5.10.4 IndBauRL Abschlüsse in feuerbeständigen Wänden anstelle innerer Brandwand

Hannes

Gemäß 5.10.4 IndBauRL sind anstelle einer inneren Brandwand zwei sich gegenüberstehende raumabschließende, feuerbeständige Wände aus nichtbrennbaren Baustoffen zulässig.

Gemäß 5.10.5 IndBauRL sind Öffnungen in inneren Brandwänden zulässig, wenn sie auf die für die Nutzung erforderliche Zahl und Größe beschränkt sind und wenn sie feuerbeständige, dicht- und selbstschließende Abschlüsse haben.

Kann man aufgrund der jeweils „nur“ einseitig feuerbeständigen Wände (ohne Anforderung an die mechanische Beanspruchung) ev. davon ausgehen, dass anstelle T90 Türen auch T30 Türen zulässig / ausreichend sind?

Gemäß den Erläuterungen zu 5.10.4 IndBauRL muss für Bauteile (z. B. Feuerschutztüren oder -tore, Brandschutzverglasungen, Kabel- und Rohrabschottungen usw.), die Öffnungen in diesen Wänden schützen, die brandschutztechnische Eignung nachgewiesen sein.

Kennt jemand Brandschutztüren (hier: nur einseitige Brandbeaufschlagung von außen, Befestigung von innen) die über die entsprechende Zulassung zum Einbau in o. a. Wände (Tragkonstruktion ohne Feuerwiderstand mit außenseitig feuer-beständiger Bekleidung) verfügen?

Gruß

Hannes

vonhof

Hallo Hannes,

nein, so etwas gibt es nicht. Entweder kann man einen Rahmen um die Tür betonieren, an den die beiden Wände dann anschließen, und in den man dann die T 90 Tür einsetzt (so eine Art "Tunnel"), oder man baut auf beiden Seiten jeweils eine T 90 Tür ein.

2 x T 30 geht deshalb nicht, weil schon 2 x 30 = 60 nicht gleich 90 ist und die dem Brandraum abgewandte T 30 auch bereits vor dem Versagen der ersten Tür thermisch belastet wird und damit ohnehin nicht mehr 30 Minuten hält. Also halten beide Türen hintereinander vielleicht 45 Minuten, aber sicher keine 90.

Gruß

Alexander Vonhof

Hannes

danke für die Antwort, die meine Auffassung dazu entsprechend bestärkt.

Die beiden Wände haben ca. 1m Abstand, der Bereich dazwischen ist offen, nicht überdacht. Die geplanten Türen in beiden Wänden stehen einander nicht direkt gegenüber (mehrere Meter Abstand), sind als Notausgänge direkt ins Freie, nicht als Verbindungstüren eingeplant.

Gruß

Hannes

vonhof

Na ja, aber für diesen Fall ist die Regelung aus der Industriebaurichtlinie auch gar nicht gedacht, sondern für unmittelbar angebaute Gebäudeteile. Alleine schon die Unterschreitung der Abstandsflächen zwischen den Außenwänden bei dem Einschnitt macht ja eine Betrachtung und Genehmigung im Einzelfall erforderlich (jedenfalls in BW, oder ist die Baumaßnahme wo anders?).

Gruß

Alexander Vonhof

Hannes

das BV ist in BW,

etwas Abstand ist ja immer erforderlich, sonst lässt sich die 2. Außenfassade nur mit erheblichem Aufwand montieren.

In der Verlängerung der beschriebenen Wände sind die Hallen direkt zusammen gebaut (klassische Brandwand).

Um mittelfristige Veränderungen leichter vornehmen zu können, ist jetzt eben diese nicht ganz so massive Konstruktion geplant.

Gruß

Hannes