Elektroleitungs-Trasse Außenwand unter WDVS

HZeitter

Was spricht dagegen, ein Bündel Elektroleitungen außen auf der Außenwand nebeneinander anzubringen und über die Geschosse nach oben zu führen. Nichts, oder? Aber was ist, wenn der Bauherr dann ein B1-WDVS drüber anbringen will? Die Zulassung des WDVS regelt das nicht. Und das blöde Polystyrol bekommt die B1-Einstufung nur über die Putzschicht, ist aber im Inneren(ohne Putzschicht) schon ganz gut brennbar.

Gibt es außer dem Brandschutz-Verstand technische Regeln dafür?

Benutzer_2808

Alternativ / besser:

Wandschlitz erstellen, Kabel(bündel) verlegen, grob überputzen.

Über die Brandlast unter dem WDVS lässt sich streiten.

Brandlast ist vorhanden, brennt diese darunter wirklich weiter?

kommt auch noch auf das WDVS System an. Beim Schienensystem ist ein Luftspalt dahinter, geklebte Systeme lassen weniger Hohlräume zu.

clammer

Guten Tag,

ich halte es unter Berücksichtigung des §25 (2) in Verbindung mit Anlage 1 HBO für zweifelhaft, ob die Schutzziele eingehalten werden.

Und wenn die Zulassung gewisse Umstände nicht erwähnt, heißt es ja nicht, dass sie auch erlaubt sind. Das sehe ich eher anders; wenn der Fall nicht explizit von der Zulassung abgedeckt ist, ist die Konstruktion unzulässig.

Gruß

C. Lammer

Benutzer_2808

gerade aus der Tagespost gezogen

Vorabdruck -Technische Systeminfo WDVS und Brandschutz 2016

http://www.brandschutzdialog.de/technische-systeminformation-wdvs-und-brandschutz/150/39914/

Seite 47: Durchdringung von Brandriegeln

[ ... ]

Geschossübergreifende Leitungen sind demzufolge entweder

-im innenbereich von Gebäuden zu verlegen oder

-vor dem WDVS zu führen oder

- im Untergrund (Außenwand) zu installieren, dann aber vollflächig mit mineralischem Mörtel (Ausgleichsputz) zu überdecken

[ ... ]

Darüber hinaus sind noch Leitungsführungen innerhalb des Brandriegels mit aufgeführt. (es wird dabei von einem "Installationsschacht" gesprochen)

Leitungen "unter Putz" funktioniert auf jeden Fall. Schacht / Kaminwirkung ist ausgeschlossen.

Verlegung innerhalb nichtbrennbarer Mineralwolle wäre individuell abzuklären.

Benutzer_822

spannend ist auch die Verlegung einer Blitzschutz-WSpannungsableitung unter WDVS. Ich habe es bisher nur "luftseitig" anbringen lassen, um das WDVS nicht in Zündgefahr zu bringen. mfg Schächer

Benutzer_1388

Was spricht dagegen, ein Bündel Elektroleitungen außen auf der Außenwand nebeneinander anzubringen und ...

Was viele Baubeteiligte vielleicht kaum interessieren wird und was auch nicht den Brandschutz betrifft: Beim Bohren und Dübeln könnte man Kabel erwischen, natürlich auch unter Steinwolle oder unter Putz. Der Bohrhammer ist brutal. Dieses Problem kann bereits beim Dübeln des WDVS auftreten. Was dann? Das Problem kann später auch auftreten. Wer rechnet damit, dass unter der Dämmung Kabel verlegt sind? Natürlich könnte man Pläne anfertigen und jedes Kabel vermessungstechnisch kartografieren. Schon mal gesehen?

Der Verursacher, der Handwerker der bohrt, haftet für Sachschäden. Also muss er bald etwas einkalkulieren oder der Eigentümer übernimmt Risiken. Es wird aber gern beklagt, alles wird immer teurer, immer komplizierter usw.

In Altbauten findet man Kabel meistens in bestimmten Leitungszonen, sogar

eine Norm gibt es dafür. Alle Freiheit für die Bauschaffenden? Muss der Blitzableiter versteckt werden? Haben wir Probleme oder machen wir welche?

Vermeidet die Kabel in Fassaden und es braucht keine Brandschutzregeln und Zusatzmaßnahmen dafür!

MfG. G.Karstens

Benutzer_3290

Was mir dazu einfällt:

Luft könnte entlang der Leitungen wandern/zirkulieren, Tauwasser könnte ausfallen. Die Durchdringung des Mauerwerks müsste dampfdicht verschlossen werden - unkontrollierte Diffusion ins WDVS.

Meiner Meinung nach keine saubere Baukonstruktion. Würde ich nur in Ausnahmefällen und geringem Umfang im Bestand ausführen.

Das Merkblatt Brandschutz des Fachverband Wärmedämm-Verbundsysteme e.V. beschäftigt sich u.a. mit Blitzschutz innerhalb von WDVS.

Grüße