Hallo alle Intressenten,
geht der Mensch im Notfall
a)zu erst dorthin wo er hergekommen ist, oder
b) läuft er in eine völlig andere Richtung, also entgegen dem Ausgang auf die Sportveranstaltung, Event oder wie auch immer Sie es nennen, zu.
Ich persönlich vertrete a) und sehe das öffentliche Recht auch darauf ausgerichtet. Es gibt nach wie vor Risken, die kann man einfach nicht alle bis ins kleinste abdecken kann. Wenn das tatsächlich alles so abgesichert werden kann und soll, warum kommt dann keiner auf die Idee, dass auch ein Orchestergraben ?unüberwindbar? sein kann und eine ?Brücke? erhalten muss? Nun ist die Wahrscheinlichkeit, dass in einem Theater die Gefahr eher von der Bühne kommt als von einem Fußballfeld und die Personenanzahl ist nicht unbedingt zu vergleichen, aber es geht ganz einfach darum, welches Szenarium ist tatsächlich zu erwarten.
Hier sind auch die ?Psychologen? gefragt. Wenn die uns sagen welches Verhalten zu erwarten ist, dann können wir uns als SV auch darauf einstellen. Hier müsste man dann tatsächlich auch unterscheiden, ist es ein reines Fußballstadion oder sollen dort auch andere Veranstaltungen stattfinden.
Wenn ich mich an das Konzert von den Rolling Stones im Olympiastadion erinnere, dann frage ich mich mit dem Wissen, was ich heute habe ?Wie konntest Du Dir das antun??
Man stelle sich vor, die würden rings um in Panik alle in den Innenraum stürmen.
Panik - ich erinnere an die 60 Toten in Polen. Durch einen Platzregen sind hier überwiegend Jugendliche, die von einen ?Event? kamen alle losgerannt und wollten in eine U-Bahn-Station. Wenn die Treppe ein paar Meter breiter gewesen wäre, wäre es mit Sicherheit nicht zu diesen tragischen Stau und den Toten gekommen. Aber hat man deswegen jemand verlangt die Treppe breiter zu machen?
Was war denn eigentlich der Auslöser bei den tragischen Ereignissen, die ich kenne und bei denen Panik ausbrach:
Brand der Sitzbänke, was in der Anfangsphase jemand mit den Topflappen löschen konnte aber leider nicht hat und Einsturz einer Tribüne.
Meine Auffassung ist:
Es darf ganz einfach aus der Richtung und aus dem Bereich in die, bzw. durch den mein Rettungsweg führt keine Gefahr ausgehen. Es darf dort auch nichts sein, was optisch den Eindruck einer Gefahr wecken kann (siehe Anmerkung zur Waldbühne) Es darf dort absolut nichts vorhanden sein, womit man sich bewaffnen könnte. Und fest ist nicht gleich fest, denn hier können in der Panik unvorstellbare Kräfte wirken.
Ich erlebe z.B. immer wieder wie schnell man eine mögliche Brandgefährdung ausschließt, wenn da das Zauberwort ?Das ist ja B 1? fällt.
Anmerkung
Ich war auch schon mal in der vollen ?Waldbühne? da habe ich mir, weil etwas schlauer, aber einen Platz geleistet, von dem ich sicher und schnell das untere Tor erricht hätte. In der Mitte gibt es eine geschlossene Wand, ca. 3 m hoch. Von hier aus kommt man nur nach oben und muss in die Richtung nach oben, wo die gesamten Kioske stehen. Nun stellen Sie sich vor dort fängt ein Kiosk Feuer und nachts ist die Wirkung dieses Feuers besonders gewaltig. Die Leute können alle auf ihren Platz bleiben, denn dort passiert ihnen absolut nichts ? aber bleiben die wirklich sitzen?.
Und wenn dort alle Kioske abbrennen, eine unmittelbare Gefahr gibt es für die Personen nicht. Aber wenn dort einer anfängt zu rennen was passiert dann? Zieht er andere mit? Ich vermag es nicht zu sagen, denn irren möchte ich mich hier nicht!
Wie lange gibt es die Walbühne schon? Es ist noch nie etwas passiert! Waren die Kioske von Anfange an da? Liebe Warentester könntet Ihr dieses Szenarium für möglich halten?
Viele Grüße aus Berlin
R. Thieme.