Dachausführung Anbau GK 3

Omega

Hallo,

ich brauch mal eure Unterstützung bzw. Fachmeinung: An ein mehrgeschossiges bestehendes Gebäude (GK 3, kein Wohngebäude) soll ein erdgeschossiger Anbau angebaut werden. Dieser steht in Verbindung mit dem EG ("Hauptgebäude"). Jetzt geht es um den Schutz der Fensteröffnungen im 1. OG oberhalb des Daches des Anbaus. Schutzziel ist ja, dass die Geschossdecke, hier oberhalb EG, nicht bei einem Brand im Anbau überlaufen wird und so einen Brand ins 1. OG weiterleitet. So weit klar. Im vorliegenden Fall ist jedoch die Geschossdecke im "Hauptgebäude" zwischen EG und 1. OG eh teilweise offen ausgeführt (Deckenöffnungen), steht also in offener Verbindung mit zusätzlicher interner "nicht notwendiger" Treppe. Ist in einem solchen Fall ein Schutz des Anbaudaches (5 m-Abstand bzw. feuerwiderstandsfähige Außenwand "Hauptgebäude") überhaupt sinnvoll bzw. eine Sicherheitsgewinn? Ich finde dazu keine konkrete Aussage.

Wie ist eure Meinung dazu?

Gruß

Gerhard

Benutzer_1470

So wie Sie die Randbedingungen beschreiben, ergeben sich keine Anforderungen an das Dach des Anbaus, wenn sich über dem 1. OG keine weiteren Geschosse mit Fensteröffnungen oder Außenwände ohne Feurwiderstand befinden.

Wo steht das? In der Vernuftsverordnung!

Norbert Bärschmann

Omega

Hallo Herr Bärschmann,

oberhalb des 1. OGs ist ein 2. OG, das eigentlich ein Dachgeschoss ist. D. h. oberhalb vom 1. OG liegt dann der traufseitige Dachvorsprung. Für den es eigentlich für solch eine Konstellation auch keine Vorgaben gibt.

Ich bin halt der Auffassung, dass die Vorschrift für "Dächer, die an Außenwänden mit höher liegenden Öffnungen anschließen..." nur darauf abzielt ein Überlaufen der raumabschließenden Geschossdecke mit Feuerwiderstandsdauer über ungeschützte Fensteröffnungen ausreichend lange zu behindern.

Bei Geschossdecken die sowieso Öffnungen haben (1 NE, max. 400 m²), wie hier der Fall, macht das aus meiner Sicht keinen Sinn und verursacht nur Kosten ohne wirklichen Sicherheitsgewinn, mit nachhaltiger Rohstoffnutzung hat es auch nix zu tun.

Gruß

Gerhard

vonhof

Hallo Gerhard,

es ist alles richtig, was Sie schreiben. Bleibt aber dennoch eine Abweichung, die genehmigt werden muss.

Warum das nirgendwo steht? Weil man in der Bauordnung nicht jeden Einzelfall regeln kann. Und weil es manchmal grundsätzlich besser ist, wenn sich zwei Leute eine bestimmte Situation ansehen. Hier zum Beispiel, ob die zusammenhängende Fläche nach der Erweiterung immer noch unter 400 m² liegt, oder ob es sich tatsächlich um eine nicht notwendige Treppe handelt, oder ob nicht irgendwo doch ein bestimmter Umstand vorliegt, doch Dächer von Anbauten zu machen.

Gruß

Alexander Vonhof