Wärmedämmverbundsystem

Benutzer_99

Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern Autor: Meling Sehr geehrte Damen und Herren,

ich habe folgendes Problem:

Ich habe kürzlich die Abnahme eines Mehrfamilienhauses verweigert, da mir u.a. nicht nachgewiesen werden konnte, ob die von den Herstellern von WDVS in den allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen und in der Fachiteratur geforderten Mineralwolle-Sturzverkleidungen in einem WDVS aus Polystyrol eingebaut waren.

Nachfragen beim Bauamt und bei der Feuerwehr ergaben, dass dort eine solche Forderung nicht bekannt ist, was mich nun sehr wundert.

Da dies nun auch für die zukünftige Eigentümergemeinschaft zum "Brennpunkt" geworden ist (es geht um eine Menge Geld und damit verbundenen Emotionen), bin ich auf der Suche nach eindeutigen Informationen.

Kann mir jemand weiterhelfen???

Vielen Dank im Voraus

und Grüße von der Ostsee

vonhof

Hallo Herr Meling,

eine solche Forderung steht - wenn sie erhoben wird - in der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung zu dem Bauprodukt.

Sie schreiben ja selber, dass dieses in der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung für das WDVS gefordert war, oder habe ich das falsch verstanden? Also dürfte das doch zu keiner weiteren Diskussion führen. Entweder es wurde so hergestellt...oder es wird erst noch so hergestellt.

Bleibt die Frage, um was für ein Gebäude es sich handelt. Gebäude mittlerer Höhe? Dann ist die Anforderung für gewöhnlich "B1", und sie kommen an dem Zulassungsbescheid für B1 (und dem Mineralwolle-Sturz) nicht herum.

Bei einem Gebäude geringer Höhe - wo B2 möglich ist - sieht die Sache evtl. anders aus. Aber auch hier ist der Zulassungsbescheid maßgeblich.

Nebenbei: Was hat denn die Eigentümergemeinschaft damit zu tun? Die ausführende Firma muss den Mangel ja wohl beseitigen...oder ist diese schon insolvent?

Schöne Grüße

Alexander Vonhof

Benutzer_438

Hallo Kollegen,

die Dämmung der Stürze mit Mineralwolle ist i.d.R. ab 10 cm Dämmstärke erforderlich. Steht in jedem Falle in der Zulassung drin. Habe kürzlich von einem Brandfall in Berlin gehört, wo ein Polystyrol-WDVS über mehrere Etagen gebrannt hat, und so den Brandüberschlag zwischen den Geschossen begünstigt hat. Leider ist mir nicht bekannt, welche Dämmstärke dort verbaut wurde und ob die MIWO-Dämmung an den Stürzen angeordnet war.

Gruß Maik Mahr

Benutzer_369

Hallo Kollegen,

es ist zwar richtig, dass nach Zulassung erst ab einer Dämmstoffstärke von 10 cm an den Stürzen eine MiWo-Dämmung vorgeschrieben ist. Das heißt aber nicht, dass unter 10 cm Dämmstoffstärke die Gefahr eines Ausbrennens nicht bestünde. Man hat wohl erst spät auf Grund entsprechender Vorkommnisse reagiert und die 10 cm Grenze deshalb festgelegt, weil sie heute Mindeststandard darstellt.

Gruß Günter Merkl

Benutzer_333

Hallo Herr Mehling,

nur zur Info: Herr Mahr meint wahrscheinlich den Brand

http://www.feuerwehr-berlin.de/1022.html .

Meines Wissens war die Fassade i. O., aber infolge einer ungewöhnlichen Brandlastsituation in den Räumen traten stark vergrößerte Flammen aus den Fenstern.

Gruß, R Ehrlenspiel