Im Rahmen von behördlichen Prüfungen des Brandschutzes fallen mir und meinen Architekten-Kollegen, aber auch den Kollegen die den abwehrenden Brandschutz prüfen, viele Unsitten auf, die Zeit und Geduld aufs Äußerste strapazieren.
Daher würde ich die Kollegen im Forum gerne nach Ihren Erfahrungen fragen.
Häufigste Probleme:
- wildes Kopieren von Brandschutznachweisen (Dadurch Orts- und Bauherrnangaben falsch, Benennung der zuständigen Feuerwehr falsch)
- Anbieten von "Löschwasser" nach Luftbild. Dadurch versuchte Nachweise über fremde Fischteiche, Bäche, etc. ohne Rücksicht auf Topographie und Anfahrbarkeit
- Anbieten von Feuerwehraufstellflächen nach Luftbild. Dadurch keine Ahnung über Befahrbarkeit oder Steigung
- Anbieten von zweifelhaften Kompensationsmöglichkeit z.B. eine Sprühnebelanlage zur Temperierung bei Geflügelställen als Pseudo-Sprinklerung.
Interessanterweise treten die Probleme fast ausschließlich im landwirtschaftlichen Sektor auf. Ist hier der Kostendruck auf die Nachweis-Ersteller so groß, dass so schlampig gearbeitet wird ?
Uns widerstrebt es reihenweise die immer gleichen Schlampereien zu korrigieren, um in Sinne des Bauherrn zu Lösungen zu kommen. Auch in der öffentlichen Verwaltung sind wir nicht nur an Qualitäts-, sondern auch an Zeitvorgaben gebunden, wodurch es nicht möglich ist, dass wir den Nachweiserstellern Nachhilfe erteilen.
Eine Lösung könnte natürlich ein konsequentes Zurückschicken solcher nicht prüffähiger Unterlagen sein - dies allerdings auch nicht im Sinne der Bauherrn.
Teilweise drängt sich der Eindruck auf, dass Schutzziele hier nicht anhand des Einzelfalls betrachtet werden und Ortseinsichten einfach unterbleiben.
Dies soll ausdrücklich keine Schelte der Forumsmitglieder oder der ganzen Zunft sein, sondern ist ausdrücklich an die schwarzen Schafe gewandt.
Ich freue mich über konstruktive Rückmeldungen.
Gruß H. Miller