Hallo Herr Kössler,
nur weil viele Leute es damit nicht so genau nehmen, wird es nicht besser. Wer als Messebetreiber, Standerrichter oder insbesondere als Messearchitekt (solche soll es ja auch geben) hier "pfuscht", hat im Schadensfall ein echtes Problem. Und irgendwann wird da mal was passieren, insbesondere weil da z. T. ja sogar B3-Baustoffe verwendet werden. Und spätestens dann wird der Ruf nach der Kontrolle durch die Bauaufsicht wieder laut, siehe Düsseldorf, Bad Reichenhall etc.
Aber das betrifft nicht nur Messebauten, gleiches gilt z. B. für Deko in Versammlungsstätten bei kurzzeitigen Veranstaltungen (Papiergirlanden, Netze, Folien etc.).
Nur die Kontrolle ist politisch nicht gewollt (Stichwort Deregulierung) und personell für die Zuständigen auch nicht wirklich machbar.
Und ich stelle mir mal vor, der örtliche Karnevalsverein im Rheinland will seine Sitzung abhalten, der Bürgermeister (alternativ größter Arbeitgeber des Ortes etc.) als Präsident will sich feiern lassen und die Brandschutzdienststelle (der örtliche FW-Hauptmann?) sagt nach einer Begehung 1 Stunde vor Beginn die Feier ab, weil ein Großteil der Deko leicht oder auch nur normal entflammbar ist. Gilt für den Messebau im Prinzip genauso, wenn Sie die Hälfte der Stände kurz vor der Öffnung wg. fehlender Nachweise der verwendeten oder nachweislich falscher Materialien wieder rückbauen lassen.
Wenn Sie sich aber mit dem Thema beschäftigen wünsche ich Ihnen viel Erfolg und gute Nerven, denn als erstes werden Sie sicherlich das von Ihnen schon gebrachte Argument "Das machen doch alle so" hören und Sie gelten als "Spielverderber".
Mit freundlichen Grüßen,
F. Fleischhauer