Außenwand neben Tiefgaragenrampe

Benutzer_3523

Guten Tag, meine Damen und Herren,

nun habe ich schon zum zweiten Mal eine Frage für dieses Formun.

Immer noch beschäftige ich mich mit meiner Prüfungsabgabe, ein Brandschutznachweis für ein Mehrfamilienhaus, GK4.

Bis jetzt dachte ich, dass ich weder eine Brandwand bzw. eine Wand anstelle einer Brandwand noch eine Gebäudeabschlusswand bräuchte, da das Gebäude zu jeder Seite mehr als 2,50m Abstand hat und seine Länge kürzer als 40m ist.

Nun ist mir aber meine Außenwand aufgefallen, an deren äußerer Seite die Rampe für die Tiefgarage entlang läuft. Die Decke der Tiefgarage, deren Grundriss über den des EG´s hinausragt, endet bei der Hälfte der Außenwand, da die Rampe an dieser Stelle in den Boder der Tiefgarage übergeht.

Sollte jetzt ein Feuer in der Tiefgarage, bzw. auf der Rampe ausbrechen, ist an der einen Hälfte der Außenwand keine schützende Decke und die Flammen könnten auf die Außenwand und, da im EG sich dort Fenster befinden, in die Nutzungseinheit eindringen.

Meine Vermutung ist nun, dass ich die Außenwand an dieser Stelle als Brandwand ausprägen muss, finde aber weder in der Landesbauordnung noch in meinen Hilfstexten etwas dazu.

Hier bitte ich nun um Rat ihrerseits.

Vielen Dank im Voraus.

Benutzer_3527

Guten Tag,

meiner Einschätzung nach liegen Sie mit Ihrer Vermutung richtig. Es ist eine Abtrennung erforderlich um den Schutzzielen gerecht zu werden.

Garagen werden im Allgemeinen als eigener Brandabschnitt bewertet. Somit werden diese in horizontaler Ausrichtung feuerbeständig zur angrenzenden Nutzung abgetrennt (Decken). Als vertikale Abtrennung zu angrenzenden Nutzungen (oberirdisch) sind Gebäudeabschlusswände nach § 9 MGarVO erforderlich.

Da es sich bei ihrer Tiefgarage zwar nicht um eine oberirdische Garage handelt, die Rampe jedoch auch nicht mehr unterirdisch ist, wäre eine Abweichung von der Ausführung einer Brandwand als Gebäudeabschlusswand nach LBO mit Verweis auf § 9 MGarVO, also lediglich in feuerbeständiger Ausführung denkbar.

Ohne Abweichung wäre aus der Kombination der Anforderungen der MBO für GK 4 (hfh+M) und MGarVO (fb) eine Gebäudeabschlusswand fb+M erforderlich.

Soweit meine Einschätzung.

MfG

Scheller

peters

Sofern ich Sie richtig verstanden habe, befindet sich die Zufahrt zur Tiefgarage, in einer Wand, die rechtwinklig zur Grundstücksgrenze angeordnet wurde. Diese Wand ist nicht als Brandwand auszubilden.

Die Rampe, soferen nicht übereckt, würde ich in Ihrem Fall als Teil der Aussenanlage, nicht als Gebäudeteil bewerten. Schliesslich könnten ja auch auf einer Grundstückszufahrt, paralell Ihrer Aussenwand Fahrzeuge stehen, die brennen können. Auch da wäre ein Brandwand nicht erforderlich.

Gruß, J.Peters

Benutzer_3523

Vielen Dank an Herr oder Frau Scheller für die Antwort!

An J. Peters:

Nochmal zu der Lage der Rampe. Ich habe ein rechteckiges Grundstück mit einem rechteckigen Gebäude. An der kurzen Seite des Gebäudes (Westseite) verläuft an der Außenwand entlang die Rampe. Das Gebäude hat eine Ost-West Ausrichtung, demnach liegt die Rampe rechtwinklig zur Nordgrenze des Grundstückes, ja, und verläuft parallel zur Westgrenze.

clammer

Hallo _becca_

Da die TG über die Kante des oberirdischen Teils des Gebäudes hinausragt, muss das Dach gemäß §32 Absatz 7 MBO ausgeführt werden.

Alternativ könnte auch die Außenwand ertüchtigt werden, was aber m. E. nicht wirtschaftlich wäre.

Soweit der offene Teil der Rampe nicht "unterkellert" ist, kann sie so bleiben. Ansonsten gilt ebenfalls §32 Absatz 7 MBO.

Gruß

C. Lammer

Benutzer_3523

Okey! Vielen Dank C. Lammer!

Benutzer_1388

Ist die Frage beantwortet? Hieß es nicht, "keine schützende Decke" im Bereich der Tiefgarageneinfahrt und "Fahrzeugbrand"? Kann das Feuer also durch die Toröffnung schräg hoch an die Erdgeschosswand und an das Fenster gelangen? Ich frage, ob man "nur" Vorschriften erfüllen oder auch schützen will. Die Geometrie des Objektes kann man schwerlich hier im Forum darstellen.

MfG. G.Karstens

Hannes

würden Sie in eine Außenwand ein Brandschutztor einbauen, wenn sich eine Garageneinfahrt z. B. im EG befindet und direkt darüber Öffnungen (z.B. Fenster von Wohnungen) vorhanden sind?

Ich glaube nicht... warum soll es sich dann im nicht überdachten Bereich der Zufahrt ins UG anders verhalten?

Gruß

Hannes

Benutzer_1388

Hallo Hannes,

je nachdem wie nahe Fahrzeuge am Tor stehen und wie kritisch der Überschlagsweg ist überlege ich, welcher Schutz angemessen ist. Zu bevorzugen wäre, die Wand baulich zu sichern, d.h. nicht brennbar und Fenster weit entfernt. Im Planungsstadium kostet das gar nichts.

MfG. G.Karstens