Traufanschluss Brandwand GK 4 - Bayern - brandschutzfachplaner.de

Traufanschluss Brandwand GK 4 - Bayern

Benutzer_2584

Hallo,

ich habe eine Frage zur Ausführung der Kragplatte im Traufbereich bei einer Gebäudeabschlusswand als Brandwand.

Gemäß Artikel 28 BayBO ist ja für die GK 4 eine Erleichterung auf hochfeuerhemmend (unter zusätzlicher mechanischer Beanspruchung) möglich. Das heißt, eine Ausführung des Daches mit Holzsparren und zwischenliegender Dämmung (Schmelzpunkt > 1000°), die außenseitig mit Promat entsprechend verkleidet wird, sollte möglich sein - zudem die darunter liegende Dachschräge betoniert ist (mechanische Beanspruchung).

Lese ich aber den Kommentar samt enthaltener Tabelle, kommt bei mir Verwirrung auf.

Liege ich nun richtig oder muss die Kragplatte feuerbeständig ausgeführt werden ? Dann wäre die Erleichterung für die Brandwand an sich m.E. unsinnig ...

MfG

clammer

Hierzu wird in den "Vollzugshinweise zur BayBO" Artikel 28 Absatz 11 ausgeführt:

"Die Detailanforderungen an Brandwände gelten für Wände anstelle von Brandwänden (s. Abs. 3 Satz 2, Abs. 4 Satz 2, Abs. 6) „entsprechend“, das heißt, sie können der Abstufung der Wand gegenüber der Brandwand entsprechend reduziert werden. Ggf. kommt auch ein Verzicht in Betracht, wenn das Schutzziel des Abs. 1 unter Berücksichtigung der verlangten Feuerwiderstandsfähigkeit der Wand die Ausführung nicht erfordert."

Gruß

C. Lammer

Benutzer_2584

Hmm ... das heißt übersetzt also dass eine Kragplatte in F60-AB möglich wäre ? Ganz eindeutig finde ich die Formulierung nicht.

Das ist aber nicht aus den 2013er Vollzugshinweisen ?

Benutzer_1388

Hallo NT-Architekt!

Wenn das Gebäude der Klasse 4 hochfeuerhemmend (F60) errichtet wird, kann eine Brandwand nicht für 90 Minuten ausgesteift sein, denn das Gebäude könnte nach 60 Minuten einstürzen und dann wackelt die Brandwand. Also ist bei GK4 mit F60 auch für die Brandwand nur F60-A+M gefordert. Ist das eine Erleichterung? Eigentlich nur eine Logik.

Von außen her sollte die Brandwand beim Nachbarbrand 90 Minuten halten. Wenn Sie F90-A+M bauen, machen sie nichts falsch.

Sie dürfen aber keine Hölzer usw. auf die Betondachschräge legen. Dort drauf darf nur die Dachhaut. Jetzt müssen Sie nur noch die Wärmebrücke vermeiden. Im Brandschutzatlas unter 6.2.2-B Seite 69 ist ein Dachgraben in Verbindung mit einer Brandwand dargestellt. Das Detail muss als unfertig betrachtet werden. Man kann sich den Schimmel gut vorstellen, in der Spitze der Abseite im ansonsten gedämmten Dachraum sowie darunter in der darunter liegenden Wohnung an der Deckenkante.

Das Detai findet man ähnlich auch in der Fachschrift "Brandwände" von der Versicherungskammer Bayern im Download.

MfG. G.Karstens