Zwei Klein- oder eine Mittelgarage?

Benutzer_2180

Hallo Forum,

Wiedermal sind es die kleinen "baulichen" Unterschiede die mich zum Stutzen und nachfragen bringen:

Eine Garage definiert sich nach Ihrer Nutzfläche in Klein-, Mittel- und Großgarage.

Habe ich z.B. 10 Fertiggaragen ohne Verbindung miteinander habe ich i. d. R. 10 Kleingaragen. Was aber wenn ich zwei Kleingaragen mit 60 und 50qm habe die zwar eine massive feuerhemmende Wand dazwischen haben aber da eine Türe (T30-RS) rein soll - jetzt ist´s keine Gebäudeabschluß nach §9(1)2. mehr weil ja nicht mehr "ohne Öffnung" also => Nutzfläche der zusammen hängenden Garagen = 110qm => Mittelgarage??? dann müsste in Bayern geprüft werden oder?

Oder seh´ ich dass zu streng?

(Das ganze ist im Garagenbereich ebenerdig eingeschossig, jede Garage hat zwei Türen nach außen, eine Garage schließt an ein 2-geschossiges Geb.Kl.2 Gebäude

Gruß und schönen Sonntag!

Holger

Benutzer_822

schauen Sie in § 2 nach dem "Gebäudebegriff", ist es e i n Gebäude weil nur miteinander nutzbar oder sind es z w e i Gebäude, weil jedes für sich nutzbar ? Daraus entscheiden mfg Schächer

Benutzer_1388

§2 (HBO?) klärt m.E. nicht ob es sich um 2 oder um ein unterteiltes Gebäude handelt.

Beispiel: Wir haben eine Doppelgarage mit 110 m2 und 2 Garagetoren, also Mittelgarage. Nun mauern wir eine Wand ein und erhalten 2 Kleingaragen. Aber 2 Gebäude werden es nicht.

Die Frage, was 2 Gebäude oder ein unterteiltes Gebäude ausmacht, stellte ich bei dem Thema "Gebäudeklasse bei Doppelhäusern" in diesem Forum. Darauf kamen keine Beiträge.

Wo aber liegt das Problem bei diesem Beitrag? Eine T30-RS in einer F30-Wand soll ein Problem sein? Und wenn 2 Fertiggaragen mittels einer T30-Tür verbunden werden sollten, sollte eine Mittelgarage entstehen? Geht es um eine Brandwand?

MfG G.Karstens

clammer

Hallo Herr Karstens,

Herr Schächer hat schon auf den fundamentalen Unterschied hingewiesen, dass ist u. a. die selbsttätige Nutzung.

Die bayrische GaStellV ist auch recht eindeutig:

Im § 9 sind die Gebäudeabschlusswände beschrieben; alle Öffnungslos.

Die in der Frage beschriebenen 10 Fertiggaragen haben alle eigene Abschluss- und Außenwände, eigene Dächer, eigene Zugänge etc.

Eine (interne) Trennwand reicht da nicht aus.

Das gleiche habe ich auch zum Thema Doppelhaushälfte geschrieben; auch hier ist die Gebäudeabschlusswand das entscheidende Kriterium.

Gruß

C. Lammer

clammer

Hallo Herr Karstens,

Herr Schächer hat schon auf den fundamentalen Unterschied hingewiesen, dass ist u. a. die selbsttätige Nutzung.

Die bayrische GaStellV ist auch recht eindeutig:

Im § 9 sind die Gebäudeabschlusswände beschrieben; alle Öffnungslos.

Die in der Frage beschriebenen 10 Fertiggaragen haben alle eigene Abschluss- und Außenwände, eigene Dächer, eigene Zugänge etc.

Eine (interne) Trennwand reicht da nicht aus.

Das gleiche habe ich auch zum Thema Doppelhaushälfte geschrieben; auch hier ist die Gebäudeabschlusswand das entscheidende Kriterium.

Gruß

C. Lammer

Hannes

ich würde die Sache zuerst prakmatisch sehen.

Die beiden Kleingaragen sind unabhängig voneinander nutzbar; sie sind brandschutztechnisch voneinander getrennt.

Wenn die Baurechtsbehörde gar nicht mitgehen kann... Abweichung beantragen.

Gruß

Hannes

vonhof

Das ist nicht nur pragmatisch, sondern auch faktisch so.

