Kabel in Installationsrohren

peters

Elektrokabel werden häufig in Installationsrohren, die im Zuge der Rohbauarbeiten als Kunststoff-Flexrohre in die Stb-Bauteile, Wände und Decken eingelegt werden. Dabei werden auch Bauteile mit Anforderungen an den Feuerwiderstand durchdrungen. Da dies nicht, wie üblich auf dem jeweils kürzesten Weg erfolgt, ist der Einbau von zugelassen Abschottungen i.d.R. nicht möglich.

Ich gehe davon aus, dass der Sauerstoffgehlelt innerhalb der Leehrrohre so gering ist, dass eine Brandweiterleitung über mehrere Meter nicht zu befürchten ist, wenn die Leerrohrenden mit Brandschutzschaum oder MiWO A1 dicht verstopft wird.

Ich bin allerdings unsicher ob ich hiermit regelkonform bin.

Wie gehet Ihr damit um und ist die Installation in Leerrohren, die Bauteile mit Anforderungen an den Brandschutz durchdringen, irgendwo geregelt?

Gruß,

J.Peters

Benutzer_2831

Die Frage beschäftigt mich gerade auch.

Bisher habe ich dazu nur folgende Hinweise gefunden, kann aber nicht belegen aus welcher technischen Regel o.ä. diese Vorgaben stammen:

"Die Leerrohre müssen geschossweise ununterbrochen verlegt werden.

Die Rauchübertragung von Etage zu Etage ist zu verhindern"

Da ist auch ein Bildchen dabei, da sind die an eine Dose angeschlossenen Leerrohre mit Mineralwolle rauchgasdicht ausgestopft.

Vielleicht weiß ja doch jemand, wo das konkret geregelt ist?

Mein Elektriker ist leider gerade im Urlaub. ;-)

Der müsste das doch eigentlich wissen.

Mir stellt sich zudem die Frage:

Die Leitungen kommen ja irgendwo aus einem Hausanschlussraum und gehen von da in die Wände/Decken. Muss dann der Übergang vom Raum in die Wand irgendwie geschottet werden?

Benutzer_1388

Hallo,

wenn Sie regelkonform bauen möchten, schotten Sie die Leerrohre S90 mit passender ABZ in Decke und Trennwand. Und dann bauen Sie weiter. Zum Schluss sollte man noch das Kennzeichnungsschild finden können.

Das Einputzen wäre nach MLAR erlaubt und gilt als unbedenklich. Hohlräume sind m.E. zu Recht bedenklich, zunächst jedenfalls. Wenn Sie nicht schotten und niemand die Unbedenklichkeit erläutern kann, bauen Sie doch regelwidrig.

Verlegt man Leerrohre, um sie zuzustopfen? Vielleicht als Kabelschutzrohr. Dafür gibt es aber auch andere Möglichkeiten.

Zur Frage: "Wie geht Ihr damit um?" Ich gebe ein Schott vor, wenn Leitungen Trennwände und Decken durchdringen. Bauherr und Planen sollen so bauen, dass die Regeln eingehalten werden. Wenn das nicht geschieht, kann man die Schotts auch umständlich einbauen. Wenn das wiederum nicht geschieht, wird ein anderer die Bescheinigung liefern müssen, oder es gibt eben keine. Ich nehme den anderen nicht unbedingt die Karte mit dem Schwarzen Peter ab.

MfG. G.Karstens

Benutzer_3145

Sehr geehrte Forums-Team,

die Antworten hierzu gibt eigentlich fast vollständig die LAR, Hilfestellungen mit anschaulichen Bildern sind im Kommentar zu finden.

Ich versuche das Wichtigste kurz zusammenzufassen, teilweise hier im Thread bereits geschrieben:

1)Für einzelne Elektro-Installationsrohre gelten die „Erleichterungen“ gem. LAR 4.3.

Diese können ohne spezielles Schott als Einzeldurchführungen behandelt werden, sofern die Abstandsregeln nach 4.3 beachtet werden (z.B. Elektro-Installationsrohre untereinander 5x Außendurchmesser.

Zu beachten ist, wie bereits erwähnt, dass bei Leerrohren auch der Rauchübertrag zwischen Geschoßen/ Abschnitten (gem. BO) verhindert werden muss. Es ist daher eine ununterbrochene Verlegung erforderlich, z.B. von Elektrodose zu Elektrodose und dem rauchgasdichtem verschließen der Öffnungen innerhalb der Dosen (z.B. durch ausstopfen mit Steinwolle).

2)Bei Leerrohr-Bündel sind Brandabschottungen gem. Verwendbarkeitsnachweis zu verwenden.

An dieser Stelle noch der Hinweis: Es gibt von einigen Herstellern sog. Brandschutz-/ Rohrmanschetten, die gem. Verwendbarkeitsnachweis speziell für die Durchführung von Elektro-Installationsrohre geeignet sind.