2. Rettungsweg Keller Einfamilienhaus

NickHribal

Hallo Forum,

das Thema wurde zwar sicher schon ordentlich überstrapaziert, aber dennoch möchte ich hier nochmal die geschätze Fachmeinung einholen.

Es handelt sich um eine Einfamilienhaus Gebäude 3 über drei Geschosse mit notwendigem Treppenraum und einer im Haus integrierten Mittelgarage Über EG und KG - daher auch Prüfpflichtiger Brandschutz - Erschlossen ist die Garage erstmal ebenerdig und über eine Hebebühne dann der Kellerteil. Neben dem Garagenteil im Keller (85m²) gibt es noch 7 Abstellräume, (5 davon nur über den TReppenraum erschlossen und mit T30RS abgetrennt.

Muss nicht bei der Größe unterstellt werden, dass das KG auch zu Aufenthaltszwecken z.B. Werkstatt oder "Partyraum" mit extravaganter Deko (PKW und Motorrad) genutzt werden wird.

Sicherlich: Im Baunatrag steht nix davonund das KG hat laut Planung keine Fenster (nur Belüftungsöffnungen für die Mittelgarage.

Dennoch ist es sehr wahrscheinlich, dass eine Aufenthaltsnutzung stattfinden wird, aus meiner Sicht MUSS man das sogar unterstellen (Unschuldvermutung mal außen vor gelassen) :).

2. Rettunsgweg erforderlich? Ja oder Nein?

Gruß

N.Hribal

Hannes

maßgebend ist in diesem Fall was konkret beantragt wird, nur das wird auch baurechtlich genehmigt.

…"in dem ein Aufenthaltsraum möglich ist" gilt nur zur Feststellung der Gebäudeklasse

Gruß

Hannes

NickHribal

Hallo Hannes,

naja die Gebäudeklasse ist ja das Eine. Ein DG in dem zwar die Höhe passt aber wegen fehlender Fenster keine AR möglich ist (fehlende Belichtung und Belüftung)ist nicht zu Aufenthaltszwecken geeignet (im Moment des Antrages).. daher ggf. geringere Gebäudeklasse. Wenn dann später die Nutzung geändert werden soll könnte es problematisch werden (Änderung GK).

Bei den Rettungswegen heisst es aber:

"Für Nutzungseinheiten mit mindestens einem Aufenthaltsraum, wie Wohnungen, Praxen, selbstständige Betriebsstätten, müssen in jedem Geschoss mindestens zwei voneinander unabhängige Rettungswege ins Freie vorhanden sein; (...)

Ganz hart ausgelegt heisst das, wenn die Nutzungseinheit über mehrere Geschosse geht, dann in jedem Geschoss zwei Rettungswege. Und das auch dann, wenn in einem Geschoss garkein Aufenthaltsraum vorhanden ist. Denn die Nutzungseinheit "Einfamilienhaus" mit sämtlichen Räumen (einschließlich Garage), hat ja mindestens einen Aufenthaltsraum.

Gruß

Hribal

Benutzer_1470

Keller und Dachgeschosse in denen sich keine Aufenthaltsräume befinden benötigen auchkeine zweiten Rettungswege. Das ist auch Meinung der OBB Bayern (siehe Fragen und Antworten zur BayBO).

Norbert Bärschmann

clammer

Hallo N. Hribal,

Sie schreiben:

"Ein DG in dem zwar die Höhe passt aber wegen fehlender Fenster keine AR möglich ist (fehlende Belichtung und Belüftung)ist nicht zu Aufenthaltszwecken geeignet (im Moment des Antrages).. daher ggf. geringere Gebäudeklasse. Wenn dann später die Nutzung geändert werden soll könnte es problematisch werden (Änderung GK)."

Eben nicht. Um genau das zu vermeiden, wurde ja die Formulierung "möglich" eingeführt.

Zur ursprünglichen Frage:

So wie Sie den Sachverhalt beschreiben, müssen Sie m. E. nichts unterstellen.

Es obliegt dem Bauherrn, das zu beantragen was er will.

Wenn überhaupt, können Sie dem Bauherrn noch einen Hinweis auf die ordnungsgemäße Nutzung der Räume geben.

Gruß

C. Lammer

vonhof

@clammer

Ja, ganz genau so ist das.

@baersch

Das steht zur Klarstellung jetzt auch im Gesetzentwurf zur Änderung der BayBO, die bereits in der 1. Lesung war und im 2. Halbjahr in Kraft treten soll.

Gruß

Alexander Vonhof