Schwelle im 2. RW Tiefgarage

n-ludwig

Guten Abend Zusammen,

kann mir jemand sagen, ob in einer kleinen Mittelgarage eines Wohnhauses im 2.RW eine Schwelle sein darf? Problem ist, dass hinter meinem Notaugang direkt die aufgehende Rampe beginnt. Bei der Tür handelt es sich um eine Tür, die im Tor integriert ist.

In meinem Fall wäre es eine Schwelle von 13-15 cm.

Im Wohnhaus kann ich doch damit leben, oder gibt es dazu andere Meinungen?

Schöne Grüße aus Wiesbaden, N. Ludwig

clammer

Hallo Frau Ludwig,

in Anlehnung an §32 Absatz 2 HBO halte ich das für nicht zulässig. Und auch für nicht erforderlich, da es heute solche Tore mit Schlupftüren ohne Schwelle gibt.

Gruß

C. Lammer

Benutzer_1388

Frau Ludwig, sie fragten ob eine Schwelle dort sein "darf". Die andere Meinung, meine Meinung, heißt ja.

Herr Lammer begründet seine Meinung mit einer Vorschrift für Flure. So könnte man auch Bordsteine verbieten. Man sollte die vielfältigen Vorschriften durchaus beim Planen berücksichtigen und durchdenken, aber wenn man für alles und jedes eine Vorschrift von weit her heranzieht und aus Angst als Muss für den Einzelfall vorgibt, sollte man das Bauen sein lassen.

Lassen Sie doch einfach die Schwelle weg. Dann ist die Stolpergefahr weg. Dafür brauchen Sie doch keine Vorschrift. Dann haben sehr wahrscheinlich andere Leute ein anderes Problem, das mit dem Wasser. Das Problem mit dem herunterlaufenden Wasser können Sie auch lösen. Auch dafür brauchen Sie keine Vorschriften. Wenn Sie nur ein Teil der Planungsgruppe sind, muss eben der dafür Zuständige das Problem lösen.

MfG. G. Karstens

clammer

Hallo Herr Karstens,

mir ging es mit dem Hinweis auf die Regelung für Flure nicht um das sinnfreie Anwenden eines Paragraphen, sondern um dessen Inhalt.

Es gibt ja einen Grund dafür (der findet sich übrigens auch in der ASR A2.3 wieder); und da spielt es sich für mich formal keine Rolle, ob das Ding jetzt Flur oder Schlupftür heißt.

Und - ich halte dies auch für nicht mehr zeitgemäß. Zumindest in NRW ist das barrierefreie Bauen Bestandteil des Baurechts. Während wir an anderer Stelle überlegen, wie wir die Selbstrettung für Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, verbessern, bauen wir an anderer Stelle wieder Schwellen ein?

Gruß

C. Lammer

Benutzer_1388

Hallo Herr Lammer,

es ist ein Unterschied zwischen dem, worum es Ihnen geht und dem was andere von einem Fachmann, der Sie sind, aufnehmen. Denn es ist naheliegend, dass der Zuhörer oder Leser nur den Paragrafen mitnimmt und zack ist die Sache besiegelt.

Einige (wenige) Fragesteller wollen eben schnell mal eine Lösung auf eine Frage und gar nicht lange nachdenken. Die Leserzahl ist aber viel größer. Bei vielen bleibt der § hängen. Und mit Ihrem 2. Beitrag hauen Sie noch ein zweites Vorschriftenfragment drauf und Sie machen aus der Schlupftür eines 2. Rettungsweges (Notausgang, bei Not) auch noch einen Flur.

Neben Brandschutz und Unfallschutz gibt es viele andere Schutzziele beim Bauen. Dazu gehört die Stufe oder die Schwelle am Gebäudesockel zum Schutz vor Wasser. Es gibt Gründe, niveaugleich zu bauen, die ich nicht ignoriere, aber die einer Planung, also des Nachdenkens, bedürfen.

Ja es geht sicherlich, eine Tiefgarage ohne Türschwelle zu bauen, weil man sie dem Auto ja sicherlich nicht baut. Das Argument mit in ihrer Mobilität behinderten Menschen passt in dieser Sache übrigens nicht, weil es nach der Schwelle noch die Rampe hoch geht.

Viele Grüße G.Karstens