Tritt- und Setzstufen in Schulen

peters

Der Neubau einer Schule erhält eine Halle mit notwendiger Treppe sowie zwei Aussentreppen, über die bauliche Rettungswege ins Freie geführt werden.Die Aussentreppen haben keine Setzstufen, was nach MSchulbauR aber erforderlich wäre.

Die Bauaufsicht fordert die Nachrüstung nun als Auflage des baulichen Brandschutzes.

M.E. hat das mit Brandschutz nichts zu tun, oder?

Gruß,

J.Peters

WernerMueller

Hallo Peters,

Kopf->Tisch.

Siehe Erläuterungen der Argebau zur MSchulBauR (https://www.is-argebau.de/Dokumente/42312660.pdf) zu Nr. 4:

"Zu Nummer 4 Treppen, Geländer und Umwehrungen:

Satz 1 begrenzt die nutzbare Laufbreite notwendiger Treppen, da größere Breiten die Sturzgefahr erhöhen. Die Regelungen der Sätze 2 und 3 dienen ebenfalls der Verkehrssicherheit."

Die Setzstufen sind in Satz 2 gefordert.

Also nix Brandschutz.

Im Übrigen im Hinblick auf die Verkehrssicherheit:

Wenn die Außentreppen nur im Brandfall und dann nur abwärts genutzt werden, wären Setzstufen vollkommen sinnlos.

Aber wieso sollte man sich Gedanken machen, wenn es doch so in der Richtlinie steht...

Gruß

Werner Müller

Benutzer_3290

Hallo zusammen,

dann sind die Handläufe, Rutschhemmung und und und ... bald auch Brandschutz und der Architekt lehnt sich zurück und lässt arbeiten ;)

Sehe die Forderung auch eher im Bereich Verkehrssicherheit. Die Unfallkassen sehen die geschlossenen Stufen auch "gerne".

Grüße

Benutzer_1388

Wenn die Aussage, die Peters oben aufgeschrieben hat, von der Bauaufsicht kommt und dort vom "vorbeugenden Brandschutz", kann man davon ausgehen, dass dort ein Kollege mit Fachwissen sitzt. Also hat das doch etwas mit Brandschutz zu tun.

Jedenfalls braucht man nicht etwa einen Vorwurf gegen den Brandschutzplaner Peters sehen.

MfG. G.Karstens

Benutzer_822

Treppen sin Teile der Fluchtwege und Fluchtwege sind Brandschutz. Und wenn aus nachvollziehbaren Gründen Treppen in Versammlungsstellen, Schulen usw. nur m i t Setzstufen zu bauen sind, sind sie so auszuführen. ASuch wegen Brandschutz.

Ich beanstande stets "80 cm tiefe Geländer" - weil man da leicht drüber fällt, wenn man sich eilt(Fluchtfall). Wir haben 11.500 Tote aus Stürzen im Jahr (im Gegensatz zu nur unter 400 Brandtoten im Jahr), ich denke, wir sollten auf sichere Treppen axhten. Auch im Brandschutz mfg Schächer

peters

Herr Müller hat vollkommen Recht. Schüler nutzen die Treppe im Brandfall nur abwärts. Da sind Setzstufen vollkommen unerheblich. Und die Feuerwehr geht Treppen in Schulen nicht anders hinauf, als in anderen Gebäuden auch.

Gruß, J.Peters

Hannes

Ich habe zuhause Treppen mit und ohne Setzstufen.

Dabei ist mir noch nie aufgefallen, dass die eine oder andere besser oder schlechter zu begehen sei.

Bei entsprechender Schuhgröße kann aufwärts eine Treppe ohne Setzstufen (unbegrenzte Unterschneidung) sogar angenehmer sein.

Ich bin überzeugt, dass die Vorgabe eher dazu dienen soll zu verhindern, dass Gegenstände hindurch fallen können...

Gruß

Hannes

PS: bewusst habe ich noch nie eine Außentreppe (Fluchttreppe) aus Metall mit Setzstufen gesehen (wobei der lichte Stufenabstand von max. 12 cm aber auch selten eingehalten wird).

Benutzer_1388

http://www.sichere-schule.de/treppenhaus/aussentreppen/treppen/02.htm

...In Schulen, die vor Inkrafttreten der Schulbaurichtlinie NRW errichtet wurden (vor dem 29.11.2000), können die Treppen ganz oder teilweise ohne Setzstufe ausgeführt worden sein. Hier ist insbesondere durch die Schule zu beobachten, ob es zu kritischen Situationen oder gar Verletzungen durch hindurchgeschobene Gegenstände kommt. Erforderlichenfalls sind die Treppen dann mit Setzstufen nachzurüsten....

Es geht also um den Krempel, der manchmal/zu oft hindurchfällt.

Kleinkinder bzw. Babys kriechen manchmal wie Würmer auf Treppen herum und fallen zwischen den Stufen hinten runter. Das passiert m.E. in Schulen eher nicht. Im Privatbereich wollen Eigentümer oftmals sogar auf Geländer verzichten.

Es geht nicht um Brandschutz, Brandschutzplaner brauchen aber doch auch keine Scheuklappen, s. Beitrag Schächer.

MfG.G.Karstens

Feuer-Hewi

hallo zusammen,

nun bringe ich noch mehr Verwirrung und Argumente: da ist noch das Thema öffentliche Gebäude und Barrierefreiheit!

Schaut mal in die DIN 18040-1, die ja anzuwenden ist; - Setzstufen erforderlich und das ohne vorderen Überstand der Trittstufe! (also nicht, wie im -veralteten- Bild auf der DGUV-Seite dargestellt!!)

- kommt nicht vom Brandschutz; Barrierefreiheit muss dennoch berücksichtigt werden, da öffentliches Recht (TB und Forderung der HBO);

wir brauchen nicht nur Breitbandkabel fürs Internet, sondern auch Breitbandblick für unsere Planungen!

mfg

der Feuerteufel

WernerMueller

Hallo Hewi,

wenn schon DIN 18040-1, dann richtig:

Zitat Abschnitt 4.6.3.1:

"Für außen angeordnete Rettungstreppen sind Abweichungen (z. B. hinsichtlich der Setzstufen) möglich."

Also, lass weg.

Gruß

Werner Müller