Einhausung von Mülltonnen

Benutzer_3206

Hallo Forumsteilnehmer,

Bei einem Bauvorhaben für ein Mehrfamilienhaus geht es um eine Einhausung der Mülltonnen- Aufstellplätze.

lt. Art. 43 BayBO gibt es für die Aufbewahrung von festen Abfallstoffen nur Anforderungen für die Aufbewahrung innerhalb von Gebäuden der GK 3-5.

Oft werden die Mülltonnen ja im Freien aufgestellt und weil das nicht schön ausschaut und es zudem praktisch ist, werden die Mülltonnen eingehaust oder überdacht.

Gibt es für die Konstruktion und die Größe von derartigen Müll - Einhausungen

Konstruktive Vorgaben in Bezug auf den Brandschutz?

Könnten derartige Schuppen auch brennbar in Holz konstruiert werden?

Ich habe in der BayBO zwei Stellen gefunden:

lt. Art. 28 (2) gibt es keine Anforderungen für Gebäude < 50m3 Rauminhalt

ohne Feuerstätten.

oder sagt man das sind Müllaufstellplätze

lt. GaStellV können offene Kleingaragen

Viele Grüße,

Martin

Benutzer_465

Hallo,

kann die Einhausung von Menschen betreten werden?

Nein --> dann ist es gemäß Bauordnung kein Gebäude

Benutzer_1388

Na, im Wort Einhausung steckt der Begriff Haus. Ein Haus wäre ein Gebäude. Und so eine Einhausung kann man i.d.R. auch betreten, man will doch an die Tonnen ran.

Wenn man die Häuschen 5 m vom Wohnhaus entfernt aufstellt, dürfte es Problemlos sein. Die Technische Systeminfo 6 für WDV-Systeme gibt zum Thema Brandschutz Hinweise zur Einhausung der Müllplätze:

"Abfallcontainer und andere Wertstoff- und Restmüllsammelbehälter stellen Brandlasten dar, die bei vorsätzlicher oder fahrlässiger Entzündung zu einer erheblichen Brandbeanspruchung der Fassade führen können. Folgende Maßnahmen können zur Reduzierung von Risiken beitragen:

-Anordnung des Müllabstellplatzes mit ausreichendem Abstand zur Fassade

-Einhausen von Abstellplätzen für Wertstoff- und Restmüllsammelbehälter mit Dach und Seitenwänden aus nichtbrennbaren mineralischen Baustoffen (mit Ausnahme von Abschlüssen)

-Verwendung von Abfallcontainern aus nichtbrennbaren Werkstoffen"

Das ist keine Vorschrift, aber wohl beachtenswert.

MfG. G.Karstens

Benutzer_3290

Ist wohl als Nebenanlage einzustufen. Selbst wenn es aufgrund der Größe ein Gebäude wäre, könnte es bei GK1 aus Holz sein... Wie Herr Karstens schon schrieb, bei 5m Abstand sollte es ohnehin unproblematisch sein.

Benutzer_1470

Im Übrigen sind Dächer von Anbauten an Gebäude mit höheren Fassaden nach Art. 30 Abs. 7 BayBO so wie die Decken des höheren Gebäudes herzustellen. Wenn an das Dach Anforderungen bestehen gelten diese ebenfalls an das Tragwerk des raumabschließenden Daches (Ausnahmen bei Wohngebäuden bis GK 3).

Also am einfachsten gleich 5 m Abstand, dann entfallen solche Forderungen.

Norbert Bärschmann

3franken

Nachfrage 2022:

Oft stehen solche Müllplätze auch direkt an der Grenze.

Abstand zum eigentlichen Gebäude über 5 m.

Ergeben sich dann aus der Tatsache "Grenzbau" Forderungen beim Gebäudeabschluß???

Ich gehe von kleiner 50 m3 aus... dann kein Gebäude!

Dann keine Anforderungen an der Grenz!?

brandsichere Grüße

Feuer-Hewi

.... Na, im Wort Einhausung steckt der Begriff Haus. Ein Haus wäre ein Gebäude. Und so eine Einhausung kann man i.d.R. auch betreten, man will doch an die Tonnen ran. ....

Na im Wort "Schneckenhaus" steckt auch der Begriff "Haus" drin. Hab aber Schwierigkeinen bei der Gebäudeklasse! :-)

Interessant sind hier die "Häufig gestellten Fragen" (auf den Seiten des bayerischen Staats-Ministeriums für Bauen, Wohnen und Verkehr abrufbar).

z.B. Punkt 3.2 Wände (Seite 11)!

Aus logischen Gründen sollte der Planer aber die "Müllhäuschen" in ausreichendem Abstand positionieren. Zum einen Brandschutz, zum andern Geruchsbelästigung.

Ansonsten sehe ich es wie Herr Koeppen: kein Gebäude, höchstens bauliche Anlage. I.d.R. reicht die Höhe diese Einhausungen auch nicht aus.

mfG der Feuerteufel