Treppenhaus mit Aufzug

Benutzer_323

Hallo Forum,

heute habe ich eine Frage zum Treppenhaus mit Aufzugschacht. Normalerweise ist es doch so - und die Experten mögen mich verbessern, falls es nicht so ist - dass der Fahrstuhlschacht innerhalb des notwendigen Treppenraumes keine besonderen Anforderungen hat. Das übernehmen die Tragwände des notwendigen Treppenraums. Auch Entrauchungen übernimmt exklusiv der notwendige Treppenraum.

Wie verhält es sich aber mit folgendem Gebäude? Kleine Wohnanlage Gkl. 3 mit E+1+D und fünf Wohneinheiten. Die Treppe vom OG ins DG führt zu einer einzigen Dachgeschosswohnung. Und der Aufzug kann nur exklusiv vom OG ins DG mittels Schlüsselschalter fahren. Die Fahrstuhltüre öffnet sich in den innenliegenden Flur der DG-Wohnung. Brandschutzmäßig schon ziemlich knackig, oder?

Grüße, Franz Lang

Benutzer_1470

Der Aufzug liegt nicht in allen Geschossen im Treppenram. Dadurch ergeben sich Anforderungen an den Aufzugsschacht entsprechend der GK in allen Geschossen mit Türen und der geforderten Schachtentrauchung.

Die Begrenzung der Aufzugsfaht in das oberste Wohnungsgeschoss ist dabei nicht relevant.

Norbert Bärschmann

Benutzer_466

Moin zusammen, habe mich hier länger nicht mehr blicken lassen; ...

... jetzt habe ich eine ähnliche Fragestellung auf dem Tisch ...

... wenn die Aufzugstür im DG zwischen Schacht und Flur eine zusätzliche "Wohnungstür" erhält, könnte (so die Auffassung des Aufzugsbauers), der Schacht als Teil des Treppenraumes gesehen werden.

... hat durchaus eine gewisse Logik ... dann hat die Wohnung halt zwei Türen zum Treppenraum. ... macht nix?

Was haltet ihr von der Sichtweise des Aufzugsbauers ...

Beste Grüße aus dem Norden

Piet

bskonzept

Ich sehe es immer so: Der Aufzug ist ein Aufzug ohne Schacht, wenn die Tür des Aufzugs in den Treppenraum öffnet (also dort wo die Stufen sind), d.h. wenn der Aufzug "raucht", dann raucht er in den Treppenraum rein und der wird ja entraucht durch das Treppenraumfenster. Wenn der Aufzug nicht in den Treppenraum raucht, weil eine andere Tür vornedran ist, dann ist er nicht im Treppenraum und kann auch nicht über diesen entraucht werden (weil die andere Tür ja geschlossen ist) und benötigt somit den Schacht mit der Entrauchung und den entsprechenden Aufzugstüren.

Anders ausgedrückt: Wenn ich durch den Aufzug und den Treppenraum die gleiche Stelle in einem Treppenraum erreiche ohne eine zusätzliche Tür zu öffnen, dann ist der Aufzug im Treppenraum, liegt irgendeine Tür dazwischen, die geöffnet werden muss, dann ist er nicht mehr im Treppenraum.

Vielleicht hat jemand eine andere Sichtweise...

Feuer-Hewi

die Antworten von Kollegen Bärschmann und bskonzept sind inhaltlich gleich und richtig:

Aufzug im qualifizierten Schacht,

Aufzugtür im DG = mind. fh + Schachtentrauchung ins Freie

gelegentlich wird von der unteren Bauaufsicht zusätzlich eine Schleuse mit einer RS-Tür im DG verlangt; das ist aber nicht begründet und nicht erforderlich; die RS-Funktion übernimmt die offene Schachtentrauchung ins Freie (Kaminwirkung);

kritischer könnte es sein, wenn die Schachtentrauchung ins Freie aufgrund der ENEV / GEG geschlossen ist und über Rauchmelder angesteuert werden soll; da muss man genauer hinschauen, da die übliche Kaminwirkung des Schachts eingeschränkt wird;

mfG

der Feuerteufel

Mattes

Ich bin da ganz beim Feuerteufel,

fh + Schachtentrauchung: manchmal schlagen die SV oder Architekten an dieser Stelle (zur Wohnung) RS-Türen oder dichtschließende Türen vor.

