Bei einen 3- geschossigen historischen Gebäude das als Seniorenwohnheim genutzt wird, wurde ich kürzlich zu Beaurteilung eines Bauzustandes gebeten.
Bei Arbeiten an der Heizung oder Wasserleitung wurden im EG, an mehrenen Stellen, Brandschutzunterdecken aus Kalzium-Silikatplatten, mutmaßlich selbstständig F90, geöffnet. Dabei wurde sichtbar, dass offensichtlich fast alle Leitungen, Elektro-, Wasser-, Abwasser-, Heizung, aus brennbaren und nichtbrennbaren Baustoffen im Hohlraum zwischen Brandschutzunterdecke und der historischen Holzbalkendecke verzogen wurden. Dass auch Klemmstellen der Elektroleitungen im Hohlraum liegen kann ich nicht ausschliessen. Ebenso befürchte ich, dass es anderen Stellen und Geschossen genauso aussieht. Der Deckenhohlraum von OK Unterdecke bis UK Deckenbalken beträgt ca. 20cm. Die historische Holzbalkendecke ist teilentkernt, die alte Deckenbekleidung fehlt, man kann von unten die Holzstaken sehen. Teilweise waren auch neue Deckenbalken und Bauteile aus Nadelhoz zu sehen.
Zweifelsfrei handelt es sich bei der Leitungsführung im Deckenhohlraum aus heutiger Sicht um einen Mangel. Ob das zum Zeitpunkt der Errichtung vor ca. 20 Jahren auch so eindeutig war, glaube ich allerdings nicht.
Das Problem ist, dass mir ausser "Leitungen alle raus, Deckenbekleidung neu, Leitungen unter Deckenbekleidung neu rein", keine vernünftige Alternative einfällt.Der Bauherr wird begeistert sein...
Brandfrüherkennung im Hohlraum, h=20cm wird nicht funktionieren. Bekleidungen der Leitungen, oder Bandagierungen sind wahrscheinlich genauso aufwändig und lösen nicht alle Probleme. Bekleidung zwischen den Leitungen und der Holzbalkendecke montieren klappt, wegen des Arbeitsraumes und den Leitungen, nicht. Vieleicht könnte die Holhlräume mit Steinwolle ausblasen?
Aber möglicherweise gibt es ja hier im Forum schon Erfahrungen mit vergleichbaren Situationen. Ich jedenfalls wäre für eine gute Idee echt dankbar.
Gruß, J. Peters