NRW - mittl. Höhe - F90 anstelle Bauart Brandwand

3franken

hallo freunde des barndschutzes...

ein Gebäude mittlerer höhe in NRW - stahlbetonskelettbau mit ca. 53 x 13 m - wird umgebaut ... in zuge dieser umbauten wurde ein zweiter baulicher rettungsweg (zweites TRH) und eine "innere Trennwand" F90 mit T30-RS eingebaut.

Ausführung:

stahltreppe (abweichung) und teilweise neue treppenraumwände in trockenbauweise (vorhandene wände: stahlbeton)...

die trockenbauwände wurden jetzt abweichend von den vorgaben im BSK als F90-wände ausgeführt... gefordert "F90 AB - Bauart Brandwand"...

jetzt meine fragen dazu:

-seht ihr eine sinnvolle Möglichkeit der "Nachrüstung" bzw. Ertüchtigung, wenn der ausbau schon weit fortgeschritten ist (ca. 1 Monat vor Fertigstellung)???

- kann ich F90 vertreten und begründen???

- kompensationsmöglichkeiten???

mit brandsicheren grüssen ;-)

3franken

Benutzer_822

wenn die Bauordnung (aus guten Gründen !) F 90 A + M fordert um den Rückzug der Feuerwehr zu sichern, kann man nicht F 90 machen. Kompensation gibt es dafür nicht, nur Gefahr.

Aus einer F 90 GKF Wand kann man durch Aufdoppelung und Blecheinlage eine GKF Brandwand erstellen. Die Stahltreppe ist als Abweichung denkbar, Rauchwarnmelder in allen Etagen und Abweichungsantrag stellen.

mfg Schächer

3franken

vielen dank herr schächer...

die abweichung der treppenausführung ist genehmigt...

die ausführung der wände ist ein planungs- und bauleitungsfehler!!!

hierzu soll jetzt eine für alle beteiligten vertretbare lösung gefunden werden...

aufdoppeln ist leider nicht ganz so einfach, da die wände mit 62,5 cm abstand der cw-profile ausgeführt wurden ...

bauart brandwand fordert hier 31,25 cm!!!

der hersteller der trockenbauprodukte lehnt auch eine bescheinigung für eine mögliche ertüchtigung ab!!!

mfg

3franken

WernerMueller

Hallo 3franken,

verstehe ich richtig, dass die Wände auf die Rohdecken aufgebaut wurden, also zwischen Rohboden und -decke spannen?

Nun ja, die Brandwand unterscheidet sich ja nur im Hinblick auf die Stoßbelastung von der F 90-Wand. Diese soll ja einen Ansturz von Gebäudeteilen darstellen.

Jetzt würde ich zwei Argumente bringen:

1) Die Wände stehen ja auf den Geschossdecken. Bei Teileinsturz der Decken fliegen die Wände weg, egal ob mit Blech oder ohne...(etwas gewagt, weil dies ja die Ursprungslösung ja auch in Frage stellt).

2) Ich würde mir anschauen, was sich an Wänden etc. in der Nähe der neuen Wände befindet. Willfährig wird man dann beurteilen können, dass ein Ansturz nicht anzunehmen ist und F90 ebenso ausreichend ist.

Gruß

Werner Müller

3franken

danke herr müller...

den gedanken einer praktischen Betrachtung und wirklichen risikobeurteilung müsste dann natürlich bauamt und sachverständiger mitgehen!!!

bauamt und sogar feuerwehr sind hier offen...

der SV leider nicht...

es ist ja so, dass die wände vor stoss von "aussen" ... also ausserhalb des treppenraumes schützen sollen...

wäre dann z.b. eine "vorsatzschale" nach dem System PROMAT (450.89 oder 450.95) denkbar... ???

mfg

3franken

clammer

Hallo 3franken,

die Frage ist doch eher, wie weit die Bauordnung noch "verbogen" werden soll und wer dafür die Verantwortung übernimmt.

Schon der Genehmigungstand enthält ja Abweichungen (Treppe A anstatt F90-A, Treppenraumwände F90-AB anstatt F90-A).

Und jetzt soll aus der F90-A Brandwand eine F90-AB Wand werden?

Treppenräume sind auch Angriffswege für die Feuerwehr; ich denke, auch die haben unseren Schutz verdient und nicht nur das Portemonnaie des Bauherrn.

Und ich frage mich zunehmend, warum überhaupt noch Konzepte gemacht werden, wenn nachher jeder baut was er will, und wir es dann mit "Kompromissen" wieder ausbügeln.

Gruß

C. Lammer