@ Hr. Karstens
m. E. falscher Ansatz...
Wenn beide Rettungswege in den (brandlastfreien) Flur führen, dürfen Sie von da in zwei (oder mehr) getrennte Treppenräume oder direkt ins Freie weiterführen.
Da Foyers i.d.R. "nicht ganz" einem Flur entsprechen (Bar, Garderobe usw.) muss dann aus dem Versammlungsraum ein weiterer (vom Foyer unabhängiger) Rettungsweg vorhanden sein.
Es ist zwar nicht wörtlich gefordert, aber eine "halbwegs" gleichmäßige Verteilung der Rettungswegbreiten ist sinnvoll da, wie von Fragesteller dargestellt, sonst eine schwierige Situation denkbar ist.
Wenn eben im nicht brandlastfreien Foyer was raucht oder brennt, müssten sich alle 2000 Leute auf eine 1,20m Türe drängen, was zu Unruhe bis Panik führen kann...
Es ist aber ausdrücklich nicht so gemeint, das am Beispiel 12m Rettungswegbreite ins Foyer und zusätzlich nochmal 12m unabhängiger 2. Rettungsweg erforderlich sind.
Auch wenn es vom Foyer direkt ins Freie geht, ist ein unabhängiger Rettungsweg erforderlich, weil man keine 2000 Leute (auch nur auf kurzer Strecke) durch Rauch flüchten lassen kann.
Grundsätzlich geht man davon aus, das die Rettungswege funktionieren und die Ursache für eine Evakuierung nicht der Ausfall eines Rettungswegs ist... Wenn es dann aber doch mal passieren sollte, gerade weil der Rettungsweg erwartungsgemß nicht brandlastfrei ist, gibt es noch den 2. Rettungsweg... auch wenn es dann doppelt (oder ggf 3x bei ungleicher Verteilung) so lange dauern kann.
Meine persönliche Meinung:
bis zum Verhältnis von etwa 2:1 (Foyer zu 2. RW) problemlos... Darüber sollte man sich (abhängig von der konkreten Situation) Gedanken machen. Bei großen Objekten evtl auch über ne Simulation.
Kenne aber auch einen Fall (Altbestand), bei dem 400 Besucher als Alternative nur den 90 cm Seiteneingang haben...