Karstens
Grundsätzlich ist es immer die Bauherrschaft, die "die Plichten nach diesem Gesetz [zu] erfüllen [hat]" (§56, Abs. 1, Satz 1).
Dass die Bauaufsicht nicht prüft heißt ja nicht, dass sie nicht einschreiten darf/kann.
Aber ich kann jetzt nicht einfach ein freistehendes Haus in einem neuen Bauantrag als GK2 betiteln, wenn's das nicht ist. Ich muss halt schon GK1 reinschreiben und nach GK2 bauen, dann wird's auch was mit der Garage. Letztendlich ist die Kleingarage genehmigungsfrei, sofern alles passt ist's ja OK. Wird halt nur interessant, wenn mal einer nachfragt oder sich der Nachbar "beschwert" und es "nicht passt".
Das Problem ist, dass halt immer einfach irgendwas gebaut wird und keinen interessierts. Vor allem die Hersteller interessiert die jeweilige Bauordnung überhaupt nicht. Ich hab schon eingeschossige Industriehallen gehabt, da wurde durch einen Regalhersteller einfach eine komplett zusätzliche Ebene reingebaut. Nicht nur 100m², die ganze Halle war voll bis auf einen Bereich wo der Stapler die Paletten hochgehoben hat. Da ist auch nix mehr mit Einbau. Da muss dann der Hersteller schon mal nachfragen, ob es dafür eine Genehmigung gibt. Macht aber keiner, Hauptsache irgendwas verkaufen. Zumindest müsste der Hersteller/Erbauer etc. beim Bauherren nachfragen, ob es durch die Baugenehmigung abgedeckt ist und unterschreiben lassen. Wenn's dann nicht passt, braucht der Bauherr (siehe oben) sich dann nicht zu beschweren, er habe von nix gewusst...
Oder einfach mal ein Fenster in die Grenzwand eingebaut, da sollte der Fensterbauer doch mal vorsichtig fragen ob's da Brandschutz gibt oder die brennbare Dämmung im Dach über die Brandwand, was für den Dachdeckerbetrieb. Oder die brennbaren Leitungen quer im Treppenraum gezogen. Heute wird einfach nur noch gebaut, meistens ohne Sinn und Verstand. Beratung bzw. minimalste Fachkenntnis ist nicht mehr vorhanden, einfach nur noch verkaufen und abkassieren...
Wenn ich letztendlich rechtskonform und genehmigungsfrei baue, ist ja alles OK.