Anbindung Mittelgarage an Großgarage

Benutzer_3368

Hallo zusammen,

bezüglich der baurechtlichen Einstufung einer in Baden-Württemberg geplanten Tiefgarage hätte ich gerne mal ein paar externe Meinungen..

Es handelt sich um eine geschlossene Tiefgarage mit ca. 900 m² unter einem Bürogebäude (GK 5).

Die Erschließung der Tiefgarage erfolgt über zwei notwendige Treppenräume des Bürogebäudes, über diese werden auch die erforderlichen Rettungswege und Lauflängen nachgewiesen.

Aus Platz-/Kostengründen verfügt die Tiefgarage jedoch über keine eigene Zufahrt / Rampe sondern wird an die beim Nachbarn geplant Großgarage angeschlossen. Die hierfür erforderliche Öffnung wird mit einem T90-Tor abgeschlossen (mit Antrag auf Abweichung wegen Öffnungen in Gebäudeabschlusswand).

Beide Tiefgaragen verfügen über getrennte Brandmeldeanlagen, über die jweils auch das T90-Tor angesteuert / geschlossen werden kann.

Die Rettungswege sind wie gesagt jeweils komplett unabhängig vom Nachbarn, genauso die Gründung, die gesamte TGA etc.

Theoretisch könnte der Nachbar seine Garage in 5 Jahren abreißen und "mein" Bauherr dafür doch noch irgendwie eine Rampe auf seinem Grundstück unterbringen..

Jetzt die Gretchenfrage:

Kann "meine" Garage als Mittelgarage nach §1(8) GaVO eingestuft werden, oder führt die Verbindung zum Nachbarn zu einer Einstufung als Großgarage?

Danke und schöne Grüße,

Brandwart

Hannes

da die geplante Garage u. a. nicht selbständig genutzt werden kann, gehe ich davon aus, dass sie mit der angrenzenden Garage als Großgarage zu werten ist...

Auszug aus der GaVO:

§ 1 Die Nutzfläche einer Garage ist die Summe aller miteinander verbundenen Flächen der Garagenstellplätze und der Verkehrsflächen.

Garagen mit einer Nutzfläche über 1.000m² sind Großgaragen.

Empfehlung: mit der zuständigen Baurechtsbehörde klären...

Gruß

Hannes

vonhof

Also, nicht die Verbindung zu einer anderen Garage ist das maßgebliche, sondern die Erschließung einer Garage zur öffentlichen Verkehrsfläche. Wenn die Erschließung der angebauten Garage über eine "andere" (Groß-) Garage führt, gehört diese angebaute Garage baurechtlich zur (Groß-) Garage und vergrößert diese entsprechen. In der Garagenverordnung geht es ja nicht nur um Brandschutz, sondern um einige Dinge mehr, z.B. um Zu- und Abgangsverkehr, Zufahrtsbreiten, Rückstaugefahr, CO2-Belastung, Lüftungsmaßnahmen für den Gesamtverkehr usw.

Das heißt in Ihrem Fall nicht, dass man im Rahmen von Abweichungsanträgen die angebaute Garage brandschutztechnisch nicht evtl. wie eine eigenständige Mittelgarage behandeln kann. Aber verkehrstechnisch und damit baurechtlich handelt es sich bei nur einer gemeinsamen Erschließung insgesamt um eine einzige Garage.

Gruß

Alexander Vonhof

clammer

Guten Tag,

wenn Sie die beiden vorhergehenden Beiträge "weiterspinnen", können Sie beide Garagen zu einer Großgarage zusammenfassen und sich damit das T90-Tor etc. sparen.

Gruß

C. Lammer

Benutzer_3368

Sehr geehrte Herren,

vielen Dank für Ihre erste Einschätzung und die weiteren Hinweise - dann wird es wohl eine Einsutfung als Großgarage mit ggf. einzelnen Abweichungen.

Schöne Grüße,

Brandwart

brandsicher

Guten Tag Herr Lammer,

ich fürchte nur, das „Loch“ in der Gebäudeabschlusswand ist nicht genehmigungsfähig.

m.f.G.

U. Drechsler

Benutzer_3368

Hallo Herr Drechsler,

wir haben so etwas in anderen Fällen auch schon geplant und genehmigt bekommen (Großgarage über zwei Grundstücke, Rampe und BMZ beim Eigentümer A, kein Tor entlang der Grenze).

Gruß, Brandwart

clammer

Hallo Herr Drechsler,

das sehe ich nicht so. Es ist gang und gebe, dass sich eine Tiefgarage unter mehreren Gebäuden "ausbreitet".

Das Gebäude "Tiefgarage" endet eben nicht an der gleichen Stelle wie die Obergeschosse.

Gruß

C. Lammer

brandsicher

Hallo Herr Lammer,

danke für diesen Gesichtspunkt .Ich hätte schweigen sollen.

m.f.G.

U. Drechsler