Umnutzung Schule zu einem Bildungs- und Kulturhaus

hirsch

Hallo liebe Kollegen,

ich sitze gerade an einem BSK zur Umnutzung eine Schule zu einem Kultur- und Bildungshaus (HBO). Das ganze ist in einem denkmalgeschützten Gebäude GK 5 untergebracht. Damit ich die Trennwände der einzelnen Räume nicht brandschutztechnisch zueinander trennen und mit T30 RS Türen versehen muss, stelle ich mir die Frage, inwieweit die Trennwände nach §32 HBO eben als Trennwände in Bezug auf die Nutzung zu betrachten sind. Laut §32 (2) HBO gilt Trennwände sind erforderlich 1. zwischen Nutzungseinheiten sowie zwischen Nutzungseinheiten und anders genutzten Räumen, ausgenommen notwendigen Flure.

Ist dann ein Bildungs- und Kulturhaus als eine Nutzungseinheit zu betrachten, oder eben nicht weil ja in verschiedenen Räumen unterschiedliche Veranstaltungen die zwar der Bildung dienen stattfinden können aber im Grund nichts miteinander zu tun haben. Z.B. Treffen der Fotofreunde und nebenan Lesung der Volkhochschule..

Gruß, Christian Hirsch

Hannes

so wie beschrieben, sehe ich keinen Grund nicht von 1 NE auszugehen...

Es stehen doch sicher Sanitärräume usw. auch gemeinsam für alle Räume zur Verfügung.

Hotels, Schulen auch Versammlungsstätten mit mehreren Versammlungsräumen werden gelten als 1 NE.

Gruß

Hannes

Mattes

zum Begriff der Mehrdeutigkeit des Begriffs der Nutzungseinheit wurde in diesem Forum schon heiß diskutiert.

Vielleicht dort mal nachschauen, ob die Diskussionen zur Meinungsfindung beitragen können...

Gruß

Matthias Bußmann

Benutzer_822

eine Bildungsstätte ist eine Einheit - solange nichts Fremdes darin ist.Man sollte aber nicht zu großr Ntandrionhrizrn scjaffen, weil ein "Zimmerbrand" leichter zu löschen ist als ein "Stockwerksbrand". mfg Schächer

Mattes

Hallo Herr Schächer,

sind "Ntandrionhrizrn" eine neue brandschutztechnische Kategorie? :-))

Gruß

Matthias Bußmann

clammer

Hallo Herr Hirsch,

nach Ihrer Beschreibung würde ich das Ganze als eine Nutzungseinheit sehen. Es kommt auch auf den Zweck an - und nicht auf einzelne Nutzer oder Mieter.

Die Frage, die sich mir aber eher stellen würde, ist die, ob es sich um eine Versammlungsstätte handelt.

Gruß

C. Lammer

hirsch

Hallo Herr Clammer, es wird keine Versammlungsstätte bei der Betrachtung zugrundegelegt weil die Anzahl die maximale Zahl der Nutzer betreffend immer weniger als 200 Personen sein muss.

Dies durchzusetzen und zu kontrollieren obliegt dem Betreiber und ist im BSK ausdrücklich fixiert.

Gruß, Christian Hirsch

Benutzer_822

Hallo Herr Bußmann, ich habe derzeit Schwierigkeiten mit meinen Augen und da kommt beim Tippen manchmal was merkwürdiges raus --- was ich nicht immer gleich sehe. Mein Alter ... mfg Schächer

Mattes

Hallo Herr Schächer,

alles gut- wenn die Augen nicht mehr so wollen, lege ich dennoch großen Wert auf Ihre Beiträge.

Aber der "Ntandrionhrizrn" lud einfach zum Frotzeln ein :-)

Liebe Grüße

Matthias Bußmann

clammer

Hallo Herr Hirsch,

"... weil die Anzahl die maximale Zahl der Nutzer betreffend immer weniger als 200 Personen sein muss.

Dies durchzusetzen und zu kontrollieren obliegt dem Betreiber ..."

Ich melde hier meine Zweifel an, ob dies wirklich praxistauglich ist. Der Bauherr verschiebt die Verantwortung auf dem Betreiber, der wieder auf die Mieter bzw. Veranstalter, die wieder auf die Kurs- oder Veranstaltungsleiter ...

Gruß

C. Lammer

Mattes

Hallo Herr Lammer,

wir hatten ja zwischenzeitlich in NRW eine Verschärfung der VStättVO, die auf die zulässige Personenzahl bezogen auf die Fläche abzielte. Diese Verschärfung war aus der Erkenntnis erwachsen, dass die Eigenverantwortung der Betreiber, nicht mehr als 199 Personen zuzulassen, in der Praxis nicht funktioniert hat.

