Hallo mh-ing,
Erfahrungen und Kenntnisse dazu?
Von Tiroplan habe ich noch nie gehört. Aber interessant. Nach Recherche im Internet handelt es sich gem. Leistungserklärung um einen Schlitzputz. 998 ist die Nummer der Putzmörtelnorm EN 998-1. Die Druckfestigkeit wird mit CS I und das Brandverhalten mit A2-s1, d= angegeben. Wie kann ein Mörtel mit
Schlitzmörtel werden zum Auswerfen des Restquerschnitts von Schlitzen nach der Verlegung von Rohren verwendet. Der Hersteller bzw. der Vertrieb gibt an, nach Aussage aus einem bestimmtem Prüfbericht, könne der Schlitzputz ab 50 mm Schichtstärke in die Brandwiderstandsklasse F90 eingestuft werden. Das kann ich nachvollziehen. Man hat beispielsweise eine Mauerwerkswand 11,5 cm dick, einen lotrechten Schlitz von 60 cm Länge und darin ein PP-Rohr DN 50 als Waschtischabflussrohr verlegt. Es passen bei ausmittiger Rohrverlegung also gerade noch 50 mm Mörtel über das Rohr. Das wäre der Restquerschnitt der Wand. Darauf kommt wahrscheinlich noch ein Wandputz.
Wie Ihr Schacht ausgebildet ist, kann ich anhand der Beschreibung nicht recht nachvollziehen. Und dann soll man auch keinen Rat geben. Wenn Sie eine Rohrdurchführung "nach Vorschrift" schotten wollen, dann schauen Sie in die Zulassung bzw. das ABP des Schotts. Dort steht beispielsweise Deckenverguss mit Beton, Mauermörtel MG II oder III oder Brandschutzmörtel. Genau genommen ist Putzmörtel EN 998 kein Mauermörtel, CS I ist nicht MG II, wobei die Brandeigenschaften die gleichen sein könnten. Wenn der Tiroplan nicht voller Styporkugeln ist, wird es wohl funktionieren. Bei Leitungs-Durchführungen füllt man aber auch die volle Wand- oder Deckenstärke aus, anders als beim Schlitz.
Sie müssen sich überlegen, was Sie bauen, wie groß die Schlitze und zu verfüllenden Öffnungen sind und wie der Schacht konstruiert ist und wie alles gehalten wird. Das gilt sowohl für F90 als auch F30. Man will häufig, so habe ich den Eindruck, Probleme am Bau lösen, indem man ein Produkt kauft, mit einem Zertifikat auf der Packung, in dem geschrieben steht, was man mit dem Produkt alles machen kann. Nur: So alles machen "kann" man mit vielen Produkten.
MfG. G.Karstens