Decke ü. EG = Boden DG HBO welche Anforderung

hirsch

Hallo liebe Kollegen,

ich sitze gerade an einem Brandschutzkonzept für einen Fitnessclub und habe folgenden Fall. Fitnessclub Gebäudeklasse 3 Sonderbau weil >1.600m²Brutto Grundfläche. Das Gebäude ist unterteilt in einen Eingangsbereich mit angrenzender Halle und Nebengebäuden. Der Eingngsbereich ist eingeschossig mit einer Decke die konstruktiv aus vorgefertigten Dachbindern im Bestand vorhanden ist und deren Untersicht die Decke ü. EG bildet. Laut Anlage 1 der HBO 5.1 gilt Decken, ausgenommen in Keller- und Dachgeschoss bei GK 3 = F30-B. Würde ich das Erdgeschoss aber als Dachgeschoss betrachten und es wäre kein Aufenthaltsraum darüber möglich bedeutet dies laut Anlage 1 5.3.2 demnach = B2. Tatsächlich ist ja mein Erdgeschoss kein Dachgeschoss, m. E. unlogisch wäre aber auch die Decke ü. EG in F30-B auszubilden.

Gruß, Christian Hirsch

Benutzer_3285

Hallo Herr Hirsch,

ich kann Ihnen leider nicht vollständig folgen. Ist der Eingangsbereich nun eingeschossig oder befindet sich darüber noch ein Geschoss? Oder meinen Sie es so, dass es sich um eine "Dachdecke" handelt über die in anderen Bereichen ein OG ist? Dann würde § 29 (6) HBO greifen (Dach eines Anbaus).

Viele Grüße

P.Gerhold

hirsch

Hallo Herr Gerold, der Eingangsbereich ist eingeschossig.

clammer

Hallo Herr Hirsch,

so wie Sie es beschreiben, handelt sich um ein Dach und keine Decke. Somit gelten die Anforderungen an Dächer.

Soweit andere Gebäudeteile höher sind, ist. u. a. § 29 (6) HBO zu beachten(siehe auch Beitrag von pgerhold).

Definitiv handelt es sich nicht um ein Dachgeschoss.

Unbeschadet davon gilt Anlage 1 HBO.

Gruß

C. Lammer

Benutzer_822

das "Nur Dach Haus" haben wir zur letztenHBO Novelle umfassend debattiert, es wa r nicht durchsetzbar. Wir haben eine neue Novelle und gehen es wieder an ... mfg Schächeer

brandsicher

Sehr geehrter Herr Hirsch,

das steht doch wenigstens in § 31 MBO: „Decken müssen (nur) als tragende und raumabschließende Bauteile zwischen Geschossen im Brandfall ausreichend lang standsicher und widerstandsfähig gegen die Brandausbreitung sein.“ Schwieriger wird es wird es einen Prüfer zu überzeugen, dass nur für die tragenden Bauteile der Feuerwidestand nachzuweisen ist, die raumabschließende Bauteile tragen müssen, die im Brandfall ausreichend lang standsicher und widerstandsfähig gegen die Brandausbreitung sein müssen.

m.f.G.

U. Drechsler

Benutzer_465

Rein formal muss ja hier das Tragwerk F30 sein (Wände, Stützen),

das Dachtragwerk kann aber "F0" sein (Binder, Betondach)

--> Abweichung beantragen, dass alles "F0" wird

brandsicher

Vernünftiger wäre es aber, in gesetzlichen Reglungen keinen Unsinn zu fordern.

m.f.G.

U. Drechsler

brandsicher

Inzwischen habe ich keine so schlechte Meinung mehr von den Regelsetzern. Mann sollte nur die Bauordnung richtig lesen. Wenn der Ausbreitung von Feuer und Rauch (Brandausbreitung) nicht vorgebeugt werden muss, weil da nichts zu schützen ist, wird auch die Forderung an die Feuerwiderstandsfähigkeit des zu betrachtenden Bauteils sinnlos. Wir müssen uns nur noch darauf einigen, dass für die Abweichung von nicht zutreffenden Forderungen des Baurechts dann auch keine Abweichung zu beantragen ist.

Im Falle des 2. Rettungsweges wurde mir diese Verfahrensweise in Berlin für Nutzungseinheiten, deren Ausgang direkt ins Freie in höchstens 35 m erreicht werden kann, bestätigt.

m.f.G.

U. Drechsler