Oder um einmal die OBB zu zitieren (Einleitung von mir sinnvoll gekürzt):

Die Möglichkeit, eine große Garage in mehrere kleinere Garagen "aufzuteilen", setzt voraus, dass diese Garagen dann jeweils eigenständige "Garagen" sind. "Das bedeutet in unseren Augen, dass sie nicht nur baulich entsprechend den Vorgaben der GaStellV voneinander getrennt sein, sondern auch jeweils eigene Rettungsweg- und Erschließungssysteme haben müssen. Die GaStellV regelt nur Garagen, die über eigene Zu- und Abfahrten verfügen."

Die Einstufung (und damit auch verbunden das bauaufsichtliche Verfahren) hat also tatsächlich zunächst nichts mit Gebäudedefinitionen, mit Trenn- oder Gebäudeabschlusswänden zu tun, sondern mit der äußeren Erschließung.

Gruß

Alexander Vonhof

clammer

@vonhof

Ich zitiere aus Ihrem Beitrag:

" ... "Das bedeutet in unseren Augen, dass sie nicht nur baulich entsprechend den Vorgaben der GaStellV voneinander getrennt sein ... müssen. ..." ... "

Die Formulierung "baulich entsprechend den Vorgaben der GaStellV voneinander getrennt" interpretiere ich als Gebäudeabschlusswände im Sinne des § 9 GaStellV, da die Bedingungen von § 8 nicht zutreffend sind.

Außerdem verweise ich auf die Definitionen in Art. 2 der BayBO.

Gruß

C. Lammer

Benutzer_2180

Eigenständig setzt dann getrennte Stromkreise ebenfalls voraus - oder?, das Thema Rettungswache hatten wir in diesem Forum 2013 ja schon thematisiert - jedoch kam (nach meinem Kenntnisstand) noch keine gesonderte Regelung für diese Gebäudeart von Seiten der Obersten heraus (oder?).

Konkret handelt es sich hier um eine Rettungswache mit zwei Einstellplätzen und das ganze im Feistellungsverfahren. Also ohne Prüfung/Bescheid durch LRA. Der Nutzungszusammenhang macht die Türverbindungen erforderlich

Stellt sich mir als (nur) Nachweisersteller die Frage:

Mittelgarage mit Bereitschaftsgebäudeteil = Prüfung der Garage und Anforderung durch GStellV an geschl. Mittelgaragen einzuhalten bzw. Ausnahmen zu beantragen und dann eben kein Freistellungsverfahren mehr.

Oder 2 eigenständige Garagen + Bereitschaftsgebäude dann = 3 NE? = Gebäudeklasse 3 mit den entsprechenden Anforderungen?

oder eine Nutzungseinheit < 400qm (Wache inkl. zwei dazu gehörenden Einstellplätzen in der jeweiligen Größe einer Kleingarage 50 +60 qm, dann Gebädeklasse 1 freistehend und Anforderunngen nur nach GStellV "Kleingarage" und Abweichung für die Türe zwischen Bereitschaftsgebäude und Garage 1 sowie zwischen Garage 1 und Garage 2 - dann aber auch kein Freistellungsverfahren mehr...

Am sichersten und griffigsten sehe ich die Mittelgaregenvariante, wenn gleich mein Gefühl sagt, dass könnte über das Ziel hinaus schießen und die 3. Variante dann wieder als die sinnigste erscheint.

Gruß

Holger

clammer

Hallo Holger,

so wie Sie das beschreiben handelt es sich um eine Gebäude der Gebäudeklasse 1 (freistehend und NE inkl. Garage < 400 m²), in dem sich eine Mittelgarage befindet. Also wie Ihr Fall 1.

P.S. In Fall 3 wäre die Abweichung nur für die Türe zwischen den beiden Kleingaragen notwendig; die zwischen Garage und Bereitschaftsteil (nicht -gebäude!) ist konform zur GaStellV.

Die "Verwirrung" ist deshalb so groß, weil der Gesetzgeber die Kleingaragen in vielerlei Hinsicht privilegiert. Neben dem Brandschutz sind das auch zum Beispiel die Abstandsflächen etc. Hier wird dem "Häuslebauer" Rechnung getragen. Eine Rettungswache ist aber ein Einfamilienhaus mehr.

Gruß

C. Lammer