• Schornsteinzug als Elektroschacht

Hallo in die Runde,

ich habe schon im internet Recherchiert, bin aber nicht fündig geworden, wie der Sachverhalt beurteilt werden muss/kann. Daher würde ich mich über einen sachdienlichen Hinweis freuen.

Es geht um einen nachträglichen Dachgeschossausbau. Die Elektorleitungen wurden in einem stillgelegten und durch den Schronsteinfeger freigegebene Schornstein vom KG bis in des DG verlegt. Die Elektroleitungen wurden im Schornstein nicht zwischendurch befestigt, da man sonst in den vermieteten Wohnungen hätte den Schornstein öffnen müssen. Stattdessen wurde der Schornstein mit A1-Perlite verfüllt.

Ist damit eine ausreichende Lagesicherung hergestellt, oder müssten die Kabel zusätzlich noch mit schellen befestigt werden?

vielen Dank für Ihren Input. Freue mich auch über sachdienliche Quellen 🙂

Beste Grüße!
N.Hribal

hallo Nick,
ich denke, das ist wohl mehr ein VDE-Thema des Elektrikers, als ein Brandschutzthema.
Dennoch: ich hatte eine ähnliche Situation (altes Schloss). Hier hat der Elektriker neben den E-Leitungen ein Drahtseil mit kleinen Kabelbrücken/Traversen als Zugentlastung mit eingebaut, sodass die Belastung nicht an den Kabeln hängt. Dies verhindert Beschädigungen am Kabel und den Verbindungs-/Klemmstellen und beugt "heißen Klemmstellen" vor.
Ob dies nun VDE-gerecht ist, oder nur eine praktikabele Variante, kann ich als "Nicht-Elektriker" nicht bewerten.
Die Lösung wurde jedenfalls bei der Abnahme nicht beanstandet.
mfG
der Feuerteufel

    Moin moin Feuer-Hewi ,
    vielen Dank für den Einblick.
    @all
    Da ich momentan nicht weiss, ob das Kabel abgefangen ist und ich bezweifele, dass ich das heraus bekommen ohen den Schronstein zu öffnen, nehme ich mal den worstcase an.

    Ich habe mir jetzt mal ausrechnen lassen, wie lang Kupferkabel verschiedener Art mit je 5 Adern (1,5 und 2,5mm²) unter eine maximal Betriebstemperatur von 70°C (unter Strombelastung) sein dürfen, bevor die Bruchlast errreicht wird. Ein NYM-J 5x2,5mm² z.B. hat eine maximale Länge von 190 m. Das hier verbauten Kabel (ich weiss noch nicht genau welches) ist maximal 20 m lang und in der Perlite eingebettet, wodurch eine gewisse Mantelreibung entstehen dürfte, die das kabel zu einem gewissen Teil entlasten wird.

    Ich behaupte daher, dass hier keine Brandgefahr zu befürchten ist. Gibt es weitere Faktoren die ich ggf noch mit berücksichtigen sollte?

    Beste Grüße

    Brandgefahr in einem mit Perlite gefüllten Schacht? Ich wüsste nicht inwiefern.

    Als am Bau Beteiligter, der hier diese Frage aufgeworfen hat, sollten Sie beim Bauherrn Bedenken anmelden, auch wenn Elektrotechnik nicht unser Gebiet ist. Auch wenn man nicht genau weiß, was genau gebaut worden ist.

    Feuerteufel hat m.E. die richtige Idee. Ich hätte eine Kabelleiter von oben her herunter bauen lassen, Stück für Stück. Es müsste mir schon der Elektromeister sagen, dass das weder nötig noch zu empfehlen wäre. Ich hätte zudem noch Leerrohre eingelegt, für später.

    MfG G.Karstens

    nachdem die Kabel nun schon verlegt sind und nicht mehr nachvollziebar ist, ob eie Zugentlasung eingebaut wurde, würde ich am oberen Ende dennoch veranlassen, dass zumindest oben eine Zugentlastung/Fixierung zur weiterführenden Insatallation angebracht wird. Damit kann vermeiden werden, dass Klemmstellen unter mechanischer Belastung sind und zu Schwachstellen werden.
    Die Verfüllung mit Perlite ist sicherlich eine sinnvolle Sache. Ähnlich macht es ja auch z.B. SVT mit der Schachtverfüllung mittels Mineral-/Steinwolleflocken.
    Eine unmittelbare Gefahr der Entzündung der Leitungen durch Überlastung aufgrund der Zugspannung sehe ich auch gelassen.
    Bei der angesprochenen "normalen" Wohnnutzung des DG ist nicht zu erwarten, dass die Leitungen im Betrieb zu warm und thermisch überlastet werden. Dort werden keine "Brummer" mit enormer Leistung angeschlossen sein.

    • Aber das letzte Wort soll der Elektriker/Meister haben, wie Karstens auch schon schreibt.
      mfG - der Feuerteufel
    Eine Antwort schreiben…

    Forenregeln    Datenschutz    Impressum    Kontakt