Brandschutzklappen in Verkaufsstätte

Benutzer_3381

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

bei einer Vk-Stättte in BW sind zwischen Verkaufsräumen zahlreiche Deckenöffnungen geplant. Die sind nach VkVO auch zulässig. Gilt dies auch für Deckenöffnungen im Bereich von durch diese Decken geführten Lüftungskanälen? Es liegt nun die Lüftungsplanung mit Brandschutzklappen zwischen den ohnehin in Verbindung stehenden Geschossen vor. Das erscheint mir erstmal nicht sinnvoll. Was meinen Sie dazu?

Vorweihnachtliche Grüße

Anja Kruse

Feuer-Hewi

hallo Frau Kruse,

Sie liegen da richtig, mit Ihrer Meinung, dass dies keinen Sinn macht, wenn nebenan ungeschützte Öffnungen sind. Allerdings kann man es nur so allgemein sagen, ohne dass man Details kennt.

Das Problem kommt vielleicht auch daher, dass in den Plänen/Brandschutzplänen die Decken undifferenziert als F90- oder feuerbeständige Decken bezeichnet sind und nicht mit der neuen EN Bezeichnung als R90. Denn dann wäre klar, dass diese Decken nur tragend Feuerwiderstand haben müssen und nicht raumabschließend und keine Klappen brauchen.

mfG

der Feuerteufel

Benutzer_465

Hallo -

Schottungen oder BS-Klappen in Decken, wo ansonsten auch Öffnungen sind, können durchaus Sinn machen und habe ich auch schon geplant bzw. gefordert.

Beispiel: ein 2-geschossiger Verkaufsraum hat eine interne (offene) Treppe.

- dennoch muss die Decke Raumabschluss F30-F30) haben

- dennoch möchte ich hier bei Luftkanälen, die 14 m entfernt von

der Treppenöffnung, oder in einem anderen (F0 abgetrennten) Raum

sind, in der Decke BSKl sehen

(bei einem Kanal 1m vom Treppenloch entfernt, hätte eine BSkl in

der Tat keinen Sinn)

Es kommt also m.E. darauf an.

M. Koeppen

(P.S.: z.B. hat bei Maisonettewohnungen mit interner offener Treppe die Decke trotzdem Anforderungen an Standsicherheit UND Raumabschluß)

Benutzer_465

Raumabschluß F30...F90

Benutzer_1470

Hallo Herr Köppen

Ich kann den vorgenannten Aussagen nicht folgen bzw. verstehe ich den Sinn nicht Brandschutzklappen für Lüftungsleitungen innerhalb einer über mehrere Geschosse offenen Nutzungseinheit zu fordern.

Nach Art. 29 Abs. 4 BayBO oder vergleichbarer Vorgaben anderer Landesbauordnungen sind zwischen Decken von zweigeschossigen Wohnungen Öffnungen zulässig. Das gilt in gleicher Weise auch für die Leitungsverlegung ohne Schotts und Lüftungsleitungen ohne Klappen nach Art. 38 Abs.1 und 39 Abs. 5 BayBO.

Die Erleichterungen für Verkaufsstätten ist auch in der in der Bauordnung geregelt (siehe Art. 38 Abs. 1 und Art. 39 Abs. 2 Satz 2 BayBO oder vergleichbare §§ anderer LBO). Somit ergeben sich auch keine baurechtlichen Anforderungen an die Abschottung zwischen den zusammenhängenden Geschossen. Das gilt auch für andere Sonderbauten innerhalb von Nutzungseinheiten bzw. Teile von Nutzungseinheiten, welche über Geschosse offen in Verbindung stehen dürfen (z. B. Hallen von Schulen oder ungeregelte Atriumbereiche).

Auszuschließen sind diese Erleichterungen lediglich für die von den betreffenden Nutzungseinheiten abzutrennende Bereiche, wie z. B. feuerbeständig abgetrennte Werkstätten in Verkaufsstätten oder Nutzungen außerhalb der offenen Hallen in Schulen.

Neben den zulässigen Erleichterungen aus der Bauordnung ergeben sich auch nach dem gesunden Menschenverstand keine solchen Anforderungen. Wenn Sie Beispiele haben bitte ich um Mitteilung.

Norbert Bärschmann