Hohlraumüberwachung bei geringer Höhe?

Benutzer_2439

Ein bestehendes Bürogebäude wird in Teilbereichen zur Kompensation von Brandschutzmängeln überwacht. Diese Räume haben Unterdecken mit ca. 40cm Höhe (Beton bis UK Decke). Installation in der Decke ist vorhanden, ob es unter oder über 7kW/qm ist nicht geprüft worden bislang.

Die ausführende Firma für die BMA meint, dass aufgrund der geringen Höhe keine Überwachung erforderlich ist.

Daher die Frage:

Gibt es geschlossene Hohlräume, die wegen zu geringer Höhe nicht zu überwachen sind? In welcher Vorschrift ist dazu etwas zu finden?

Omega

Hallo,

ich denke hier: DIN VDE 0833 Teil 2

clammer

Für solche Fragen sollte es in dem Projekt einen Fachplaner für die BMA geben (siehe DIN 14675, insbesondere Kapitel 4 und 6).

Maßgeblich ist aber das Brandschutzkonzept.

Gruß

C. Lammer

Benutzer_2439

Ich denke nicht, dass ein Brandschutzkonzept so weit gehen kann, abweichend von der VDE-Vorschrift etwas zu fordern. Im Umkehrschluss muss das Konzept auch nicht regeln, was in der VDE schon geregelt ist. Die in der DIN 14675 geforderten Arten der Überwachung sind Teil des Brandschutzkonzepts, die fachgerechte Ausführung das Thema der Fachplaner.

In meinem Fall ist ein Teilflächenschutz verlangt worden, um punktuelle Probleme des Brandschutzes zu kompensieren. Folglich muss für diesen Teilflächenschutz auch die Ausbildung VDE-Konform sein. Die Frage ist nun, wann denn Hohlräume in Unterdecken dann zu überwachen sind oder nicht.

Soweit mir nun auf Anfrage mitgeteilt wurde, gilt die Überwachungspflicht dann, wenn man >7kW/m² Brandlasten hat. Es wurde das aber weder von der ausführenden Firma noch vom abnehmenden SV geprüft oder irgendwie berücksichtigt. Man hat einfach unten Melder montiert und das war´s.

Nachdem ich selbst diese VDE nicht habe, wäre ich interessiert, dass man hier evtl. konkreter die Bedingungen nennen könnte, wann es ohne Melder ginge.

vonhof

Die VDE bzw. DIN stellen Bemessungsregeln für den Vollschutz, also Kategorie 1, auf. Alles anderen Arten sind als Teilschutz immer individuelle Lösungen und damit sehr wohl im Brandschutznachweis zu beschreiben. Ohne geht es nicht, weil es dann keine Bemessungsgrundlage gibt.

Wenn im Brandschutznachweis zum Überwachungsumfang nichts steht: dem Nachweisersteller auf die Füße treten. Wenn er nur Teilschutz haben will, muss er diesen auch festlegen.

Gruß

Alexander Vonhof

clammer

@mh-ing

Ich stimme mit Ihnen überein, dass das Brandschutzkonzept keine BMA-Fachplanung sein soll (und kann).

Gerade aber beim Teilschutz (Kategorie 2 nach DIN 14675) ist es schon wichtig, dass die Überwachungsbereiche eindeutig im Brandschutzkonzept festgelegt werden.

Zitat "jeder Brandabschnitt innerhalb des Teilschutzes SOLLTE wie bei Vollschutz überwacht werden."

Nach VDE 0833 sind

"für Zwischendecken- und Zwischenbodenbereiche sind Ausnahmen von der Überwachung zulässig, sofern SÄMTLICHE der folgenden Bedingungen erfüllt sind:

− Die Umfassungsbauteile (Decke, Boden, Wand) müssen nichtbrennbar (Baustoffklasse A nach DIN 4102-1) sein.

− Die Zwischenräume müssen mit nichtbrennbaren Material so unterteilt sein, dass Abschnitte von maximal 10 m Breite und 10 m Länge gebildet werden, bzw. die Zwischenräume oberhalb und unterhalb von Fluren, deren Breite 3 m nicht überschreiten, müssen so mit nichtbrennbaren Material unterteilt sein, dass die gebildeten Abschnitte eine Länge von 20 m nicht übersteigen.

− Die Brandlast muss kleiner als 25 MJ, bezogen auf eine Fläche von 1 m x 1 m, sein."

Gruß

C. Lammer