baul. Brandschutz Treppenhäuser

Benutzer_3473

Hallo Kollg.

wir dürfen wieder einmal für eine Wohnungseigentümergemeinschaft

im Rahmen eines Instandsetzungs-Instandhaltungs- Modernisierungsfahrplanes tätig werden.

Es handelt sich um einen 1985 gebauten Wohnblock in Stahlbetonbauweise mit 6 Eingängen zu je 5 Etagen (Stahlbetontreppen und Stahlbetonpodest) und einem Kellergeschoss ( Gebäudeklasse 5).

Beurteilen sollen wir in Bauetappen die Treppenhäuser.

Dabei gibt es im Treppenhaus ca. 1/2 im Erdreich ein Kellergeschoss mit Abgängen in Kellerräume und Nebenräume , Fahrrad -Trocken- Waschraum. Das untere Treppenpodest beherbergt leider auch noch den Elt-Hausanschluss frei zugängig im Treppenhaus !

Von diesem Elt-Anschluss gehen die Zuleitungen zum Zählerschrank im Kellerraum durch eine Stahlbetonwand ohne Schott, und dann wieder zurück - ohne Schott- geführt in einem Metallkanal in alle Etagen als Wohnungszuleitungen und Klingel sowie Wechselsprechinstallationen dazu.

Es sollen "zum ersten " alle Türen derzeitig Röhrenspanntüren ohne Schliesser gewechselt werden . Die Qualität ist bekannt !

"Zum zweiten" soll im Treppenhaus- KG Etage ein I-Schacht mit

RS-Klappe als Revision für den Elt-Hausanschluss gebaut werden. Alle anderen TH-Etagen erhalten ebenfalls einen I-Schacht, Revi in den Etagen ist nicht nötig . Abgänge in die Wohnungen werden geschottet. Qualität gem. LeitungsanlagenRiLi!

"Zum dritten" sollen die Installationsleitungen in der KG Etage des Treppenraumes vom Hausanschluss zum Zählerschrank und dann vom Zählerschrank zurück in den I-Schacht nach LeitungsanlagenRiLi ertüchtigt werden. Derzeitig laufen da 20 Kabel durch eine/zwei 100 mm Kernbohrung von 4*1,5mm² bis 8*8mm². Eine Bohrung zum Zählerschrank und dann von da durch die zweite Bohrung zurück zum Steiger ( I-Schacht).

Wir haben nach dem derzeitg vorhandenen Geldbeutel drei Bauetappen , alle 1,5 Jahre eingeplant.

Türen haben Priorität "1" bekommen, danach folgt der I-Schacht.

Da der I-Schacht die unter "3" beschriebenen Schotts im Treppenhaus KG abdeckt , wird das die letzte Baustufe.

Nun meine Frage, die WEG ist derzeitig noch in zäher Verhandlung mit dem Netzversorger. Beste Lösung , Hausanschluss raus aus dem TH und separate Zuführung zum Zählerschrank. Das ist allerdings eine finanzielle Größenordnung von " nicht ohne "!

Gibt es gute Gründe für die Planung die unter "3" beschriebene

Ertüchtigung mit gutem Gewissen länger zurückzuhalten??! Da ja direkt in den I-Schacht eingebunden wird !

Ich hoffe ihr versteht mein Anliegen.

Im übrigen war die Installation zur Bauzeit genehmigungstechn. Stand d. Technik - wurde an uns zumindest von einem älteren Elektroplaner herangetragen.

MFG Rüdiger

firefly

Ich fürchte ich habe die Beschreibung nicht ganz verstanden!

Ich deute es wie folgt:

- Gebäude -1/EG/+4 (d.h. fünf oberirdische Geschosse)

- jede oberirdische Etage mit 6 Nutzungseinheiten (Wohnnnutzung)

- brandlastfeier Treppenraum (Wände, Treppenläufe und Podeste aus Stahlbeton)

- Treppenraumtüren derzeit als Röhrenspahntüren ohne Türschliesser

- ELT-Hausanschluss und ELT-Steigleitung im Treppenraum

Da würde meine erste Priorität eindeutig auf der Abschottung der ELT-Komponenten liegen! Der Austausch der Türen könnte dann in einer zweiten Stufe erfolgen.

Benutzer_3473

Hallo firefly,

richtig verstanden ! ...

bis auf Einschränkung für Treppenraumtüren , die Türen im unteren Kellergeschoss wurden mit Röhrenspanntüren beschrieben, dass sind keine Wohnungstüren.

Die Wohnungstüren sind umlaufend dicht und haben infolge der Qualität als Klimaklassentüren eine Vollspanausführung mit Aluminium Hartfaserverbundplatte.

Es sollen drei Bauabschnitte werden :

Priorität wäre also der I-Schacht durch das Treppenhaus;

dann folgt die Schottung der Leitungen vom Hausanschluss im I-Schacht in die Kellerräume und dann ...

die Türen mit T30, rauchdicht, selbstschliessend.

Habe ich das korrekt verstanden?

