Treppenraum Außenwand

Benutzer_2831

Das Thema wurde hier schon diskutiert, ich würde es gerne trotzdem nochmal aufgreifen.

Wohngebäude Klasse 3

rechteckiger Baukörper

außenliegender Treppenraum,

Mauerwerksbau mit Fassadenverkleidung: Holzverschalung auf Dämmung.

Grundsätzlich wäre der Wandaufbau für Gebäudeklasse 3 ja mal zulässig.

Meine Frage zielt auf die Anforderung aus Art. 33 Abs. 4 Satz 2 "nichtbrennbare Außenwände.

Ich schließe daraus, dass die Holzverschalung nicht über die Außenwand des Treppenraums weitergeführt werden darf, sondern hier entfallen muss oder eine nichtbrennbare Verkleidung und Dämmung gewählt werden muss.

Ist dieser Ansatz richtig?

Benutzer_3419

Das eine ist die Wand und das andere die Dämmung und die Bekleidung. Da der Gesetzgeber für den speziellen Fall notwendiger Treppenraum nur Anforderungen an die Wand stellt, gelten für Dämmung und Bekleidung die Anforderungen analog zur "normalen" Außenwänden.

Benutzer_2831

Das stellt isch mir eben die Frage, was der Gesetzgeber alles genau zur Außenwand zählt.

In meinem Kommentar zur BayBO steht speziell zur Bekleidung der Wand zum Art. 33 auch nichts drin.

Allerdings steht bei Art. 26 "nichttragende Außenwände....nichtbrennbar", dass hier mit "Außenwand" alle äußeren Schichten erfasst werden, unabhängig davon, ob sie Bestandteil der tragenden Wand sind oder zusätzlich aufgebracht wurden.

Trifft diese Definition für Außenwand (= alle Schichten, einschl. Bekleidung) nicht dann auch für Außenwände von Treppenräumen zu?

Benutzer_3419

(Außen)wand ist alles das, was den Raumabschluss gewährleistet, also die Mauwerks- bzw. die Stahlbetonwand ist. Alles was dann noch innen oder außen dran befestigt wird ist Bekleidung oder Dämmung.

Benutzer_2831

Wenn das so eindeutig ist, warum wird dann die Bekleidung hier nicht wie in anderen Artikeln (z.B. Treppeninnenraum) separat angeführt?

In dem Fall der Treppenraumwände darf ich ja den Raumabschluss vernachlässigen, wenn ich nichtbrennbar ausführe. Ist dann die Schlussfolgerung nicht, dass alles nichtbrennbar sein muss???

Ihrer Meinung nach dürfte die brennbare Verkleidung durchlaufen, auch ohne irgendwelche Maßnahmen am Übergang zur Treppenraumaußenwand?

Übrigens: vielen Dank für die Diskussion!

vonhof

Hallo Ameise,

es gibt keine Antwort auf Ihre Frage. Es handelt sich immer um eine Entscheidung im Einzelfall.

Grundanforderung: ALLE Treppenraumwände - auch zum Freien hin - müssen raumabschließend sein und einen Feuerwiderstand haben.

Erleichterung: Die Außenwand kann nichtbrennbar und mit Öffnungen sein, wenn sie im Brandfall nicht gefährdet werden kann.

Dabei ist egal, durch was auch immer die Außenwand einer potentiellen Gefahr ausgesetzt wird. Das kann auch eine auf die Treppenraum-Außenwand aufgebrachte Dämmung oder andere Konstruktion sein. Wird die Treppenraum-Außenwand durch eine brennbare Dämmung oder andere Konstruktionen oder was auch immer gefährdet, muss die Wand im Rückgriff wieder raumabschließend sein und einen Feuerwiderstand haben, weil die Erleichterung dann nicht mehr anwendbar ist.

Juristisch ganz einfach. Bedarf aber eben bei jeder Baumaßnahme eine Bewertung im Einzelfall.

Gruß

Alexander Vonhof

Benutzer_2831

Vielen Dank, so gesehen eigentlich eindeutig.

Benutzer_3486

Guten Morgen,

stehe auch vor dem selben Problem. Jedoch habe ich einen Bau mit Holzständerwänden.

Bei einem Massivbau ist es ja kein Problem, die Außenwand vollständig aus nichtbrennbaren Baustoffen herzustellen. Wie sieht es jedoch bei einer Außenwand bei einem Gebäude der GK3 in Holzständerbauweise aus. Selbst ohne Holzfaserdämmung besteht die Wand ja aus brennbaren Baustoffen. Nach dem Wortlaut der BayBO müssten die Sichtöffnungen somit auch feuerhemmend ausgeführt werden, oder eine entsprechende Abweichung gestellt werden. Oder übersehe ich hier etwas?

Benutzer_3368

Nein, müssen sie nicht zwingend.

Wenn die Treppenraumwand nicht gefährdet werden kann, dürfen Sie sie nichtbrennbar ausführen.

Führen Sie die Wand brennbar aus (Holzbauweise), muss Sie feuerhemmend sein.

Öffnungen in dieser Wand sind nicht geregelt und damit zunächst einmal zulässig. Die müssen jedoch auf das Schutzziel nach Art. 33 (1) Satz 2 BayBO achten, also Fenster nur möglich, wenn über dieses keine Gefährdung zu befürchten ist.

Erst wenn dies nicht gegeben ist (also eine Gefährdung vorliegt), sind Sie bei der feuerhemmenden Verglasung.

Benutzer_2831

Hallo Brandwart,

wenn ich die Erleichterung "nichtbrennbar" nicht anwende, weil ich z.B. in Holzbauweise ausführe, dann muss die Außenwand raumabschließend feuerhemmend sein. Mit dem Raumabschluss ergeben sich doch dann auch Anforderungen an die Fenster, egal ob gefährdet oder nicht.

Wenn ich dann entscheide, dass die Fenster keine Anforderungen erfüllen müssen, weil keine Gefährdung gegeben ist, dann ist das eine Abweichung, oder?

oder steh ich da jetzt aufm Schlauch...

Benutzer_1854

Guten Morge Ameise,

m. E. gibt es keine Anforderung an Fenster ... vgl. Art. 26 Abs. 2 Satz 2

Benutzer_2831

Art 26 gilt für Außenwände, In Art.33 sind speziell TRR-Außenwände geregelt und es wird nicht auf Außenwände in Art. 26 verwiesen, sondern auf die Anforderungen, die auch für "TRR-Innenwände" nach Art. 33 gelten..... Oder?