Anforderungen an das Lager für brennbare Flüssigkeiten

Benutzer_99

Bundesland: Baden-Württemberg Autor: Herr StrobelZur Sachlage:

Auf einem Betriebsgelände eines Abfallentsorgers soll ein Container für die Lagerung von brennbaren Flüssigkeiten aufgestellt werden.

Frage:

Laut TrbF 20 müssen bei Lagerung von brennbaren Flüssigkeiten (anzeigepflichtig) die Lager mindesten der Feuerwiderstandsklasse F30 entsprechen. Ist dies auch erforderlich wenn ein Abstand zu anderen Lagern und Gebäude von 10 m eingehalten werden?

Benutzer_197

Hallo Herr Strobel,

da es sich bei dem beschriebenen Container offensichtlich um einen freistehenden Lagerraum gem. TrbF 29 5.3.3(1) handelt, braucht dieser nur aus nicht brennbarem Material zu bestehen. Eine Brandübertragung ist aufgrund des beschriebenen Freiraumes nicht zu erwarten. Es ist natürlich betrieblich sicherzustellen, dass dieser Freiraum auch erhalten bleibt und nicht für weitere Container mit anderen Abfällen oder zur Abstellung von Gerät genutzt wird. Dieses stellt natürlich nur eine momentane Einschätzung aufgrund der knappen Beschreibung dar. Ansonsten kann ich Ihnen nur raten, einen entsprechenden Fachplaner zu Rate zu ziehen. Dieser wird dann im Einzelfall aufgrund der konkreten Situation ein objektbezogenes Konzept erstellen und mit der Genehmigungsbehörde sowie ggf. dem Versicherer abstimmen.

Mit freundlichen Grüßen,

F. Fleischhauer

Benutzer_99

Autor: Alwin StrobelHallo Herr Fleischhauer

Ich nehme an Sie beziehen sich auch auf die TRbF 20 (nicht 29). Es ist richtig das in Punkt 5.3.3 (1) steht, dass sie aus nicht brennbaren Baustoffen bestehen müssen. Aber ein Punkt weiter 5.3.3(2) steht auch das die Wände und Türen in F 30 hergestellt werden müssen. Wie sehen Sie dies.

Benutzer_99

Autor: H. BertramHallo, Herr Strobel

Pkt. 5.3.3 (2) der TRbF 20 formuliert als Schutzziel: Verhinderung der Brandübertragung durch, z.B. begrenzende Bauteile des Raumes in F 30 (feuerhemmend).

Von einer Technischen Regel, wie der TRbF, kann man,(nicht nur) nach meinem Rechtsverständnis abweichen, wenn man nachweislich das Schutzziel auf andere Art erreicht.

Eine Brandausbreitung verhindert in Ihrem Falle der Abstand von 10 m (vorausgesetzt der bleibt brandlastfrei...siehe auch bei Herrn Fleischhauer).

Nachweisbar wirksam ist dieser, da in verschiedenen Bauordnungen der Länder Brandschutzabstände ab bereits 5 m bzw. 3 m (z.B. für Über-Eck-Stellung von Brandabschnitten) beschrieben werden.

In dem, von Ihnen beschriebenen Fall, wird die Brandausbreitung durch den Abstand unterbunden, das Schutzziel des Pkt. 5.3.3 (2) damit erreicht, so dass die Anforderung aus der TRbF in diesem Punkt erfüllt ist.

Mit freundlichen Grüssen

H. Bertram

Benutzer_197

Hallo Herr Strobel,

natürlich TRbF20 (nicht 29, Tippfehler). Und leider habe ich nicht ausreichend weitergelesen, denn 5.3.3(2) habe ich übersehen, vielleicht auch, weil es eben mit entsprechenden Freiräumen keinen Sinn macht. Auch die Lagermengen sind ja recht gering, wenn es sich um eine Schadstoffannahme für haushaltsübliche Menge handelt, wie ich annehme. Ich meine daher nach wie vor, dass ein entsprechendes objektbezogenes Konzept durchaus auch ohne F-30 auskommt.

Mit freundlichen Grüßen,

F. Fleischhauer