zweiter Rettungsweg

Benutzer_3473

Hallo Kollg. ich bin gerade am Abwägen ob ich einen Termin im Büro der Prüfing. für Brandschutz anmelden soll oder ob es eventuell noch weitere Möglichkeiten gibt , auf die ich gerade gedanklich nicht zugreifen kann !?

Folgende Situation, eine Reihenhausbebauung (Wohn-Ferienwohnhaus mit Frühstücksraum ).Im EG befindet sich der

Frühstücksraum, über das Treppenhaus und den Strasseneingang erreichbar. Nun wollen wir im hinteren EG -Hausbereich noch weitere Ferienzimmer generieren. Dabei sollen vom hinteren Gastraum Flächen entfallen und zur Ferienwohnung umgenutzt werden.

Die Ferienwohnungen haben über einen Flur Kontakt zum Rettungsweg - Treppenhaus. Nun kommt´s, die Fenster der Ferienwohnungen enden ebenerdig, hofseitig an einem Gewässer.

Die Feuerwehr kann also dort nicht anleitern oder zu Fuss retten.

Der Wasserstand ist normal < 1,00 m - bei Hochwasser auch schon höher.

Kann man den zweiten Rettungsweg nun auch über den Gastraum generieren, da ja ebenerdig , wenn Hochwasser ansteht ! Normal nach Bauordnung ( SächsBO ) ja eher nicht . Da steht klar def. ... ins Freie !

MFG Rüdiger

peters

Ich gehe mal davon aus, dass sich in dem Gebäude mehrere Nutzungseinheiten = Beherbergungsräume befinden und Ihre neuen Ferienzimmer auch eigenständige Nutzungseingheiten sind. D.h. Ihr Gebäude ist von mehreren Gästen oder Gästegruppen bewohnt die nichts miteinander zu tun haben müssen. Ausserdem gehe ich davon aus, dass Frühstücksraum = Gastraum ist.

Wenn dann der zweite Rettungsweg über den Gastraum direkt ins Freie führt spricht, im Rahmen einer Abweichung von der SächsBauO, m.E. nichts gegen eine solche Rettungswegführung. Die Unabhägigkeit beider Flucht- und Rettungswege sollte aber gewährleistet sein - ggf. wäre hierfür eine Brandschutztür zw. Treppenrraum und Frühstücksraum erforderlich, falls nicht bereits vorhanden.

Gruß, J. Peters

Benutzer_3473

Guten Tag,

das ist richtig !

3 weitere Etagen jeweils eigenständige Nutzungseinheiten mit Ferienwohnungen und 1 Hausmeisterwohnung sind im Haus !

Alle Einheiten nutzen den Gastraum , selbstständig oder auch mit temporärer

Bedienung.

Gastraum und Empfang für Feriengäste bilden im EG eine Einheit.

Ich hatte schon die Idee die 2-3 Ferienzimmer mit dem Gastraum und dem

Empfang als eine Nutzungseinheit zu verbinden. Das wäre theoretisch auch möglich. Die Trennung vom Treppenhaus ist bereits gem. Schutzziel der GK 4

in einem früheren Bauabschnitt vollzogen, Brandschutztüren / Fluchtwegkennzeichnungen / Rauchmelder usw. ist alles vorhanden.

MFG Rüdiger

clammer

Guten Tag,

so wie Sie den Sachverhalt beschreiben, fällt das Ganze eventuell schon in den Bereich der Beherbergungsstättenbaurichtlinie.

Ich empfehle Ihnen daher, sich von einen Sachverständigen für den Brandschutz beraten zu lassen.

Gruß

C. Lammer

Benutzer_465

Ferienwohnungen sind m.E. hier wie Wohnungen zu werten, brauchen also jeweils einen eigenen 2.Rettungsweg.

Die hinteren Fenster zum Bach - hier muss nicht zwingend die Feuerwehr ran, wenn die Leute selbst rausklettern können. Geht das? oder fallen sie gleich in den Bach??

clammer

@Koeppen

"Ferienwohnungen sind m.E. hier wie Wohnungen zu werten"

Das sehe ich nach der Beschreibung ausdrücklich nicht so. Hier liegt der Verdacht nahe, dass es sich um eine Beherbergungsstätte handeln könnte.

Gruß

C. Lammer

Benutzer_3473

Hallo Kollg.

wenn´s so einfach wäre .

Nach SächsBeBauR ist es keine Beherbergungsstätte. Dann hätte ich einen notwendigen Flur vorgeplant und von diesem den ersten RW über´s Treppenhaus und den 2 RW über den Frühstücksraum mit Empfangstresen ( keine Gaststätte ) generiert. Das wäre dann nach BO und BeBauR zulässig.

Dann wäre es auch ein Sonderbau und ich könnte mit dem Prüfing. im Vorfeld alles absprechen.

So ist es leider eine GK 4 , Vorlage zum Brandschutzkonzept über einen Fachplaner ist also ausreichend!

Für meine Begriffe hält sich das Nutzungsverhältnis Wohnung zu Ferienwohnung ca. mit 50/50 die Waage. Das muss ich mir mal genauer anzeigen lassen.

Wenn´s denn so wäre , dass die Ferienwohnungen überhand haben, werde ich wohl mal mit den Bauamt sprechen ob da eine Beherbergungsstätte angezeigt werden kann. Dann haben sich meine erstgenannten Probleme in " WOHLGEFALLEN " aufgelöst und in den Gebäudeetagen muss entweder nachgerüstet werden oder ein Bestandsschutz wird aktiviert !

@ Koeppen ... aus dem Fenster in den Fluss fallen geht nur bei Hochwasser, dann liegt die Flusslinie genau an der Hauswand. Ansonsten muss man sich in die Uferbefestigung fallen lassen (

MFG Rüdiger

peters

Wenn Ihre Lösung für eine Berbergungsstätte funktioniert, sollte Sie es auch für den Regelbau GK 4 gehen. Ggf. wäre dann halt eine Abweichung nach §67 SächsBauO zu beantragen; und die können Sie doch mit der unteren Bauaufsicht oder Ihrer Brandschutzdienstelle abstimmen.

Im Übrigen macht es keinen Unterschied, ob Sie Wohnungen oder Ferienzimmer/Appartements haben. Beides sind Nutzungseinheiten, die über einen ersten und einen zweiten Flucht- und Rettungsweg verfügen müssen. Gruß,

J.Peters

clammer

Auch wenn´s jetzt spitzfindig wird:

Die beschriebene Nutzung klingt nach einer Beherbergungsstätte, weil dort unter anderem zentrale Dienstleistungen angeboten werden.

Ob die Beherbergungsstätte auch ein Sonderbau ist und unter die SächsBeBauR fällt, wäre dann die nächste Frage; dies ändert aber nichts an der Nutzung.

Gruß

C. Lammer