Rauchableitung in Kellergeschossen

Benutzer_473

Hallo Forum,

mein Problem beschäftigt sich aktuell mit Rauchableitung in Kellergeschossen entsprechend der Forderung der LBO.

Angedacht wird eventuell eine Rauchableitung in einem Kellergeschoss mechanisch umzusetzen.

LBOAVO Ba-Wü verlangt Öffnungen zur Rauchableitung in Kellergeschossen, in anderen Bundesländern entsprechendes

§ 13 Fenster, Türen, sonstige Öffnungen

.....

(3) Jedes Kellergeschoss ohne Fenster muss mindestens eine Öffnung ins Freie haben, um eine Rauchab-leitung zu ermöglichen. Gemeinsame Kellerlichtschächte für übereinander liegende Kellergeschosse sind unzulässig.

Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht? Wie ist Eure Sicht und Interpretation dabei?

Themen

- Öffnungen 0.25 % Regel mind. 0.25 m²

- Eine Öffnung herstellen und benachbarte Räume über Wandöffnungen kommunizierend herstellen.

- Was ist/sind das/die Schutzziel?

thermische Entlastung? Rauchableitung während Brandbekämpfung?

Druckentlastung eines Brandes? Rauchableitung nach Brandbekämpfung? ....??

- maschinelle Entrauchung? alternative? Welche Auslegungskriterien wären da zu berücksichtigen?

Danke im Voraus für die Hinweise

Hannes

Die LBO und AVO sind in erster Linie für den Wohnhausbau geschrieben.

Hier genügt eine (1) Öffnung (Lichtschacht, öffenbares Fenster) im Kellergeschoss zur Rauchableitung.

Das ist so eindeutig geschrieben, dass besser nichts hinein interpretiert wird.

Die Öffnung soll dazu beitragen das Kellergeschoss im Rahmen des Feuerwehreinsatzes so gut wie möglich rauchfrei zu machen. Dies zur Rettung von Personen oder zum Auffinden des Brandherds, um wirksame Löscharbeiten einleiten zu können, oder auch zur Kaltentrauchung nach einem Brand. (context KOMMENTAR zur LBOAVO, Schlotterbeck, Hager, Busch, Gammerl)

Handelt es sich unabhängig davon um einen ungeregelten Sonderbau, können weitergehende Anforderungen erforderlich werden...

Gruß

Hannes

clammer

Der Begriff "Rauchableitung" ist unbestimmt, also sind keine Normen, die LAR etc. zu beachten. Somit entfallen auch gezielte Auslegungskriterien, auch die LBOAVO nennt keine.

Das Ziel ist simpel, die Rauchableitung soll, mangels anderer Öffnungen, nicht über den Treppenraum erfolgen.

Da die Bauordnungen inzwischen fensterlose Aufenthaltsräume zulassen, schafft man die gleichen Voraussetzungen wie in den oberirdischen Geschossen. Diese können somit auch als Vergleichsmaßstab herangezogen werden.

Letztendlich ist es also wieder ein Einzelfall, den ich auch in Abhängigkeit von der Nutzung betrachten würde. So haben wir Fälle, wo fast jeder Raum eine Rauchableitung besitzt; bei anderen gibt es nur die Sammelöffnung.

Gruß

C. Lammer

Benutzer_1470

Die Bauordnungen sind in erster Linie für Standardbauten bzw. den Wohnhausbau geschrieben.

Für solche begrenzten Gebäude genügt in der Regel eine Öffnung (Lichtschacht, öffenbares Fenster) im Kellergeschoss zur Rauchableitung, welche die Rauchableitung ermöglicht. Ggf. muss ein Raumverbund zwischen einzelnen Kellerräumen möglich sein. Kleine Räume können dabei außer acht gelassen werden.

Die Öffnung soll dazu beitragen aus dem Kellergeschoss im Rahmen des Feuerwehreinsatzes den Rauch abzuleiten und das ohne jegliche Leistungsanforderung. Ziel ist das Auffinden des Brandherds, um wirksame Löscharbeiten einleiten zu können und vor allem zur Entrauchung nach einem Brand.

Es gibt auch keine Regel für die erforderliche Öffnungsgröße und auch nicht für die Bedieneinrichtungen zur Öffnung dieser Rauchableitungen.

Wenn keine Möglichkeit über Fenster oder Lichtschächte besteht, kann auch eine maschinelle Entrauchung erfolgen. Auslegungskriterien gibt es nicht. Die GaStellV Bayern kann als Anhaltspunkt dienen (300 °C für 1 Stunde bei Sonderbauten noch mit Funktionserhalt).

Die Rauchableitung soll nicht über den Treppenraum erfolgen, da sonst das gesamte Gebäude betroffen ist.

Handelt es sich um einen Sonderbau bzw. um großflächige Kellergeschosse können weitergehende Anforderungen erforderlich werden.

Norbert Bärschmann

Benutzer_473

Hallo Herr Bärschmann,

eine maschinelle Entrauchung mit 300°C Temperaturbeständigkeit zzgl. Funktionserhalt wäre okay mit Verweis auf GaStellV. Gefällt mir.

Ich selbst hatte gedacht 600°C.

Was würden Sie in Bezug auf den Volumenstrom ggf. empfehlen?

im Voraus Danke

Benutzer_1470

In der bayerischen GaStellV wird ein 10 facher Luftwechsel gefordert.

Da in Kellergeschossen das Schutzziel bzw. das Schutzniveau der Rauchableitung etwas anders beurteilt werden kann, schlage ich einen 5 fachen Luftwechsel vor.

Hier kann ggf. Rücksprache mit der Brandschutzdienstelle helfen, wobei dann gleich wieder ein 10 facher Luftwechsel ins Spiel kommt.

Die Anforderungen aus der IndBauRL liegen etwa bei einem 6 fachen Luftwechsel (bzw. war dieser Wert in den ersten Entwürfen enthalten).

Man kann nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, vor allem nicht wegen den unterschiedlichen Volumen. Aber in Kellergeschossen ist das zu erreichende Sicherheitsniveau geringer. Der Rauch muss nur raus, vor allem nach dem Feuerwehreinsatz und das ohne besondere Eile.

Norbert Bärschmann

Hannes

Hallo aanke,

jetzt haben Sie mein Interesse aber wirklich geweckt.

Über was für eine Geschossgrundfläche diskutieren wir denn hier und wie wird das Kellergeschoss genutzt?

Gruß

Hannes

Benutzer_473

Hallo Hannes,

nichts spannendes.

UG/Kellergeschoss eines Bankgebäudes.

Archivräume, Lager, Getränke, ....

mehrere einzelne kleinere Räume,

2 Brandschutzbereiche a 100 - 150 m².

Geplant ist ev. eine geschlossene Hülle im UG.

Hierzu eben die Frage in Sachen Rauchableitung.

danke auch an die anderen.

;-)