Dachfenster bzw. Gaupeneinbau in feuerhemmende Bekleidung der Dachschrägen

Benutzer_3473

Hallo Kollg.

in einem Wohnhaus GK 4 mit KG /EG / 1.OG und DG mit Satteldach und Nutzungseinheiten in Ebene 1 und 2 (unterschiedliche Nutzer , < 100 m² Nutzfläche )

wurde die Geschossdecke der Dachebene von 1 bis 2 als Maissivdecke geplant/ ausgeführt . Eine Führung der Decke zur Dachhaut ist nicht möglich (Wärmeschutz) und wurde demnach kompensiert mit feuerhemmender Bekleidung der Dachschrägen (FW von innen nach außen).

Gibt es zur Anordnung von liegenden Dachfenstern und der Ansage, dass auch die Fensterinnenverkleidung in fh-Qualität zu bauen ist Regelungen in unseren Normen RiLi´s usw... ?!

Ist eventuell auch ein Mindestabstand der Dachfenster von Trennwänden zur Trennung der Nutzungseinheiten in den Dachebenen geregelt, wenn die Dachschrägen fh-Bekleidungen benötigen ?

Danke für Eure Meinungen.

MFG RR

brandsicher

Die Bekleidung der Dachflächen hat die Aufgabe, der Ausbreitung vom Feuer und Rauch vorzubeugen. Sie ist deshalb so auszuführen, dass dieses auch in den Fensterleibungen verhindert wird. Durch die Fenster müssen Wärme und Rauch natürlich ins Freie kommen.

M.F.G.

U. Drechsler

Benutzer_1388

Ja, richtig, und zwar soll die unsichtbare Ausbreitung von Feuer durch Hohlräume verhindert werden.

Ein Feuer, das durch die Dachhaut geht oder aus dem Fenster schlägt, ist sichtbar, wird erkannt und kann von der Feuerwehr bekämpft werden.

MfG G.Karstens

Benutzer_3473

Guten Tag Kollg,

oben beschriebenes ist ja bekannt, deshalb wurde es entsprechend geplant und soll auch ausgeführt werden.

Das die fh-Bekleidung der Abseiten- / Dachschrägen sinnvoll ist , wird von meiner Seite ja auch nicht in Frage gestellt.

Das liegende Dachfenster kann allerdings auch ein Vellux-Balkonfenster sein.

Damit ergibt sich die direkte Anordnung auf der Geschossdecke oder eventuell noch bescheidener , an der fh-Holzbalkendecke zum Dachspittz Insofern wäre über den fh -Leibungsbereich nicht weiter zu diskutieren. Allerdings kommen auch häufig die Nachfragen der Ausführenden , Schwachpunkt ist der Fensterrahmen! Warum dann direkt auf der Decke keine weiteren Maßnahmen zur Behinderung der Brandweiterleitung notwendig wären! Eine sinnvolle Argumentation dafür ist mir auf Grund fehlender Praxis noch nicht

gelungen. Der Schwachpunkt Fenster wird ebend geduldet.

Im Bereich der Fenster im Treppenraum ( z.B: GK 4/5 ) setze ich immer den Abstand mit 1,25 m von den Trennwänden TR zu NE an . Das wird in den Unterlagen z.B:. Kommentar zur BO oder BS-Atlas auch gut beschrieben . Die besondere Situation des Treppenraumes in der Fluchtwegkaskade ist natürlich mit dem oben beschriebenen Raumabschluss von NE zu NE nicht wirklich vergleichbar - ist mir klar !!

MFG RR

Benutzer_3368

Hallo RRüdiger, bezüglich Ihrer Frage "Gibt es zur Anordnung von liegenden Dachfenstern und der Ansage, dass auch die Fensterinnenverkleidung in fh-Qualität zu bauen ist Regelungen in unseren Normen RiLi´s usw... ?!" finden Sie eine Antwort in DIN 4102-4:2016-05, Abschnitt 10.9.1, Absatz (2):

"Die Angaben gelten auch für Dächer mit Öffnungen, wie Oberlichter, Lichtkuppeln, Luken usw., wenn die Leibungen dieser Öffnungen von der Unterkante der unteren Beplankung oder Bekleidung bis zur Oberkante der oberen Beplankung, Schalung oder Dachhaut vollständig entsprechend den Vorgaben für die untere Beplankung oder Bekleidung ausgekleidet ist oder wenn nachgewiesen ist, dass das Brandverhalten der Dächer durch die Anordnung derartiger Öffnungen nicht nachteilig beeinflusst wird."

Ihre Ergänzung mit dem Velux-Fenster verstehe ich ehrlich gesagt überhaupt nicht...was meinen Sie mit "Warum dann direkt auf der Decke keine weiteren Maßnahmen zur Behinderung der Brandweiterleitung notwendig wären!"?

Gruß

Brandwart

Benutzer_3473

Hallo Kollg.,

ich meinte damit , wenn ein Veluxbalkonfenster direkt auf dem FuBo montiert wird, ich denke dann fehlt ja die untere Verkleidung in fh-Qualität.

Ich kenne allerdings die Leistungsbeschreibung von Velux nicht !

Insofern hatte ich nach einem Abstand gefragt.

Besten Dank für die Info DIN 4102-4......

MFG RR

Benutzer_1388

Die wie Brandwart verstehe ich die Bedenken zum Fußboden auch nicht.

Der Fußboden, der untere Raumabschluss ist doch nicht aus Pappe. Der müsste doch F30 entsprechen, als Teil der F30-Geschossdecke der Nutzungseinheit.

MfG. G.Karstens

Benutzer_3473

Hallo Kollg.

haben mir jetzt die Montageanleitung angeschaut , in den Montagezeichnungen von Velux bleibt bei einem bodenständig verbauten Veluxfenster zwischen Fertigfussboden und Fensterrahmen max. 3-5 cm Platz.

Die massive Geschossdecke endet ca. 25 cm vor der Lattung der Dachsteine horizontal gemessen ( da 26 cm MIWO-Dämmung infolge sommerlicher Wärmeschutz geplant ist ). Wenn man sich das mal genauer anschaut , stellt sich dann meine oben genannte Frage. Eine einwandfreie Montage einer F30B Verkleidung ist da schon recht schwierig !

Abhilfe schafft da nur die Anordnung des Fenster´s deutlich über dem

Fertigfussbodenniveau.

Danke nochmal für die Anregungen.

MFG RR

Benutzer_1388

"Die massive Geschossdecke endet ca. 25 cm vor der Lattung der Dachsteine horizontal gemessen..."

Zwischen Betondeckenkante und Velux wird raumseitig kein Spalt verbleiben, sondern ein Fußbodenaufbau. Dieser Aufbau dürfte doch qualitativ in Sachen Brandschutz genauso gut sein, wie die 3 Leibungsbekleidungen der raumseitigen F30-Bekleidung. Wenn das Veluxfenster höher angeordnet wird, muss man es auch unterbauen, etwa als Stufe oder Schräge.

Man muss die Detail-Ausführungen konstruktiv lösen, in Anlehnung an Zeichnungen des Systemherstellers. Detailprüfzeugnisse wird man nicht für alle denkbaren Varianten finden. Ggf. kann man Detailskizzen mit Plattenherstellern (Knauf, Rigips, Fermacell...) abstimmen.

Weil ein Feuer in der NE in diesem Fall ruck-zuck durch die Verglasung schlägt, können für das Anschlussdetail der Leibung nicht die höchsten Anforderungen an die Minuten der Feuerhemmung bestehen. Auf jeden Fall muss der 25-cm-betreten werden können, muss stabil sein.

MfG.