SAA - Alarmierung in Verkaufstätten <2000m² überzogen?

NickHribal

Ein Hallo in die Runde,

ich darf aktuell einen Supermarkt im Erdgeschoss eines Büro- und Verwaltungsgebäudes beurteilen. Der Verkaufsraum wird ca. 1500 m² haben. Die VK hat mit Nebenräumen fast 2500m².
Auch wegen einiger anderer Abweichungen im Gebäude, ist eine BMA mit Aufschaltung zur Feuerwehr geplant. Die M-VKVO beschreibt für die Alarmierung das Erfordernis einer SAA.
Da die MVKVO formal nicht angwendet werden muss, stellen sich mir die Frage:

Ist die Forderung einer SAA im vorliegenden Fall überzogen? Was spricht dafür, was dagegen? Mir würde es schon genügen, wenn der Laute Alarm durch die Sprachdurchsage von Band, ersetzt wird um besonnenes Handeln des unhomogenen Benutzerkreises zu fördern. Eine Einsprechstelle muss aus meiner Sicht nicht sein. bei einem angegebenen Tagesdurchsatz von 1500 Personen, rechne ich mit mit einer maximalen Anwesenheit von 200 Personen gleichzeitig zu den Stoßzeiten oder vor Feiertagen.
Wieviel mehr, kostet eine SAA im Vergleich zu einer ELA? (die ELA wird ohnehin eingebaut),

Ich würde mich über ein paar Erfahrungswerte oder Gedankenansätze freuen.
Grüße aus Berlin

WernerMueller

Hallo Nick,
zu 1) Ja, da ist überzogen. Dagegen spricht immer, dass es zunächst einmal baurechtlich nicht gefordert ist. Wenn also unterhalb der VkV-Schwelle, dann reicht eine Alarmierung über BMA/ Tonsignal vollkommen aus (wenn die sowieso da ist).
zu 2) Mehrkosten je nach Größe bis zu 100 TEUR, da eine SAA einen eigenen Raum, andere Komponeten und Leitungsverlegung benötigen. Außerdem erhöhte Wartungs- und Prüfkosten.

Gruß
Werner Müller

clammer

Es gibt auch akustische Signalgeber (für die BMA), die über einen (festen) Sprachspeicher verfügen und im Ereignisfall neben dem Alarmierungston ("DIN-Ton") auch eine Sprachdurchsage mit Verhaltsanweisungen ausgeben kann.

Anderseits soll eh eine ELA-eingebaut werden; die fällt ja nicht zwangsweise gleich beim ersten Rauchschaden aus. Ich hatte mal ein Projekt, in dem die sichere, normgerechte Alarmierung über die BMA erfolgte und die ELA-Anlage für den Standard-Fall. Die ELA-Anlage wurde so überwacht, dass bei einer Störung die BMA alarmiert bzw. dem Personal des Ausfall angezeigt wird. Das Personal kann dann auch über einen Druckknopfmelder die Signalgeber der BMA auslösen.

Gruß
C. Lammer

NickHribal

Hallo,

vielen Danke für die Anregungen. Ich habe nun auch die anderen Beiträge zu diesem Thema hier im Forum gefunden.

Das mit den Signalgebern mit festen Sprachspeichern verstehe ich nun so, dass anstelle der "klassichen" Sirene (DIN-Ton) dann Signalgeber mit Sprachausgabe im Bereich der VK installiert werden? also demnach weder ein ENS noch eine SAA gebaut wird?

Beste Grüße
N.Hribal

clammer

Die Erfahrung zeigt, dass wenn nur der DIN-Ton kommt, viele Menschen nicht oder nur verzögert reagieren. Darum sind Anweisungen mit Verhaltensmaßnahmen effektiver.
Signalgeber mit Sprachbaustein sind m. E. eine kostenmäßig interessante Alternative; allerdings ist die Anzahl der Texte begrenzt und ein Einsprechen nicht möglich.

Gruß
C. Lammer

NickHribal

Hallo in die Runde,

vielen Dank für die Anregungen! Sie haben sehr zu Entschediungsfindung beigetragen.

Beste Grüße und schon jetzt frohe Ostern gewünscht!
NHribal