Hallo die Herren,
Ihre Frage bzw. Antwort trifft eigentlich nur für den w-Faktor zu. Da wir uns hier aber über den c-Faktor unterhalten, gelten hier andere Spielregeln.
Beim c-Faktor spielt es keine Rolle, ob ein Baustoff eine Öffnung freigibt oder ausschmilzt. Es gilt nur das Verhalten hinsichtlich des Wärmeeingangs und der Wärmeleitung in dem Baustoff. So hat etwa ein ungedämmtes Trapezblech immer den c-Faktor 0,15, auch wenn dieses niemals so schnell freiwillig ausschmelzen wird ;-).
Die Frage nach den Faserzementplatten ist (fast) ganz einfach zu beantworten, wenn man in die Tabelle D.2 der DIN 18230-1 blickt. Faserzement erhält dort eine Zahl b = 18, die wiederum in die Einflussgruppe 2 nach Tabelle D.1 eingestuft ist. Zu Faserzement gehört also ein c-Faktor von 0,2.
Jetzt habe wir aber keinen "blockartigen" Faserzement, sondern dünne Platten. Für den c-Faktor gilt allgemein: Je besser das Verhalten eines Stoffes im Brandfall hinsichtlich der Feuerwiderstandsfähigkeit, desto höher ist grundsätzlich auch der c-Faktor, so dass dünne Platten unter Umständen auch mit einem c-Faktor von 0,15 belegt werden könnten, da diese die eingedrungene Wärme auf der dem Feuer abgewendeten Seite sehr schnell wieder abgeben. Mit 0,2 liegt man aber auf jeden Fall richtig.
Gruß
Alexander Vonhof