Danke MFG Rüdiger

Feuer-Hewi

Hallo Rüdiger,

lässt sich der Keller nicht bereits auf Höhe EG mit einer fh/RS-Tür und fb-Wänden schotten und trennen (Abweichung, da dann der untere Teil der Treppe/TR zum KG zugeordnet wird und nicht "durchgängig" ist)? Dann könnten Sie eine große Brandgefahr schon kapseln und im KG belassen;

Leitungsführung durch oberirdischen TR im I-Kanal - ok;

Türen im KG könnten bleiben, da oberhalb geschottet;

ist vielleicht architektonisch nicht ganz so schön, wie ein großzügig offener Treppenraum (TR), aber vermutlich güstiger?

mfg

der Feuerteufel

firefly

Dann sieht es also wie folgt aus:

- Gebäude -1/EG/+4 (d.h. fünf oberirdische Geschosse)

- jede oberirdische Etage mit 6 Nutzungseinheiten (Wohnnnutzung)

- brandlastfeier Treppenraum (Wände, Treppenläufe und Podeste aus Stahlbeton)

Brandschutztechische Probleme:

- Treppenraumtüren zum 1.UG derzeit als Röhrenspantüren ohne Türschliesser

- ELT-Hausanschluss und ELT-Steigleitung im Treppenraum

- Fehlende ELT-Schottung im 1.UG zum Zählerschrank

Ich sehe immer noch die ELT-Geschichten als vorrangiges Problem! Ich verstehe aber nicht, warum die fehlende ELT-Schottung im 1.UG und der fehlende I-Kanal zwei Aufgaben darstellen sollten, das wäre m.E. eine Maßnahme.

Die Türen zum 1.UG sollten etwas warten können, sofern es sich da wirklich um einen Röhrenspankern (RSPK) handelt - und nicht um Türblätter mit Röhrenspanstreifen (RSTR), denn das sind billigste Zimmertüren und somit völlig ungeeignet.

Vielleicht sollte man den Röhrenspantüren zwischenzeitlich aber noch Türschliesser spendieren.

Benutzer_3473

Hallo Kollg.

Treppenraum zum Keller bereits auf Höhe Hauseingang schotten ist eine

Idee. Geht aber auf Grund der Treppenhausgestaltung und der dann sehr schmalen Treppenläufe eher nicht. Derzeitg haben wir 1,10 m Treppenlaufbreite , mit einer Wandtrennung wird das noch schmaler.

Der I-Schacht im TH-Kellerbereich beinhaltet den Elt-Hausanschluss.

Die Leitungen werden dann druch die TH-Kellerwand in den Kellerraume

zum Zählerschrank geführt. Und dann geht´s vom Schrank wieder zurück in den

I-Schacht des TH-Kellerraumes.

Wenn wir den Bauabschnitt I-Schacht gleich auf die Ertüchtigung der Wandschottungen ausweiten, würde dass bedeuten, dass der Netzbetreiber bei der angedachten möglichen neuen Varianten (Rückbau Elt-Hausanschluss aus dem TH, Montage im Bereich vor dem Gebäude ) an die Wandschottungen ran muss.

Deshalb würden wir den I-Schacht erst einmal im TH ohne Wandschottung setzen.

Die Schottung wäre im Nachgang auch noch von der Zählerraumseite möglich.

Die Planung von neuen Hausanschlüssen benötigt immer viel Vorlaufzeit. Die Netzbetreiber sind leider nicht die schnellsten !

Deshalb Bauabschnitt I-Schacht und weiterer Bauabschnitt Wandschottung vom I-Schacht durch die TH-Wand in den Zählerraum.

ÜBERLEGUNG WAR

Szenario - Brand im Zählerraum = Brandweiterleitung in den I-Schacht wenn keine Schottung vorhanden ist. Brandweiterleitung ist nur bedingt aus dem I-Schacht im TH-Keller in den ersten Fluchtweg des TH EG möglich.

UND

Brand im I-Schacht Keller, Brandweiterleitung in den Zählerraum wäre infolge der nicht vorh. Schottung möglich . Stört aber den Rettungsweg im EG nicht !

ODER

Brand im Zählerraum, Wandschottung in den I-Schacht funktioniert = keine Brandweiterleitung und andersherum Brand im I-Schacht - keine Brandweiterleitung in den Zählerraum ist infolge Schott nicht möglich !

Klingt eventuell unvernünftig , hilft aber der WEG wirtschaften !

MFG Rüdiger

clammer

Hallo Rüdiger,

die Abschottung lässt sich auch reversibel und damit sofort umsetzen. Da es sich m. E. um einen Mangel handelt, sehe ich hier den höchsten Handlungsbedarf (war m. E. so auch nie genehmigungsfähig).

Gruß

C. Lammer

Benutzer_3473

Hallo,

der Mangel/ die Mängel sind offensichtlich , ich kenne mich zwar nicht mit der Bauordnung aus der Mitte der 80-iger Jahre aus, denke aber dass auch damals eine halbwegs brandlastfreie Treppenhausgestaltung nötig war.

MFG RR

firefly

Stimmt, für Kernbohrungen gibt es inzwischn die Wichmann Kabelbox rund.

Sie ist i.d.R. auch für einen nachträglichen Einbau (bei vorhandenen Kabeln) geeignet, d.h. wenn es vor Ort nicht schon eine "Überbelegung" gibt.