Notleiteranlagen

Benutzer_3428

Hallo, sehr geehrtes Forum,

bei einer Brandschutzsanierung habe ich folgendes Problem:

Es soll eine Notleiteranlage mit Rückenschutz angebracht werden.

Jetzt war ich auf der Suche nach einer Höhenbegrenzung.

Was ich leider nicht gefunden habe ist:

Frage 1: Ab wann ist die DIN 14094-1:2016-05 eingeführt?

Frage 2: Lese ich das richtig, dass bei versetzten zweizügigen Notleiteranlagen nur mehr 12 m plus 1,10 m möglich sind/sein werden?

Frage 3: Welche Höhe darf denn bei einer Balkonrettung mit seitlichenm Überstieg überwunden werden?

Vorab vielen Dank für Antworten.

Frohes Schaffen

Anne Kirchhoff

clammer

Guten Tag,

zu Frage 1:

DIN 14094-1:2016-05 liegt bisher nur als Entwurf vor.

DIN 14094-1 ist nicht in die Bauregelliste aufgenommen und somit bauaufsichtlich nicht eingeführt.

zu Frage 2:

Die beiden Segmente dürfen maximal je 6 m lang sein. Die 1,1 m sind der Überstieg, wo der Rückschutz die Leiterhöhe übersteigt.

zu Frage 3:

Die Frage habe ich so nicht abschließend verstanden.

Gruß

C. Lammer

Mattes

Hallo Frau Kirchhoff,

auch wenn ich nicht konkret auf Ihre Frage eingehe, hierzu folgende Gedanken:

in NRW wird die Genehmigung von Notleiteranlagen zur Sicherstellung des zweiten Rettungsweges genehmigungstechnisch sehr zurückhaltend, in meinem Verantwortungsbereich sehr restriktiv gehandhabt.

Ich denke, es macht auch in Bayern Sinn, die Planungen vorab mit Bauaufsicht und Feuerwehr abzustimmen. Denn ein Rechtsanspruch auf die Notleiter als zweiter Rettungsweg besteht n i c h t.

Die DIN 14094 liefert nur die technischen Vorgaben, wenn eine Notleiter auch genehmigungsfähig ist. Und bei den von Ihnen angefragten Höhenentwicklungen bekäme ich im Sinne der Nutzer einer solchen Notleiteranlage schon Bauchschmerzen...

Gruß

Matthias Bußmann

Benutzer_3428

Guten Morgen Herr Lammer,

vielen Dank für die Antworten.

zu Frage 3: in der Zeichnung der DIN sind lediglich zwei Balkone mit Überstieg dargestellt. Ab dem zweiten Balkon mit der max. Einstiegshöhe Balkongeländer von 5,0 m sind dann nur noch Durchstiege möglich. (Abb. 1 a)

Das kann doch gar nicht sein, es werden ja einläufige Notleitern mit 10 m Höhe gebaut.

Meine Frage ist auf ein Projekt von mir gezielt.

Es sollen in einem E+3 Wohngebäude die Dachgeschosswohnungen über diese Notleitern entfluchtet werden (2. RW, FOK DG ca. 12 m). Nach Rücksprache Feuerwehr ist das soweit abgesegnet. Nur komme ich dann mit der in der DIN angegebenen Höhe nicht mehr hin, ausgenommen der Planer zaubert Umstiege.

Und jetzt bringen Sie mich in eine leichte Verzweiflung: ich finde die 6 m in der DIN von 2004 nicht?

Schöne Grüße

Anne Kirchhoff

clammer

Guten Tag,

die 6 m bezogen sich auf den Entwurf DIN 14094-1:2016-05, da die DIN 14094-1:2014-01 den Begriff "zweizügig" gar nicht kennt.

Die Abbildungen in DIN 14094-1:2014-01 Anlage A sind nur Beispiele. Sie müssen aber alle Anforderungen einhalten. D. h. Sie müssten die Notleiter wie in Abbildung A.1 b) ausführen, also mit Umstiegspodest und Rückenschutz.

Gruß

C. Lammer