Die 1. Antwort ist richtig
2 erdgeschossige Hallen auf einem Grundstück, Abstand untereinander 20 m mit je 1.800 m² als eigener Brandabschnitt. FW- Pläne erforderlich!
und wurde durch die 2. Antwort vervollständigt.
Zur Erfüllung baurechtlicher Schutzziele können Vorkehrungen auch bei kleineren Geschossfläche/Gebäuden erforderlich sein.
Das kann beispielsweise für Gefahrstofflagerungen oder anderen besonderen Gefährdungen zutreffen. Auch wenn eine baurechtlich erforderliche BMA zu berücksichtigen ist, sind meist Feuerwehrpläne anzufertigen (Aufschaltbedingungen der FW).
Der Abstand zwischen den einzelnen Hallen spielt keine Rolle. Die Flächen sind zusammen zu bewerten. Es gibt Betriebsbereiche mit mehreren kleinen Hallen, weshalb die formale Anforderung ab einer Summe der jeweiligen Hallenflächen von mehr als 2000 m² auf dem Betriebsbereich Feuerwehrpläne zu erstellen sind.
In Bayern gilt die IndBauRL aber erst wenn die einzelnen Hallen Brandabschnittsflächen von mehr als 1600 m² haben. Bei Anwendung der BayBO als Planungsgrundlage ergeben sich die Anforderungen an die Erstellung von FW- Plänen in Abhängigkeit der Nutzung, Gefährdungen und konkreten Randbedingungen.
Wenn nun beispielsweise die Tragwerke die vorgenannten kleineren Hallen (über 400 m) ohne Feuerwiderstand errichtet werden sollen, kann wiederum die IndBauRL zur Anwendung kommen. Zur Kompensation der vorgenannten Abweichung ist die IndBauRL vollständig anzuwenden, was bei einer Summe der Hallenflächen vom insgesamt mehr als 2000 m² wiederum rein formal FW- Pläne erforderlich macht.
Aber was in die eine Richtung gilt, ist auch andersrum möglich. Von formalen Vorgaben kann abgewichen werden, wenn die Gefährdungen geringer sind. Beispielsweise kann für eine oder mehrere Lagerhallen mit nichtbrennbarem Lagergut auf FW- Pläne verzichtet werden. Das gilt auch bei wesentlicher Überschreitung der Schwelle von 2000 m².
Ob sich daraus eine genehmigungsbedürftige Abweichung ableitet, ist von den jeweiligen Randbedingungen und auch von den Vorgaben der Bundesländer abhängig.
Norbert Bärschmann