Kellerlichtschacht

Benutzer_3327

In einem Mehrfamilienhaus - GK 4 - soll im EG ein Kaltwintergarten angebaut werden.

Im Fußbodenbereich liegen nun 2 Kellerlichtschächte (anderer) Kellereigentümer.

Sehe ich es richtig, dass diese nun verschlossen werden müssten - entweder F-verglast oder "zugeschüttet", da diese nun im Bereich der Wohnung EG sitzen und eine Brandweiterleitung möglich wäre? - Raumabschluss KG-EG muss doch eigentlich gewährleistet sein...?

Gibt es eine Möglichkeit, diese offen (vergittert) zu lassen, im Fall, dass man sich mit den Eigentümern nicht einig wird?

(man könnte den Wintergarten ggf. NICHT als Aufenthaltsraum definieren, da "Kaltwintergarten")

Mir fällt nicht so wirklich eine Kompensationsmöglichkeit ein.

Für Meinungen bin ich dankbar.

Benutzer_1388

Hallo JeaPie,

bevor ich zwei F90-Verglasungen empfehlen würde, würde ich überlegen, ob der Wintergartenbesitzer nicht doch eine Fußmatte oder einen Pflanzkübel auf den Schachtrost legen wird. Ist der sogenannte Lichtschacht in Wirklichkeit ein Luftschacht?

MfG. G.Karstens

Benutzer_3327

Die Kasematte stellt wohl die Belichtung UND die Belüftung der Kellerräume sicher - über eine Verlegung der Belüftung könnte man dann im Nachgang nachdenken. Ich frage mich nur, ob ich es richtig sehe, dass die Öffnungen geschlossen werden MÜSSEN oder sie offen (mit Gitterrost) bleiben können, wenn man eine Kompensationsmöglichkeit findet oder damit argumentiert, dass der Wintergarten KEIN Aufenthaltsraum ist und der 2te RW der Wohnung nicht hierdurch führt...unabhängig davon, wie es in der Realität später wohl aussehen wird.

Benutzer_1470

Der Wintergarten gehört zur Wohnung. Da der offen verbundene Keller nicht zur Wohnung gehört, ist eine Kellerdecke entsprechend der GK erforderlich (bzw,. ein entsprechender Verschluss zum Lichtschacht). Das ist unabhängig von der Nutzung als Aufenthaltsraum.

Sie dürfen auch eine Toilette im EG nicht mit dem "fremden" KG offen verbinden.

Norbert Bärschmann

Benutzer_3327

Hallo Herr Bärschmann,

danke für Ihre Antwort, mit der Sie mich in meiner Meinung bestärken.

JeaPie

Benutzer_1470

Nach Art. 30 Abs. 7 BayBO ergeben sich für Dächer von Anbauten und deren Tragwerk Anforderungen. Diese Bauteile müssen wie die Decken des Gebäudes hergestellt werden (die Dachfläche nur von unten und im Abstand von 5 m von der aufsteigenden Fassade).

Schauen Sie im Dach § Ihrer Bauordnung nach.

Norbert Bärschmann

Benutzer_3327

Guten Morgen,

Sie verwirren mich nun ein wenig.

Was hat der Dachparagraph mit der Kellerdecke (den Lichtschächten) zu tun?

Dass das Tragwerk + Dach des Wintergartens den Feuerwiderstand der Decken haben muss, war mir klar.

Oder war das nur ein ergänzender Hinweis?

MfG

Benutzer_1388

Hallo JeanPie,

einen Wintergarten stelle ich mir wie ein Glashaus vor. Das Glasdach soll F60 oder F90 gebaut werden? Wirklich?

Ich sah vor einiger Zeit einen Glashausanbau, einen Wintergarten, ob beheizt oder nicht, aber man kann dort die darüberliegenden Wohnungen nicht mehr anleitern. Eine Drehleiter kann man rückseitig nicht heranfahren. Auch ein F90-Glasdach würde nicht helfen.

Das sind hier alles ergänzende Hinweise und nicht etwa Rüffel.

MfG. G.Karstens

Benutzer_3327

Der "Wintergarten" ist nur ein Verschluss der erdgeschossigen Terrasse unter den Balkonen der oberen Wohneinheiten (kein Vorsprung oder ähnliches) - und nein, es ging nicht um die allgemeine Tragkonstruktion des Wintergartens - die ist klar. Ich will auch nicht das Glasdach in F 60/ F 90 ausführen - als oberer Abschluss dient die Stb.-Platte des Balkons.

Rettungswege bleiben alle erhalten.

Was mich verunsicherte, sind die im Fußboden vorhandenen Kellerlichtschächte der Keller anderer Nutzer.

Benutzer_3439

Bauordnungsrechtlich müssen NE voneinander getrennt werden. Dazu gehört auch ein Kellerlichtschacht, welcher durch den Wintergartenanbau plötzlich nicht mehr ins Freie sondern in eine andere NE führen würde. Also verschließen.

Der Kellerraum dürfte nicht als Aufenthaltsraum genehmigt sein, davon gehe ich jetzt mal aus. Dann ist auch keine Belichtung und Belüftung nötig.

@Karstens

Da ein Wintergartenanbau eine Wohnraumerweiterung darstellt ist ein solcher genehmigungspflichtig. Wenn dadurch der zweite Rettungsweg einer darüber liegenden WE verbaut wird, dann dürfte das Ding nicht genehmigt werden. Evtl. wurde der von Ihnen gesichtete Anbau "schwarz" errichtet oder die darüber liegende WE hatte weitere anleiterbare Fenster zur Verfügung.

Bezüglich Ausführung eines Wintergartens in F60/F90:

Wir hatten einen solchen Fall, bei dem ein Balkon eingehaust werden sollte. Darüber waren keine weiteren Balkone vorhanden, also kein oberer Abschluss als Betondecke. Es gab jedoch darüber liegende Fenster anderer Wohneinheiten und das alles bei GK 5. Wir haben dann das Dach des Wintergartens in F90 gefordert. Das Resultat war, der Antrag wurde zurückgenommen und der Wintergarten wurde nicht gebaut.

Benutzer_1388

Hallo Alien,

ich vermute, dass der Wintergarten ein Schwarzbau ist. Das ist ja oft so, dass Schritt für Schritt etwas zugebaut wird: Zuerst ein Sonnenschutz, dann ein Schalgregenschutz, schließlich wird es dicht gemacht und irgendwand beheizt. War ja teuer genug, die kleine Wohnung.

Wenn man vorhandene Balkone als raumabschließende Decke umwidmet, sollte man bedenken, dass der Isokorb und auch der Beton des Balkons vielleicht nicht einmal feuerhemmend sind, weil man dass ja bei Errichtung je nach Bauordnung nicht brauchte.

MfG.Karstens