Definition Verkaufsfläche im Sinn der VkV

Benutzer_2034

Hallo Zusammen,

meine Frage zielt auf die berechnung der Verkaufsfläche:

Nach §6(2) VkV sind alle Flächen als Bruttoflächen zu ermitteln. Wie verhält es sich bei der Verkaufsfläche. Sind Lagerbereiche hier mit einzubeziehen (wg. Gesamtbrandlast) oder wird unterschieden quasi in für den Kunden sichtbare ond nichtsichtbare Flächen unterschieden. Können also Lagerbereiche, die sich am Rand des Verkaufsraumes befinden und für Kunden nicht zugänglich sind bei der Ermittlung der Flächen außer Betracht gelassen werden.

Da ja die "Entfluchtung" ein wesentliches Merkmal für den vorbeug. Brandschutz darstellt, kann somit unterstellt werden, dass die Definitionm der Verkaufsfläche ein Hilfsmittel für eine bestimmte max. Personenanzahl darstellt.

Bei der Versammlungsstättenverordnung wird direkt eine bestimmte Personenzahl vorausgesetzt.

Die Unterscheidung in sichtbare (oder für den Kunden zugängliche) Bereiche und nicht sichtbare (für Kunden nicht zugänglich) würde somit Sinn machen.

Das entsprechende Kriterium ging somit in richtung personenzahl und nicht in Richtung Brandlast.

Wer kann mir hier eine Erläuterung geben?

Danke

Rainer Schlögel

Hannes

Für die Beurteilung ob VK oder nicht ist § 1 maßgebend.

In der VkV wird nur auf Verkaufsräume, nicht auf Verkaufsflächen abgehoben.

Wenn Sie die angesprochenen Lagerbereiche baulich vom Verkaufsraum trennen (wie ist unter 100m² nicht definiert) reduziert sich die Fläche des Verkaufsraums, dabei ist allerdings zu beachten, dass nach § 5 Lagerräume über 100m² feuerbeständig vom Verkaufsraum abzutrennen sind.

Die Erleichterung "Für Besucher nicht zugängliche Flächen werden in die Berechnung nicht einbezogen" aus der VStättVO, gibt es in der Form oder ähnlich, in der VkV offensichtlich nicht.

Gruß

Hannes

clammer

Hannes hat es schon erwähnt, die Regelung zielt auf Räume ab. Und Lagerflächen gehören mittelbar zu einer Verkaufsstätte.

Wenn die Lagerfläche nicht zur Verkaufsstätte zählen soll, muss sie mindestens feuerbeständig von der Verkaufsstätte abgetrennt sein und darf keine Öffnungen zu dieser haben. Da macht aber meist keine Sinn; denn die Warne sollen ja vom Lager in den Verkaufsraum gelangen können.

Gruß

C. Lammer

P.S. Die ARGEBAU führt in der Erläuterungen zur MVKVO aus:

"Aus Absatz 1 Satz 2 ergibt sich, dass alle unmittelbar oder mittelbar miteinander verbundenen Räume (z. B. auch Büroräume, Lagerräume, Sozialräume, Toiletten) zur Verkaufsstätte gehören,"

Roland_Witzl

Hallo Herr Rainer Schlögel,

die maßgebende Fläche der Verkaufsstätte als Beurteilungsgrundlage (d.h. die Rechtsverordnung „VkV“ muss zwingend angewendet werden bei einer Fläche von mehr als 2.000 qm) ergibt sich aus der Brutto-Grundfläche der „Verkaufsräume“ und der „Ladenstraßen“ (§ 1 VkV).

Räume nach § 5 Abs. 1 VkV sind Räume anderer Nutzungseinheiten und gehören nicht zur Nutzungseinheit „Verkaufsstätte“. Der Begriff „Nutzungseinheit“ war zum Zeitpunkt 1997 noch nicht im Sprachgebrauch der Bauordnung vorhanden, daher wurden diese anderen, nicht im Nutzungsbereich der Verkaufsstätte liegenden, Bereiche „... andere Räume, die nicht zur Verkaufsstätte gehören, ...“ genannt. In den Trennwänden zw. Verkaufsstätten und „... anderen Räumen ...“ (also zw. NE A und NE B) sind keine Öffnungen (z.B. Türen) zulässig!

Räume nach § 5 Abs. 2 VkV gehören mittelbar oder unmittelbar zur Verkaufsstätte. Sind diese Räume dem allg. Kundenverkehr nicht zugänglich (z.B. Lagerräume) und durch feuerbeständige Trennwände mit feuerhemmenden, dicht und selbstschließenden Türen brandschutztechnisch wirksam von der Verkaufsstätte (d.h. den Kunden zugänglichen Flächen) abgetrennt, zählen diese Flächen nicht zur Fäche nach § 1 VkV.

Gruß,

Roland