Trennung zwischen Verkauf und Sozialräumen

Benutzer_874

Hallo,

es wird umgebaut: Discounter, alleinstehend und ebenerdig -> Discounter + eine zweite Nutzung.

Im genehmigten Plan v. 1986 hat das Landratsamt die Tür v. der Verkaufsfläche (600 m2) zu den Sozialräumen T30 und das Fenster Büro zum Verkauf G30 rot als erforderlich eingezeichnet. Kann mir jemand bitte erklären warum?

An der 17,5er Trennwand ist kein Vermerk zu finden

Danke Euch im Voraus,

Gordan Bogner

Mattes

Hallo Herr Bogner,

es war früher üblich, im Prinzip bis ins neue Jahrtausend hinein, die Verkaufsräume von Lager und Aufenthaltsräumen brandschutztechnisch zu trennen. Das finden Sie in vielen alten Genehmigungen.

Inzwischen ist es üblich, keine brandschutztechnisch bemessenen Trennungen in üblichen freistehenden Discountern bis 1600m2 mehr vorzusehen.

Auch Roteintragungen der Behörde waren in genehmigten Plänen früher üblich- heute lässt man von dieser Verfahrensweise lieber die Finger, weil der Plan dann nicht mehr dem Antrag des Bauherren entspricht und anfechtbar wäre...

Gruß

Matthias Bußmann

Benutzer_1470

Auch wenn es sich um Sonderbauten handelt, müssen die unterschiedlichen Nutzungen nicht immer durch Trennwände getrennt werden. Das gilt in der IndBauRL und auch teilweise nach VStättV oder VkV.

In Markthallen sind nebeneinander viele unterschiedliche Nutzer in einem Luftraum ohne jegliche Trennung zulässig. In Verkaufsstätten gibt es Bäcker oder unterschiedliche Geschäfte, ohne dass Trennwände erforderlich werden. Beim Industriebau müssen die sonst abzutrennenden Trafos nicht getrennt werden, da diese Anlagen auch nicht gefährlicher sind als die in Hallen stehenden z. B. Druckmaschinen. Das gilt auch für Umkleideräume oder Bürobereiche, soweit diese zum Betrieb gehören.

Norbert Bärschmnann

Benutzer_3439

@mattes

Roteintragungen in Plänen sind nach wie vor gängige Praxis, zumindest bei uns im Amt. Zugleich wird auf die Auflagen/Hinweise im Bescheid verwiesen. Nicht wegen allem muss sofort ein neuer Plan eingereicht werden, das kann man sich damit sparen. Natürlich werden solche Dinge wie G30 Fenster vorher mit Bauherr/Planer besprochen.

Warum ein Plan mit Roteintragungen anfechtbar sein soll entzieht sich meiner Kenntnis.

Mattes

@alien1973

...weil Roteintragungen den Antragswillen des Bauherren einseitig verändern.

Der Planer darf natürlich ins Amt kommen und seine Pläne selbst mit entsprechender Unterschrift ändern- ein neuer Plan ist daher auch bei uns nicht erforderlich.

Bei mündlich mit dem Architekten abgestimmten Roteintragungen durch die Bauaufsicht kann immer die Gefahr bestehen, dass der Bauherr hinterher behauptet, dass die Eintragungen nicht seinem Willen, sprich seinem Antrag entsprochen haben.

Solange kein Kläger, solange kein Richter. Nur: rechtssicher geht anders.

Gruß

Matthias Bußmann

WernerMueller

...und das Ganze nennt sich dann "auflagenlose Baugenehmigung" und der Bauherr bekommt das, was er wollte...

Rechtssicher ist das schon (aus Sicht der Behörde), ein ordentliches Verwaltungshandeln geht anders...

Gruß

Werner Müller

Mattes

ja, das klingt schon ein wenig bürokratisch- aber vor Gericht einmal deswegen einen auf den Deckel kriegen, passiert jeder Behörde nur einmal...

Benutzer_3439

Sorry wegen neuem Thread, war keine Absicht...

Wenn ich einen Hinweis setze bei z.B. T30 Türe von Garage ins Wohnhaus (EFH), dann müsste ich das nicht machen da nicht im Prüfumfang enthalten. Deswegen ja als Hinweis und nicht als Auflage.

Mach ich das nicht und die Türe wird ohne Widerstandsdauer eingebaut und die Baukontrolle stellt den Mangel fest, dann muss der Bauherr nachträglich seine vorhandene Türe durch eine T30 Türe ersetzen. Bürgerfreundlich geht anders. Deswegen ja als Hinweis und nicht als Auflage. Als Hinweis kann ich fast alles rein schreiben...

Hinweis und Auflage sind zwei paar Schuhe, das ist klar.