Damit bin ich nicht einverstanden, denn es ist keine Wohnungs-Eingangstür eines Treppenraumes, sondern ein Schachtabschluss...

Gruß

Matthias Bußmann

clammer

Ich versuche, mal das Ganze wieder auf die baurechtlichen Fragestellungen zurückzuführen.

1. Ist der Aufzug in einem Schacht, muss dieser die Anforderungen an Aufzugsschächte einhalten - egal, wo er ist.

2. Aufzüge, die (ausschließlich) in einem Treppenraum liegen benötigen keinen Schacht. Dann trägt der gewiefte Planer auch nicht Schacht in die Genehmigungspläne ein. Die Umwehrung nach EN 81 ist kein Schacht im Sinne der BauO.

3. Ist der Aufzug nicht ausschließlich in einem Treppenraum, ist ein Schacht auszubilden. Dabei ist zu beachten, dass die Anforderungen an die Geschosstrennung eingehalten werden. Während zu einem Treppenraum eine Wohnungstür ausreicht, gilt dies nicht für eine (direkte) Verbindung zwischen den Geschossen.

Gruß

C. Lammer

Benutzer_466

... wenn doch der Aufzug ohne Schacht aber mit Umwehrungswänden vollständig im Treppenraum (GK5 also BW und F90) liegt. ... und die Aufzugstür (ohne Anforderungen) sich öffnet und sich vor dieser offenen Tür dann eine Wohnungseingangstür befindet (per Definition in den Treppenraum führend)...

... ist das dann eine unlässige Ausführung???

... natürlich hat die Wohnung noch eine "zweite" Tür in den Treppenraum um den ersten FW zu nutzen.

... rein praktisch: Warum sollen die beiden Treppenraumtüren unterschiedlich ausgeführt werden. Die Anforderungen sind doch geregelt!

Vielleicht ist es notwendig und sinnvoll zwischen "Umwehrtem" Aufzugsbereich und Treppenraum einen Luftaustausch sicherzustellen, damit eine mögliche Verrauchung des "Umwehrten" Bereiches nicht gefängen ist und über den freien Querschnitt des Treppenraumes abgeführt werden kann ... aber sonst ...

... wie schon gesagt, fusst auf dem "Planungsvorschlag" eines (größeren) Aufzugsherstellers ... hat natürlich gar nichts zu sagen; ... wir müssen es ja ausbügeln ...

Gruß

Piet

Benutzer_466

... na das ist ein Ding, hat der Mitarbeiter der Aufzugsfirma doch gerade angerufen ...

... wenn der im Ruderboot gesessen hätte, der hätte jedes Rennen gewonnen ...

... " war wohl alles nicht so gemeint und müsste ja noch ... und der Brandschutz macht ja immer Probleme ...

... ach ne!

... nächste Woche meldet sich seine Kollegin ... die kennt sich damit aus! ... ich berichte!

Gruß Piet

Benutzer_1388

Hallo Piet,

was Sie ebenschrieben, hört sich schon anders an:

"... wenn doch der Aufzug ohne Schacht aber mit Umwehrungswänden vollständig im Treppenraum (GK5 also BW und F90) liegt. ... und die Aufzugstür (ohne Anforderungen) sich öffnet und sich vor dieser offenen Tür dann eine Wohnungseingangstür befindet (per Definition in den Treppenraum führend)...

... ist das dann eine unlässige Ausführung???"

zuvor schrieben Sie:

"... wenn die Aufzugstür im DG zwischen Schacht und Flur eine zusätzliche "Wohnungstür" erhält,"

Hahaha, die Aufzugstür erhält eine Wohnungstür. So bringt man einiges durcheinander.

MfG. G.Karstens

Benutzer_466

... schön fürs Kopfkino!

... der Tag ist gerettet ;-)