher Vorsicht mit der Freigabe von Sporthallen zu Versammlungszwecken, wenn die Fluchtwege nicht ausreichen. Und umgekehrt bei Neu- und Umbauten: genügend Fluchtwege vorsehen, daß es kein Fiasko gibt. Mit 2 x 2m Türen (600 Personen Flucht) ist manches für kleines Geld gerettet. Bei einer großen Halle vielleicht 3 x 2 m, dazu ja noch der normale Eingang, meist auch 2 m breit, dann sind es schon bis zu 1.200 Personen, das ist dann reichlich. Auch daran denken, daß Discos usw. eine sehr dichte Belegung haben können, so 5 - 6 Peronen / m?, allerdings sind die schlanker und schmäler als die 60 cm Mannen. Aber auch "zerbrechlicher". mfg Schächer

Benutzer_2664

So sehe ich das übrigens in vielen Fällen bei den Stellungnahmen der Obersten. Manche denken tatsächlich das wäre Gesetz ... gefährlich!

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