Zu Frage 4 Regelungsbedarf:
Ich betrachte ein mehr an Regelungen nicht für zielführend, im Gegenteil. Es braucht mehr Engagement bei der Planung und vor allem mehr Grundwissen bei allen Beteiligten. Eine vollumfängliche Regelung werden wir nie erreichen, die Bestrebungen führen zum Turm zu Babel.
Wenn man ein Planungsziel (Brandschutz) und auch die Ziele der anderen Planer kennt (Belichtung, Lüftung, u.a.) hat man Stoff zum Nachdenken. Soll der Brandschutz trennend wirksam sein (Trennwand), braucht man Abstand oder Wand. Alles andere sind faule Kompromisse oder bedarf der besonderen Berücksichtigung aller Einzelheiten und den Einsatz kompensativer Technik. Welchen Brandschutz erzielen wir denn mit:
- Trennwand im Gebäudeeck, darf ich ja,
- 2,50m Abstand sind doch auch was, wozu 5 m.
Wir können die Naturgesetze nicht überlisten, schrieb vor Kurzem ein Sachverständiger.
Viele Regelungen sind Ausnahmen zur unsicheren Seite, weil die Gesellschaft das so will und weil es so wenig brennt bzw. so wenig Opfer zu beklagen sind. Das Risiko auf dem eigenen Grundstück trägt der Eigentümer. Wir wollen doch eigentlich gar nicht, dass der Staat überall reinredet.
Die Aufgabe des Planers ist deshalb vor allem auch, dem Laien sowas klarzumachen: Willst Du Sicherheit, dann planen wir das und Du bezahlst oder stellst den Abstand zur Verfügung. Wir haben auch kein Problem, nichtbrennbare Fassaden zu planen.
MfG. G.Karstens