Mit der SoBauVO Teil 1 hat man diese Verfahrensweise wieder zurückverändert; die Gründe dafür sind mir allerdings unbekannt, denn nun haben wir wieder das ursprüngliche von Ihnen geschilderte Problem...

Gruß

Matthias Bußmann

hirsch

Hallo Herr Lammer,

genau so ist das in der Praxis. Einer muss am Ende den Kopf hinhalten...

Ich habe hierzu keine Idee zur Umsetzung. Jeder in unserem Land, egal ob im Brandschutz oder anderswo, versucht doch die Verantwortungen an andere abzugeben. Genauso mach ich es auch damit ich aus der Nummer des Fachplaners und der erheblichen Verantwortung rauskomme. Dann soll halt der am Ende verurteilt werdender nicht explizit den Vorschriften folgt..

Gruß, Christian Hirsch

Hallo Herr Hirsch,

"... weil die Anzahl die maximale Zahl der Nutzer betreffend immer weniger als 200 Personen sein muss.

Dies durchzusetzen und zu kontrollieren obliegt dem Betreiber ..."

Gruß

C. Lammer

Benutzer_822

Ob 199 oder 210 Personen in einer Nutzeinheit sind, ist ziemlich gleich. Wenn man aber größere Räume, in denen auch 400 Personen sein können, nur mit schmalen Türen versieht, "weil ja max 199" wird es schon riskant. Die Fluchtwege sollten auf die Fläche bezogen passen. Ob die Lüftung oder die Toilettenzahl reicht, das merkt man und kann Fenster öffnen und heimgehen ... aber fehlende Türbreiten führen zu gefährlichen Sotuationen, die man tunlichst vermeiden sollte. mfg Schächer (der Gefrotzel mit Humor erträgt).

brandsicher

Sehr geehrter Herr Schächer,

Sie sprechen mir aus dem Herzen. Leider wird oft nur gefragt: Was steht im Gesetz.

Seinerzeit zu meiner Zeit stand zuerst die Frage: Welche Gefahr ist abzuwenden?

Und alle Zahlenwerte in den Bauordnungen sind doch nur durch ihre Merkfähigkeit und nicht durch wissenschaftlichen Nachweis begründet. Es sind ja auch „nur“ Erfahrungswerte einer langen „Kunde“. (Diese Erfahrungen kennt man in der Regel nur vom Hörensagen (Bauordnung)und hat sie nicht selbst gemacht.)

M.f.G.

U. Drechsler

Mattes

Hallo Herr Drechsler,

ich habe eher den umgekehrten Eindruck:

Früher war in den Bauordnungen haarklein alles Mögliche geregelt, was im Lauf der Jahre entrümpelt wurde. Möglicherweise geht der Trend weiter.

Selbst wenn Werte in den LBO angegeben sind, führt das aus meiner Sicht zu einer Einheitlichkeit und gewissen Planungssicherheit des Bauens.

Beispiel:

Würde man den nicht wissenschaftlich begründeten Wert von 35m Rettungsweglänge aus den LBO entfernen und das Schutzziel in den Vordergrund stellen (dass alle rechtzeitig das Gebäude verlassen können), woran würden sich die Beteiligten am Bau orientieren?

Sie meinen dann vielleicht für den Einzelfall 60m, ich sage 20m, die Bauaufsicht A lässt 60m zu, die Bauaufsicht B nicht, was passiert, wenn geklagt wird?...

Jede Deregulierung hat ihren Segen und ihren Fluch...

Vielleicht kommt eine Zeit, in der die BauO (auf die Spitze getrieben) nur noch einen § hat: bauliche Anlagen sind schutzzielorientiert zu bewerten. Einen Fortschritt würde ich darin nicht sehen...

Gruß

Matthias Bußmann

brandsicher

Sehr geehrter Herr Bußmann,

da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Ich wollte nicht das Kind mit dem Bade ausschütten. Aber wenn ein Prüfingenieur in einer Garage bei einem direkten Weg (geradlinig) auf eine Entfernung zum Treppenraum oder dem Ausgang ins Freie von maximal 30 / 50 m besteht, habe ich Zweifel.

M.f.G.

U. Drechsler

Mattes

Benutzer_978

Beim letzten Beitrag habe ich wohl ein Problem mit den Augen...

Unbedingt Bildschirmbrille putzen!