F60-A+M möglich?

Benutzer_3290

Wehrte Kollegen,

bevor ich mit meiner Frage starte, einige Information zu meiner Person: Freier Architekt, Nachweisberechtigter für vorb. Brandschutz GK4 und komme aus dem Hessenland.

Zur Frage:

Die Hessische Bauordnung sieht z.B. für Wände von notwendigen Treppenräumen F60-A+M vor.

In der Regel wird die zusätzliche mechanische Beanspruchung (M, z.B. bei Brandwänden, ja nicht gesondert nachgewiesen, sondern auf Bauweisen der 4102-4 zurückgegriffen, ggf. gemäß abP. Wenn man das tut erhält man ohnehin ein Feuerwiderstand von F90, da für alle Brandwände dieser Wert einzuhalten ist.

Wie also vorgehen? Eben F90-A+M bauen? Gibt es überhaupt F60-A+M Wände?

Oder habe ich mich da in etwas verrannt?

Danke und Grüße ans Forum

Benutzer_822

Hallo Losmara, in der Erwartung, daß ein Hersteller seine Wand-Produkte auch "F 60 A + M" prüfen läßt, hat man in der Systematik der HBO für GK 4 diese Forderung aufgestellt. Rein praktisch macht das aber keinen Sinn, weil es so viele "magere" Brandwände nicht gibt, daß sich eine teure Prüfung lohnt. Wenn "M" dann also "F 90 A + M". Ersatzweise für Holzbauten die Lösung mit Bekleidungen, von außen nach innen F 90, von innen nach außen F 30 oder F 60 je nach Gebäudeklasse. Also: "F 90 A + M" als Lölsung. mfg Schächer

Benutzer_3290

Vielen Dank dafür!

Benutzer_465

Hallo,

es gibt jetzt solche Gipskartonwände,

z.B. KNAUF "EI60-M" (mit Stahlblecheinlage)

M. Koeppen

Benutzer_3290

@ Herr Koeppen: Interessant, wird sich wohl zu einem Nischenprodukt entwickeln.

@Herr Schächer: Als Alternative zur Holzbauweise (von außen nach innen F 90, von innen nach außen F 30), kann man auch einfach F90-Mauerwerk ohne M herstellen und erfüllt damit ja ebenso die Forderung an WABW (Wände anstelle von Brandwänden)? Der Auffassung war ich zumindest bisher.

Benutzer_822

stimmt nicht ! Die Formulierung heißt "Bekleidung F 90" und "Bekleidung innen", also nicht einfach die Wand, die Wand ist "F 90 A+M" bzs. "F 60A+M", die Fußnote 7 gibt eine F 90 Wand (leider) nicht her. mfg Schächer

Benutzer_3290

Der Wortlaut ist mir bekannt. Verstehen muss man das allerdings nicht. Eine WABW in Holzbauweise von i->a F30, a->i F90 ohne 3000Nm (gem. HE-HBO) ist zulässig, eine Mauerwerkswand in F90 nicht, welche im Grunde die Anforderungen ebenfalls erfüllt. Das ganze um den Holzbau bis GK4 zu ermöglichen!? Gibt es diesbezüglich ein aussagekräftigen Kommentar zur HBO?

Viele Grüße

Benutzer_822

wenn Sie in einem Holzbau echte Brandwände benötigen, also nichtbrennbar, unten eingespannt weil oben nur F 30 Haus und 10 - 12 m hoch (First Zweifamilienhaus) ist die Bw ebenso teuer wie das gesamte Haus. Das wollte man erleichtern. Aber man wollte nicht alle Brandwände erleichtern und so ergibt sich die Zwitterlage. mfg Schächer

Benutzer_3290

Absolut nachvollziehbar Ihre Argumentation. Allerdings differenziert die HBO an dieser Stelle nicht nicht zwischen Holzbau oder Mauerwerk. Der einzige Begriff, der Zweifel aufkommen lassen könnte ist : "Brandschutzbekleidung". In der BayBo oder auch MBO gibt es nur die Forderung an den Feuerwiderstand (i->a,a->i).

Der Kommentar von Allgeier, die HE-HBO und der Brandschutzatlas geben auch keine genaueren Infos zum Thema.

Es muss zu dieser Thematil doch irgendwas niedergeschrieben sein..

Danke für Ihre Diskussionsbereitschaft und viele Grüße