Rettungswegführung beider RW über Treppenraum

Benutzer_1470

In einem neu geplanten EG bzw. Zwischengeschoss führt ein Rettungsweg direkt in den Hof und weiter über den mit der öffentlichen Verkehrsfläche verbindenden Treppenraum. Ein weiterer Rettungsweg führt direkt in diesen Treppenraum. Fenster zur öffentlichen Verkehrsfläche sind nicht herstellbar.

Der Hof hat eine begrenzte Ausdehnung und kann von den Nachbarn an der Grundstücksgrenze abgetrennt werden. Eine Grunddienstbarkeit in Bezug auf die Rettungswegführung über die benachbarten Grundstücke wird von den benachbarten Eigentümern abgelehnt.

Ist diese Rettungswegführung zulässig (beide RW über den Treppenraum)? Was ist möglich?

Norbert Bärschmann

Benutzer_822

sind es z w e i Rettungswege ? Eher nicht. Dann Erfordernis "in den Feuer und Rauch nicht eindringen können" (Sicherheitstreppenraum, Sicherheits-fluchtweg). Wohl kaum anders zu lösen mfg Schächer

clammer

Hallo Herr Bärschmann,

zunächst einmal hat Herr Schächer Recht. Formal gilt dies nicht als 2. Rettungsweg.

Ein Gedankenspiel wäre, den Innenhof als "das Freie" zu betrachten. Ob dies gelingt, ist aber von den Begleitumständen abhängig, die sich aus der Frage allerdings nicht erschließen. Das würde aber auch en Rahmen hier sprengen.

Ein anderes ist, ob denn wirklich eine Grunddienstbarkeit benötigt wird, da die Feuerwehrgesetze im Gefahrenfall ja das Betreten fremder Grundstücke (auch ohne Zustimmung) zulassen.

Gruß

C. Lammer

Benutzer_1470

Die Nachbarn können aber jederzeit eine "Mauer" errichten (bis 2 m Höhe ohne Genehmigung).

Eigentlich ein Dilemma. Ein Sicherheitstreppenraum ist hier nicht möglich. Der Hof ist zu klein um ausreichend lange warten zu können.

Dann kann der Bauherr eben nicht jeden Raum ausbauen (war ja schon fast ein Kellergeschoss).

Ein ähnliches Problem habe ich bei Umbau eines schon genutzten und genehmigten DG. Das Dach wird entfernt und neu wieder aufgesetzt (etwas größer). Damit Entfällt der Bestandsschutz. Das ist hier entscheident, da alle Geschosse über 7 m wegen einer Straßenhanoberleitung nicht angeleitert werden können. Die Geschosse bis zum 5. OG behalten weiterhin Bestandsschutz (in Bayern keine erhebliche Gefahr nach OBB). Das"neue DG kann ohne 2. RW nicht genehmigt werden, da auch Alternativlösungen wie Norleiteranlage nicht möglich sind.

Wenn die Baumaßnahme nicht durchgeführt hat auch das DG weiterhin Bestandsschutz.

Gruß Norbert Bärschmann

brandsicher

Herr Bärschmann, das ist wohl eher ein juristisches Problem. Mit Beamten würde ich nicht über Logik streiten. Aber wenn sich die Gebäudehöhe (Fußboden des obersten Aufenthaltsraumes) nicht ändert, ändert sich die Brandsicherheit auch nicht. (in Bayern keine erhebliche Gefahr nach OBB) hätte nach meiner Ansicht Bestandsschutz.

M.f.G.

U. Drechsler

Benutzer_2104

Hallo Norbert,

ist die Einheit kleiner 200/400 m²? Dann könnte man doch argumentieren, dass ein Ausgang aus der Nutzungseinheit vorhanden ist, dieser in den notwendigen Treppenraum führt anstatt in den notwendigen Flur, welcher brandschutztechnisch höher angesiedelt ist vom Sicherheitsniveau.

Vorausgesetzt der weg ins Freie ist nicht zu lang (15 m Stichflur)führt der Weg über den Stich ins Freie und hier in zwei Richtungen.

Ich hatte die ähnliche Situation bei einem Bestandsgebäude im Hinterhof, dass nur durch den notwendigen Treppenraum des Vordergebäudes begehbar war.

Es kommt natürlich immer auf den Einzelfall an, aber in meinem Fall hat der Prüfer dem zugestimmt.

Grüße

Tina