Rohleitungen und/oder elektrische Leitungen unter Feuerschutztüre

Benutzer_203

Guten Tag zusammen,

gemäß Zulassung darf eine vorgesehene Brandschutztüre auf dem Estrich aufgesetzt werden (hier RS aber würde mich für alle Türen interessieren).

Bei einem Bauvorhaben will man Rohrleitungen und elektrische Leitungen unterhalb der Trittschalldämmung und dem Estrich unter den Brandschutztüren durchführen? Ist das zulässig. Ich habe dazu nichts gefunden.

Es ist natürlich bei der Installation einfacher die ohnehin vorhandene Öffnung zu nehmen, die Leitungen da hineinzulegen und anschließend Trittschalldämmung und Estrich darüber zu bringen , als das man noch Löcher in die Trennwände bohren muss. Aber darf man das?

Und wie sieht es mit der Trittschalldämmung (eps) aus. Darf die unter einer Brandschutztüre unterhalb des Estrichs durchgeführt werden?

Danke im voraus.

Wolfgang Cordier

Benutzer_822

Sehr geehrter Herr Kollege,

ich sehe es zunächst Schutzziel - bezogen "physikalisch" : unter einem durchgehenden, nichtbrennbaren Estrich brennt es nicht weil Luftabschluß. Unter brennbaren Deckplatten, z.B. Spanplatten statt Estrich, ist es anders, weil die Platte durchbrennen und dann Luft hinzutreten kann. Steinholzestrich ist auch unkritisch, weil der hohe Sand- und Bindemittelanteil den Holzanteil "ummantelt" und schützt. Ich kenne weder aus "meinen Brandstellen" noch aus der Literatur Hinweise auf Probleme damit. mfg Schächer

Benutzer_203

Hallo Herr Schächer,

ich sehe es genauso wie sie. Ausreichende Estrichschicht aus nichtbrennbaren Baustoffen und schon dürfte nichts passieren können.

Mir geht es nur darum, bezogen auf den Anwendungsfall der Führung unter einer Brandschutztüre, nicht ein Detail hinsichtlich Zulassungen, Verwendbarkeitsnachweisen, oder ganz besonder der VV TB NRW mit ihren über 300 Seiten etwas übersehen zu haben.

Schon mal Danke für ihren Beitrag.

MfG

Cordier

Benutzer_1388

Hallo,

ich denke theoretisch sind Leitungsschotts erforderlich. Hierzu die MSysBÖR. Im Kommentar Lippe-Wesche-Rosenwirth sind verschiedene Bilder dazu dargestellt. Je nach Wandanforderung geht es ggf. ohne Schott.

Schwimmende Estriche haben keine Hohlräume. Man kann die Leitungen unter Estrich wie unter Putz verlegt betrachten. Unter Putz sind Leitungsführungen allgemein erlaubt.

Die Tür hat mit der Frage der Leitungsführung nichts zu tun. Jetzt kann man fragen, ob der Fußbodenaufbau in der Wandachse nicht der Wandqualität entsprechen muss, z.B. F90A. Bei Steinwolledämmstoff unter mineralischem Estrich dürfte das als gegeben betrachtet werden. Bei Polystyol brennt m.E. auch nichts durch, weil es unter dem Estrich eben nicht brennt, wie Herr Schächer sagte.

Wenn man als Planer nicht einem möglichen Mangelvorwurf ausgesetzt sein will, lässt man unter der Tür eine Steinwolledämmung von 24 cm Breite verlegen. Wenn der Bauherr das zu spitz findet, kann er das sein lassen.

MfG. G.Karstens